Frage zu einem Angebot? Was soll ich tun?

Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Google Anzeigen Google Anzeigen
primeros primeros Beitrag 1 von 8
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Guten Abend liebes Forum
ich bin neu in diesem Forum und freue mich hier zu sein. Bin sehr gespannt was ich hier noch so finde und und was sich schönes ergibt.

Habe auch direkt eine Frage zu einem Gegenangebot meines alten Arbeitgebers, nennen wir ihn mal „DA“.
Dort habe ich 2 Jahre als Werksstudent im Bereich Produktfotografie als Fotograf gearbeitet und Bremsbeläge, -Scheiben und -Sättel fotografiert und diese Bilder dann auch bearbeitet. Mein Werksvertrag kann nicht verlängert werden, ich bin auch fertig mit dem Studium, und mir wurde das Angebot gemacht auf Rechnung zu arbeiten.

Finanzamt, Gewerbe anmelden, Steuerberater alles kein Problem. Infos alle da.

Der Ablauf ist so. Ich fahre 2 Tage in der Woche von Essen nach Lippstadt.
Dort bekomme ich dann die Produkte die ich auf einem Weißtisch abfotografiere.
Als Beispiel Bremsbeläge. Ich öffne also die Verpackung. Nehme die 4 Bremsbeläge und alles andere, Schrauben und Fett, aus der Verpackung und setze sie auf dem Tisch in „Szene".
Dann mache ich ein Foto von dem Karton. (Wichtig um die Produktnummer später zuweisen zu können.)
Ein Bild von allem was in dem Karton drin ist. Und jeweils eine Detailaufnahme von Oben und der Seite.
Später benenne ich die RAW Dateien in die Produktnummer um. Die Bearbeitung kann ich in meinem Büro in Essen machen. Also Farbkorrektur, Freistellen und Exportieren etc... Die Arbeit beinhaltet auch das Einfügen von Wasserzeichen. Pro Produkt sind es 4 Auslösungen. Also 4 Bilder die ich bearbeite. Im Monat komme ich da auf ungefähr 1280 geschossene Bilder von 320 Produkten.
Die Nutzungsrechte werden voll an „DA“ übertragen.

Mein Angebot war pro Bild inklusive Bearbeitung 10 Euro.
Das Gegenangebot liest sich wie folgt:
Bei Fertigstellung aller Bilder der (noch offenen) 3000 Produkte bis Ende Dezember 2018 können wir dir 9.000€ (netto) anbieten.
Staffelung der Leistungserbringung und Bezahlung:
750 Produkte bis         15.05.2018          -->         2.250€
1.500 Produkte bis         31.07.2018          -->         2.250€
2.250 Produkte bis         15.10.2018          -->         2.250€
3.000 Produkte bis         31.12.2018         -->         2.250€

So wären das 3 Euro Pro Produkt und 0,75 Cent pro Bild inklusive Bearbeitung
Jetzt habe ich stark das Gefühl mich übelst unter Wert zu verkaufen.

Zu meiner Person. Ich habe Kommunikationsdesign studiert mit einem Schwerpunkt in Fotografie. Seit ungefähr 10 Jahren fotografiere ich und seit 6 Jahren arbeite ich als Gestalter/Fotograf, meist für NPOs und auf Honorarbasis.

Vielen Dank für euer Wissen und eure Tipps.
Willy Brüchle Willy Brüchle   Beitrag 2 von 8
1 x bedankt
Beitrag verlinken
12800€ im Monat hätte ich auch gerne mal gehabt - aber .75€ pro Bild scheinen mir auch etwas wenig.. Versuch, vernünftig zu Handeln. MfG, w.b.
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 3 von 8
1 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: primeros 23.02.18, 22:06Zum zitierten Beitrag...Dort habe ich 2 Jahre als Werksstudent im Bereich Produktfotografie als Fotograf gearbeitet ...
...Bei Fertigstellung aller Bilder der (noch offenen) 3000 Produkte bis Ende Dezember 2018 können wir dir 9.000€ (netto) anbieten.
Staffelung der Leistungserbringung und Bezahlung:
750 Produkte bis         15.05.2018          -->         2.250€
1.500 Produkte bis         31.07.2018          -->         2.250€
2.250 Produkte bis         15.10.2018          -->         2.250€
3.000 Produkte bis         31.12.2018         -->         2.250€

So wären das 3 Euro Pro Produkt und 0,75 Cent pro Bild inklusive Bearbeitung
Jetzt habe ich stark das Gefühl mich übelst unter Wert zu verkaufen.

....


Mir stellt sich hier die Frage, wieviel Produkte hast Du durchschnittlich im Monat fotografiert, als Du noch über den Werkvertrag angestellt warst. Wieviel hat Dir da Dein Arbeitgeber umgerechnet pro fotografiertes Produkt gezahlt? Dieses würde ich dann in meinen Verhandlungen berücksichtigen.

Letztendlich ist es aber Deine Entscheidung, zu welchen Bedingungen Du das Angebot Deines ehemaligen Arbeitgeber annehmen willst.

Für Deine Preisorientierung kannst Du dir ja auch mal die MfM-Liste besorgen.

LG Manfred
o.n.k. o.n.k.   Beitrag 4 von 8
0 x bedankt
Beitrag verlinken
3000 Produkte x 4 Aufnahmen = 12000 Auslösungen mit der eigenen Kamera
2 x Fahrt pro Woche Essen - Lippstadt - Essen = 480 km und 6 Stunden Fahrtzeit
Produkte auspacken, arrangieren usw.
Dateien umbenennen und bearbeiten.

Wie viele Produkte kannst du denn pro Woche (an zwei Tagen) fotografieren?

Es sind bis 15. 5. noch 10 Wochen. Das sind dann schon 5000 km Fahrt und 60 Stunden im Auto sitzen.
750 / 10 Wochen = 75 Produkte pro Woche = 35 bis 40 Produkte pro Tag auspacken, arrangieren, mind. 4 Fotos machen.

Liege ich total falsch, wenn ich für diese ganze Arbeit mit dem Produkt (auspacken, arrangieren, einpacken, fotografieren) von mind. 10 Minuten ausgehe?
Also pro Stunde 5 bis 6 Produkte.
Also 7 Stunden fotografieren der Produkte + 3 Stunden Hin- und Rückfahrt.

Dafür bieten sie dir 40 Produkte x 3 Euro = 120 Euro
plus 0,75 € pro Foto: 160 Fotos x 0, 75 = 120 Euro
Tageseinnahmen als0 240 Euro

Dann kommt die Nachbearbeitung dazu. Die benötigte Zeit kann ich nicht einschätzen.
Aber allein das Umbenennen von jeweils 4 Fotos in die Produktionsnummer finde ich aufwändig und anspruchsvoll, da durch Fehler später im Betrieb die Zuordnung nicht möglich ist.

Du selbst bist von 10 Euro pro Foto ausgegangen, also von 1600 Euro pro Tag bei meiner obigen Annahme.

Wenn ich da Spritverbrauch, Aufwand für Abnutzung (Auto und Kameraausrüstung) und Verschleiß der Kamera usw andenke, halte ich das Angebot der Firma für nicht annehmbar, deine Preisforderung eher etwas überhöht.

Meine Rechnung ist oberflächlich und ungenau. Aber vielleicht hilft sie dir grundsätzlich, die Arbeit neu zu kalkulieren.
T ST T ST Beitrag 5 von 8
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Und nun denk mal einen Schritt weiter. Wie hoch war deine Bezahlung als Werksstudent und was sollte die Firma daran hindern, wieder einen Werksstudent für das gleiche Gehalt anzustellen?
Ok, sie sind mit deiner Arbeit anscheinend sehr zufrieden und sind vielleicht dazu bereit etwas mehr zu zahlen, weil sich dein "Nachfolger" sicher erst einarbeiten muss und anfangs nicht so produktiv ist. Aber so wie ich die Industrie kenne (die von die genannten Produkte sagen ja auch einiges aus), wird da schnell eine Schmerzgrenze erreicht sein.

Grüße Thomas
o.n.k. o.n.k.   Beitrag 6 von 8
1 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: primeros 23.02.18, 22:06Zum zitierten BeitragGuten Abend liebes Forum
ich bin neu in diesem Forum und freue mich hier zu sein. Bin sehr gespannt was ich hier noch so finde und und was sich schönes ergibt.


ja, deine Spannung kann man geradezu spüren.
Michael B. Rehders Michael B. Rehders   Beitrag 7 von 8
1 x bedankt
Beitrag verlinken
Zitat: primeros 23.02.18, 22:06Zum zitierten BeitragBei Fertigstellung aller Bilder der (noch offenen) 3000 Produkte bis Ende Dezember 2018 können wir dir 9.000€ (netto) anbieten.
Betrachten wir das mal etwas differenzierter:
So wie ich das verstanden habe, bietet das Unternehmen dir insgesamt 9000,- Euro für 12.000 fix und fertig aufgearbeitete gelieferte Bildwerke. 10 Monate stehen dafür zur Verfügung.
Dafür musst du 2 Tage die Woche fotografieren = 8 Tage/Monat. In 10 Monaten sind das 80 Arbeitstage.
12000 Bildwerke / 80 Arbeitstage = 150 Bildwerke pro Arbeitstag = ca. 20 Bilder pro Stunde
Bildbearbeitung: 20 Minuten = 1 Minute pro Bild
Fotografieren + Ein/Auspacken + Auf/Abbau: 40 Minuten = 2 Minuten pro Bild
Das halte ich für machbar.
Honorar: 9000,- Euro / 80 Arbeitstage = 112,50 Euro / Tagessatz

Dem stehen Kosten gegenüber:
Anfahrt: 108 Kilometer Essen nach Lippstadt = 1,15 Stunden Fahrtzeit
Rückfahrt: 108 km zurück = 216 km = 1,15 Stunden Fahrtzeit
Das halte ich für angebracht.
Addiert macht das aufs Jahr: 216 km * 80 Arbeitstage = 17280 km = ca. 1700 Liter Benzin, wenn ich von 10 Liter/km mal ausgehe
1 Liter Benzin kostet 1,30 Euro * 1700 Liter = 2200 Euro Benzinkosten insgesamt.
Benzinkosten: 2200 Euro / 80 Arbeitstage = 27,50 Euro pro Tag

Umsatz abzüglich Kosten:
112,50 - 27,50 = 85,- Euro Marge pro Tag vor Steuern

Ich würde die Fahrtkosten lt. ADAC-Liste dem Auftraggeber noch in Rechnung stellen.

Auf einen "Monatslohn" mit 22 Tagen hochgerechnet: 85 Euro * 22 Tage = 1870,- Euro Brutto

Wenn noch die Fahrtkostenpauschale von 30 Cent lt. ADAC-Liste obendrauf kommt:
Fahrtkosten lt. ADAC = 30 Cent * 216 km pro Tag = 64,80 Euro pro Tag * 8 Arbeitstage/Monat = 518,40 Euro / Monat

Bleibt am Ende hochgerechnet ein "Monatsgehalt": 2388,40 Euro
Dafür kann der Job durchaus angenommen werden.

Dein Wunsch:
Bei 10 Euro pro Bildwerk, die Du veranschlagt hast, wären das 1500,- Euro Tagessatz bei 150 Bildwerken...
oder 120.000 Euro insgesamt bei 80 Arbeitstagen.
Michael B. Rehders Michael B. Rehders   Beitrag 8 von 8
0 x bedankt
Beitrag verlinken
Ich kann leider nicht mehr editieren. Das "Monatsgehalt" von 2388,40 Euro ist Käse.

Der Rest davor sollte passen.
Diskutier doch mit!
Anmelden und kostenlos mitmachen.
Kostenlos mitmachen
Nach
oben