Stundensatz bei kommerziellen Aufnahmen

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Marc Kosicki Marc Kosicki Beitrag 1 von 6
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Guten Abend,

ich soll für eine Steuerberatungsgesellschaft mehrere Mitarbeiterfotos zur freien Verwendung machen. Jetzt schweift mir eine Frage im Kopf herum. Die Bilder werden ja kommerziell genutzt... rechne ich die Vergabe aller Rechte zusätzlich zu meinem Stundensatz ab? Gibt es dazu eine Preisliste, an der man sich orientieren kann?
Michael B. Rehders Michael B. Rehders   Beitrag 2 von 6
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Ich berechne einen Stundensatz/Halbtages/Tagessatz für derartige Fotoaufnahmen, je nach Aufwand und zu fotografierender Personen. Hinzu kommen Bildbearbeitung/Retusche und natürlich die Nutzungsrechte. Die Bildnutzungsrechte gebe ich zeitlich unbegrenzt aus, da Bildwerke, wenn sie einmal im Internet sind, dort in der Regel auch bleiben. Das schafft Transparenz und Nutzungssicherheit für den Kunden - und finde ich einfach zeitgemäß.
Denke bitte unbedingt auch an den Hinweis (in Angebot/Auftrag/Rechnung), dass der Publizist vorab selbst die Einwilligung zur Veröffentlichung von der abgebildeten Person einzuholen hat. In der Regel wird dir nämlich kein Mitarbeiter unterschreiben, dass er damit einverstanden ist, dass Du die Fotoaufnahmen beliebig verbreiten/verwenden darfst.
Spätestens wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, kommt es immer mal wieder zu Problemen bezüglich der Nutzung. Dem kannst du so weitgehend vorbeugen.

Preise sind reine Verhandlungssache. Als Richtlinie können die Tabellen der Bildhonorare der MFM herangezogen werden.
T ST T ST Beitrag 3 von 6
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Dank dran, dass Mitarbeiterfotos keine echte Herausforderung sind. Einen passenden Lichtaufbau kriegt jeder halbwegs begabte Amateur hin und wenn er seine Kamera beherrscht, ist quasi keine Nacharbeitung nötig. Zur Not macht der Amateur 20 Aufnahmen pro Person und eine wird dann schon passen.
Was ich damit sagen will: Überreize deine Honorarforderung mit Bildrechten, Bearbeitung und Aufwand vor Ort nicht. Du musst damit rechnen, dass unter den Mitarbeitern irgendwer jemanden kennt, der sich für einen fähigen Amateur hält. Und der wird sich freuen, wenn er für einen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen vom Chef noch zusätzlich 50€ für die Bilder Bar auf die Hand kriegt ....

Grüße Thomas
Michael B. Rehders Michael B. Rehders   Beitrag 4 von 6
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Zitat: T ST 23.02.18, 09:40Zum zitierten Beitrag Du musst damit rechnen, dass unter den Mitarbeitern irgendwer jemanden kennt, der sich für einen fähigen Amateur hält. Und der wird sich freuen, wenn er für einen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen vom Chef noch zusätzlich 50€ für die Bilder Bar auf die Hand kriegt ....
Es wird immer irgend jemanden geben, der etwas ein wenig billiger und ein wenig schlechter machen kann. Mir sind mittlerweile viele Mitarbeiterfotos bekannt, die genauso aussehen, als wären sie bei Kaffee und Kuchen für ein 50-Euro-Honorar geknipst worden.

Ein Profi ist sicherlich ganz gut beraten, (seine eigenen!) Preise nicht kaputt zu machen. Wenn ein Auftraggeber ein niedrigeres Budget im Kopf hat als ich veranschlagt habe, dann reduziere ich halt den Leistungsumfang.
Ein Honorar später wieder hochzuschrauben ist nämlich fast unmöglich, wenn der eigene Preis erst einmal geschrotet ist. Aber den "vollständigen" Leistungsumfang wieder durchzusetzen für die bekannten Honorarsätze, gelingt in der Regel problemlos.

Ich habe festgestellt, dass bei der Preisgestaltung für Steuerberaterbüros und Rechtsanwälten der Stundensatz des "Chefs" ein guter Indikator ist, um den eigenen Stundensatz festzulegen.
350,- bis 650,- Euro/Stunde bekomme ich ohne nennenswerte Verhandlungen. Bildbearbeitung (1 Euro/Minute) und zeitlich unbegrenzte Bildnutzungsrechte kommen obendrauf. Dafür erwartet das Unternehmen dann aber auch druckfertig aufgearbeitete Bildwerke, welche die entsprechenden Standards für Print und Online einhalten - und das bekommen meine Auftraggeber am Ende dann auch.
T ST T ST Beitrag 5 von 6
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Zitat: Michael B. Rehders 01.03.18, 15:56Zum zitierten Beitrag Mir sind mittlerweile viele Mitarbeiterfotos bekannt, die genauso aussehen, als wären sie bei Kaffee und Kuchen für ein 50-Euro-Honorar geknipst worden.


Und da dir viele davon bekannt sind, ist das ja auch ein klares Indiz, dass vielen Chefs diese Qualität ausreicht.
Ansonsten ist das, was du zur Strategie Honorarverhandlungen sagst absolut richtig.

Grüße Thomas
Michael B. Rehders Michael B. Rehders   Beitrag 6 von 6
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Zitat: T ST 02.03.18, 09:48Zum zitierten BeitragUnd da dir viele davon bekannt sind, ist das ja auch ein klares Indiz, dass vielen Chefs diese Qualität ausreicht.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich werde gebucht, um die Nach-Shootings zu machen, weil die Ergebnisse für deren Zwecke zuvor nicht ausgereicht haben.
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