Mein Urheberrecht - wie soll ich reagieren?
Hallo,
ich weiß nicht weiter, deshalb möchte ich euch um Hilfe bitten. Gestern hat es bei mir an der Türe geklingelt. Draußen stand ein Mann mit einem Bild im Rahmen, daß ich vor Jahren gemacht hatte und an seine Tochter, wahrscheinlich gegen einen geringen Materialpreis, verschenkt hatte (A4). Er erzählte mir, dass er mit diesem Bild an einem Preisausschreiben teilgenommen hat und die Jury die Teilnahme befürwortet hat, nur die Qualität ist zu schlecht, weil er es abfotografiert hat. Und ich sollte jetzt die Originaldatei raussuchen und an seine E-Mail-Adresse senden. Ich war total perplex und sagte nur: "Wie bitte, Sie haben mit meinem Bild an einem Preisausschreiben teilgenommen? Darauf er:"Es sind ja auch meine Pferde". Wie reagiert man auf soviel Frechheit? Wir leben in einem kleinen Ort und möchte keine Feindschaft, aber sowas geht doch zu weit. Was meint ihr? Danke für euere Zeit.
Liebe Grüße Landflirt
PS: Ich hatte eine Postkarte drucken lassen, auf dieser war auch dieses Foto.
ich weiß nicht weiter, deshalb möchte ich euch um Hilfe bitten. Gestern hat es bei mir an der Türe geklingelt. Draußen stand ein Mann mit einem Bild im Rahmen, daß ich vor Jahren gemacht hatte und an seine Tochter, wahrscheinlich gegen einen geringen Materialpreis, verschenkt hatte (A4). Er erzählte mir, dass er mit diesem Bild an einem Preisausschreiben teilgenommen hat und die Jury die Teilnahme befürwortet hat, nur die Qualität ist zu schlecht, weil er es abfotografiert hat. Und ich sollte jetzt die Originaldatei raussuchen und an seine E-Mail-Adresse senden. Ich war total perplex und sagte nur: "Wie bitte, Sie haben mit meinem Bild an einem Preisausschreiben teilgenommen? Darauf er:"Es sind ja auch meine Pferde". Wie reagiert man auf soviel Frechheit? Wir leben in einem kleinen Ort und möchte keine Feindschaft, aber sowas geht doch zu weit. Was meint ihr? Danke für euere Zeit.
Liebe Grüße Landflirt
PS: Ich hatte eine Postkarte drucken lassen, auf dieser war auch dieses Foto.
Taub stellen, nicht weiter reagieren, ignorieren, auf KEINEN Fall sich zu irgendeinen Kommentar oder einer Antwort hinreißen lassen.
In einem kleinen Ort kann jedes Wort zu viel sein.
Und wenn Du dann einen Rechtsanwalt bemühst, kannst Du gleich einen Umzug planen, egal was da rechtlich möglich wäre.
In einem kleinen Ort kann jedes Wort zu viel sein.
Und wenn Du dann einen Rechtsanwalt bemühst, kannst Du gleich einen Umzug planen, egal was da rechtlich möglich wäre.
Hallo Filmrolle,
danke für deine Unterstützung. Nur er wird wieder auftauchen oder anrufen. Er hat das Foto ja schon eingereicht. Ich habe keine Ahnung, aber so naiv kann er doch nicht sein, dass ihm das Wort Urheberrecht unbekannt ist. Zumal auch die Preisausschreiber darauf hinweisen.
LG Landflirt
danke für deine Unterstützung. Nur er wird wieder auftauchen oder anrufen. Er hat das Foto ja schon eingereicht. Ich habe keine Ahnung, aber so naiv kann er doch nicht sein, dass ihm das Wort Urheberrecht unbekannt ist. Zumal auch die Preisausschreiber darauf hinweisen.
LG Landflirt
Klar, wird er wieder auftauchen.
Er hat das Problem … nicht Du ;-))
Und deshalb hatte ich meine Empfehlung oben abgegeben.
Lass ihn auflaufen und halte die Füße still. Besonders die Lippen geschlossen.
Er hat das Problem … nicht Du ;-))
Und deshalb hatte ich meine Empfehlung oben abgegeben.
Lass ihn auflaufen und halte die Füße still. Besonders die Lippen geschlossen.
Ok, danke dir. Wird wohl das Beste sein.
Hi,
such mal bei Google nach "Persönlichkeitsrecht Tier Pferd"... da findest Du einige Seiten, die ähnliche Probleme bearbeiten (Foto von Tier und Konflikt mit Besitzer). Mit Urheberrecht allein ist das nicht getan, wenn er sagt, das ist sein Pferd. Da stellen sich dann Fragen, wo das Bild aufgenommen wurde (Privatbesitz: Fotoerlaubnis, etc. oder auf öffentlichem Gelände: Panoramafreiheit).
LG!
such mal bei Google nach "Persönlichkeitsrecht Tier Pferd"... da findest Du einige Seiten, die ähnliche Probleme bearbeiten (Foto von Tier und Konflikt mit Besitzer). Mit Urheberrecht allein ist das nicht getan, wenn er sagt, das ist sein Pferd. Da stellen sich dann Fragen, wo das Bild aufgenommen wurde (Privatbesitz: Fotoerlaubnis, etc. oder auf öffentlichem Gelände: Panoramafreiheit).
LG!
Zitat: landflirt 23.08.22, 19:41Zum zitierten Beitrag
Also ich halte nichts für unmöglich. Im Gegenteil, ich bin fest davon überzeugt, dass es viele gibt, die Urheberrecht noch nie gehört haben und auch ein geringes bis gar nicht vorhandenen juristisches Grundwissen besitzen. Von daher wundert mich dein Erlebnis nicht wirklich. Deine Formulierung "wahrscheinlich gegen einen geringen Materialpreis verschenkt" klingt zumindest etwas ungewöhnlich bzw. ist recht unpräzise, um nicht nebulös zu sagen.
Mal abgesehen davon, dass es nicht nur eine Frage des Urheberrechts ist, würde ich schon mit der Person reden. Und zwar in dem Sinne einer rechtlichen Aufklärung bzw. auch Klarstellung der Fakten. Was du uns ja nicht verraten hast ist, wie das entsprechende Bild damals überhaupt zustande gekommen ist.
Aber zunächst mal will er ja was von dir: Das Bild wurde, so wie er es eingereicht hat, ja abgelehnt bzw. als chancenlos eingestuft. Du kannst dich nun natürlich stur und taub stellen und musst bestenfalls nur ertragen, dass er noch x-mal über alle möglichen Kanäle anfragt und dann wohlmöglich wo auch immer schlecht über dich redet. Du könntest ihm sagen: Sorry, das Original gibt es nicht mehr (gelöscht wegen keinem persönlichen Bezug oder wegen mir auch Plattenschaden ohne Backup). Auf der anderen Seite: Du kannst mit dem Original auch nichts anfangen wegen den Persönlichkeitsrechten der abgelichteten Person. Also wie oben gesagt: Kläre ihn rechtlich auf, nimm einen angemessenen Obolus von ihm (wird er bestimmt gern zahlen, wenn es nicht überzogen ist - er will das Bild ja einreichen) und freue dich über die zusätzlichen Taler. Oder Variante 2: Der Mann will das Foto anscheinend ja nicht selbst massenhaft vermarkten. Geb es ihm unter der Bedingung, dass du irgendeine Art Prämie bekommst, falls das Bild den Wettbewerb gewinnen sollte.
Mein Fazit: Eigentlich kannst du nur gewinnen, wenn du ihm das Bild mit einer entsprechenden Vereinbarung rausgibst. Du musst nur über dein spontan verletztes Ego springen.
Grüße Thomas
Also ich halte nichts für unmöglich. Im Gegenteil, ich bin fest davon überzeugt, dass es viele gibt, die Urheberrecht noch nie gehört haben und auch ein geringes bis gar nicht vorhandenen juristisches Grundwissen besitzen. Von daher wundert mich dein Erlebnis nicht wirklich. Deine Formulierung "wahrscheinlich gegen einen geringen Materialpreis verschenkt" klingt zumindest etwas ungewöhnlich bzw. ist recht unpräzise, um nicht nebulös zu sagen.
Mal abgesehen davon, dass es nicht nur eine Frage des Urheberrechts ist, würde ich schon mit der Person reden. Und zwar in dem Sinne einer rechtlichen Aufklärung bzw. auch Klarstellung der Fakten. Was du uns ja nicht verraten hast ist, wie das entsprechende Bild damals überhaupt zustande gekommen ist.
Aber zunächst mal will er ja was von dir: Das Bild wurde, so wie er es eingereicht hat, ja abgelehnt bzw. als chancenlos eingestuft. Du kannst dich nun natürlich stur und taub stellen und musst bestenfalls nur ertragen, dass er noch x-mal über alle möglichen Kanäle anfragt und dann wohlmöglich wo auch immer schlecht über dich redet. Du könntest ihm sagen: Sorry, das Original gibt es nicht mehr (gelöscht wegen keinem persönlichen Bezug oder wegen mir auch Plattenschaden ohne Backup). Auf der anderen Seite: Du kannst mit dem Original auch nichts anfangen wegen den Persönlichkeitsrechten der abgelichteten Person. Also wie oben gesagt: Kläre ihn rechtlich auf, nimm einen angemessenen Obolus von ihm (wird er bestimmt gern zahlen, wenn es nicht überzogen ist - er will das Bild ja einreichen) und freue dich über die zusätzlichen Taler. Oder Variante 2: Der Mann will das Foto anscheinend ja nicht selbst massenhaft vermarkten. Geb es ihm unter der Bedingung, dass du irgendeine Art Prämie bekommst, falls das Bild den Wettbewerb gewinnen sollte.
Mein Fazit: Eigentlich kannst du nur gewinnen, wenn du ihm das Bild mit einer entsprechenden Vereinbarung rausgibst. Du musst nur über dein spontan verletztes Ego springen.
Grüße Thomas
Hallo, danke für eure ausführlichen Tipps.
Ich werde nochmal in mich gehen. Und mir auch die Googleseiten suchen.
Ich werde nochmal in mich gehen. Und mir auch die Googleseiten suchen.
Habe ich was überlesen? Ist es ein Fotowettbewerb und geht es um das Foto oder geht es um die abgebildeten Tiere? Das wäre ein wichiger Unterschied.
Für die Pferde hatte er da eine Fotografiererlaubnis erteilt?
Gruß
Albrecht
Für die Pferde hatte er da eine Fotografiererlaubnis erteilt?
Gruß
Albrecht
Zitat: Lars Ihring 24.08.22, 08:50Zum zitierten Beitrag
Ähm, Pferde haben keine Persönlichkeitsrechte und man benötigt keine Erlaubnis, sie zu fotografieren. Allenfalls der Privatgrund könnte problematisch werden. Davon abgesehen geht es hier so ziemlich um die dreisteste Art der Urheberrechtsverletzung, da wäre sogar ich sauer.
Ähm, Pferde haben keine Persönlichkeitsrechte und man benötigt keine Erlaubnis, sie zu fotografieren. Allenfalls der Privatgrund könnte problematisch werden. Davon abgesehen geht es hier so ziemlich um die dreisteste Art der Urheberrechtsverletzung, da wäre sogar ich sauer.
Zitat: Silvie Manzen 03.09.22, 15:04Zum zitierten Beitrag
Mit der Urheberrechtsverletzung ist das in diesem Fall so eine Sache, bzw. es wird sehr schwer entsprechendes zu beweisen. Wir wissen nur, dass sich der Fragesteller über den Vorfall echauffiert hat und Zitat "wahrscheinlich gegen einen geringen Materialpreis, verschenkt hatte". Materialpreis sagt ja nur, dass es kein nennenswertes Geld gegeben hat und verschenkt kann eben auch "mit allen Rechten" bedeuten. Die genauen Umstände kann nur "landflirt" und ggf. auch der anfragende Mann aufklären, wobei mit der Wortwahl "wahrscheinlich" wohl eher ein "ich kann mich nicht mehr erinnern" gemeint ist. Das ist keine gute Ausgangslage für die Anschuldigung zu einer Urheberrechtsverletzung.
Grüße Thomas
Mit der Urheberrechtsverletzung ist das in diesem Fall so eine Sache, bzw. es wird sehr schwer entsprechendes zu beweisen. Wir wissen nur, dass sich der Fragesteller über den Vorfall echauffiert hat und Zitat "wahrscheinlich gegen einen geringen Materialpreis, verschenkt hatte". Materialpreis sagt ja nur, dass es kein nennenswertes Geld gegeben hat und verschenkt kann eben auch "mit allen Rechten" bedeuten. Die genauen Umstände kann nur "landflirt" und ggf. auch der anfragende Mann aufklären, wobei mit der Wortwahl "wahrscheinlich" wohl eher ein "ich kann mich nicht mehr erinnern" gemeint ist. Das ist keine gute Ausgangslage für die Anschuldigung zu einer Urheberrechtsverletzung.
Grüße Thomas
Zitat: T ST 04.09.22, 10:40Zum zitierten BeitragWir wissen aber immer noch nicht. ob es bei diesem "Preisausschreiben" um das Foto ging oder um die abgebildeten Tiere, also mit anderen Worten, ob dieses "Preisausschreiben" ein Fotowettbewerb war oder nicht.
Gruß
Albrecht
Gruß
Albrecht
Zitat: Albrecht D 04.09.22, 12:33Zum zitierten Beitrag
Da das noch unklar ist würde ich den Kollegen einfach fragen.
Im ersten Fall würde ich die Datei ausgeben, aber in die Metadaten und den Dateinamen meinen Namen als Fotografen (Urheber) einbetten. Handelt es sich um ein Preisausschreiben wie: "Mein Haustier" wird wenigstens mein Name genannt und eventuell kann ich an den Verwerter ein Honorar für die Veröffentlichung stellen.
Handelt es sich hingegen um ein Preisausschreiben eines Fotomagazins, wo das "schönste Tierfoto" prämiert werden soll, würde ich dem Kollegen den Sachverhalt schildern, dass nicht er das Foto gemacht hat. Denn es soll ja der Fotograf prämiert werden und nicht derjenige, der das Foto einreicht. In diesem Fall würde ich keine Datei herausgeben.
Letztendlich würde ich einfach mal fragen, um welches Preisausschreiben es sich handelt. Dann kann man selbst mal schauen, ob das eigene Foto irgendwo erscheint.
Da das noch unklar ist würde ich den Kollegen einfach fragen.
Im ersten Fall würde ich die Datei ausgeben, aber in die Metadaten und den Dateinamen meinen Namen als Fotografen (Urheber) einbetten. Handelt es sich um ein Preisausschreiben wie: "Mein Haustier" wird wenigstens mein Name genannt und eventuell kann ich an den Verwerter ein Honorar für die Veröffentlichung stellen.
Handelt es sich hingegen um ein Preisausschreiben eines Fotomagazins, wo das "schönste Tierfoto" prämiert werden soll, würde ich dem Kollegen den Sachverhalt schildern, dass nicht er das Foto gemacht hat. Denn es soll ja der Fotograf prämiert werden und nicht derjenige, der das Foto einreicht. In diesem Fall würde ich keine Datei herausgeben.
Letztendlich würde ich einfach mal fragen, um welches Preisausschreiben es sich handelt. Dann kann man selbst mal schauen, ob das eigene Foto irgendwo erscheint.