Steckfiltersystem (HAIDA, NISI) oder neue Kamera?

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Fin Mahlzahn Fin Mahlzahn Beitrag 1 von 10
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Hallo liebe Community,

darf ich einmal in die Runde Fragen und an euren Erfahrungen teilhaben?

Ich bin völlig überfragt, welche Anschaffung zuerst Sinn macht: eine neue Kamera oder ein Steckfiltersystem für mein UWW Objektiv.

Ich fotografiere hauptsächlich Landschaften (hin und wieder ein bisschen Makro und Architektur) und das seit nunmehr zweieinhalb Jahren. Am meisten Freude macht mir der Einsatz meines UWW Objektivs.
Hier könnt ihr schauen, was ich mir bisher erarbeitet habe:
https://www.flickr.com/photos/182802149@N02

Mein Equipment besteht zurzeit aus diesen Komponenten:

Canon EOS 1100D (Hauptwahlrad defekt, Bedienung erfolgt ausschließlich über das Steuerkreuz)
Kit Objektiv (Canon EFS 18-55mm 1:3.5-5.6 ohne IS)
Ultraweitwinkel Canon EF-S 10-18 mm f/4.5 – 5.6 IS STM
Ein stabiles Stativ von Cullmann
1 x ND Schraubfilter, 1 x Pol Schraubfilter (beides unteres Preissegment, bisher so gut wie nie benutzt)

Alles, außer das UWW Objektiv schenkte mir mein Vater. Von ihm leihe ich mir von Zeit zu Zeit ein Canon EF 75-300mm F/4-5.6 III Objektiv aus.



Wie komme ich nun zu dieser Frage, Kamera oder Steckfilter, warum nicht zuerst in höherwertige Objektive investieren?

Nun ja, bei wenig Licht (Sonnenauf- oder untergänge und im Wald) ärgere ich mich über zu dunkle Vordergründe und zu dunklen Strukturen am Boden. Ich kann sie am PC zwar aufhellen aber schön sieht das nicht aus. Und an Ergebnissen die mit GND Filter aufgenommen wurden, kommen meine Fähigkeiten der Nachbearbeitung am PC bisher noch nicht ran.

Somit reift in mir nun der Gedanke, dass es langsam an der Zeit ist mich mit Filtern zu beschäftigen.

Eigentlich hatte ich ursprünglich vor dem gängigen Rat zu folgen: Erst bessere (lichtstärkere) Objektive, dann evtl. erst einen neuen Body.
Im Zuge meiner Recherche trug sich mir jedoch zu, dass Lichtstärke in der Landschaftsfotografie gar nicht so wichtig ist. Schließlich blendet man i.d.R. ab für eine höhere Tiefenschärfe.

Ja, seitdem bin ich nun hin und her gerissen, was sinnvoller ist: Erst ein Steckfiltersystem mit GND und Polfilter (150 mm, z.B. von HAIDA oder NISI) oder erst eine Kamera (logischer weise auch wieder eine Canon EOS).
Auch hier im Forum der Fotocommunity habe ich bereits die SuFu genutzt, konnte aber bisher kaum etwas zufriedenstellendes finden.

Für eine neue Kamera sprechen folgende Punkte:

- Dreh- und schwenkbares Display (vermisse ich ungemein z.B. bei Aufnahmen im Bach nah an der Wasseroberfläche)

- Ein helleres Display um hoffentlich besser komponieren zu können. Aktuell fallen mir wirklich wichtige Details in den dunklen Bildbereichen erst am PC auf und ich habe den Verdacht, dass es am viel zu dunklen Display der 1100D liegen könnte.

- Höherer Dynamikumfang auf Grund eines neuen Sensors

- Nutzbares Hauptwahlrad (wie oben beschrieben ist es an meiner 1100D defekt)

- Mehr Megapixel ergo mehr Freiheit beim Zuschnitt am PC

- Connectivität zur Canon App auf dem Smartphone (Fernauslöser, Liveview, GPS, ... )


Für eine Steckfiltersystem (GND Filter) sprechen diese Punkte:

- Gut ausgeleuchtete Vordergründe trotz Erhalt der dramatischen Farben beim Sonnenauf- und untergang

- Gut ausgeleuchtete Vordergründe im Wald ohne den Himmel überzubelichten

- Spätere Erweiterbarkeit um ND Filter für Langzeitbelichtungen


Schlussendlich werde ich mir diese Frage nur selber beantworten können, aber mit großer Sicherheit übersehe ich den einen oder anderen Punkt.
Daher würde ich mich freuen ein paar Denkanstöße oder auch eine neue Sichtweise für dieses Thema zu bekommen.

Vielen Dank.

Schöne Grüße und vor allem Gesundheit,

Fin
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 2 von 10
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Moin Fin,
aus Deinem Beitrag entnehme ich, dass Dir die Lichtsteuerung und Bildgestaltung mit GDN-Filtern aktuell für Deine Fotoaufnahmen sehr wichtig sind. Gerade bei Lanschaftsaufnahmen ist die Kamera meistens auf einem Stativ - und erst recht beim Einsatz von Filtern. Insofern ist zwar die Steuerung (Auswahl) über das "Steuerkreuz" nicht so komfortabel, wie über das defekte Hauptwahlrad, aber dennoch machbar. Von daher würde ich persönlich zunächst den Kauf eines Steckfiltersystems vorziehen und die Anschaffung einer neuen Kamera zurück stellen.

Hast Du Dich schon mal erkundigt, was eine Reparatur des Hauptwahlrades kosten würde? Bei Interesse kann ich Dir die Kontaktdaten meiner bevorzugte Canon-Werkstatt mitteilen.

LG Manfred
Fin Mahlzahn Fin Mahlzahn Beitrag 3 von 10
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Hallo Manfred,

vielen Dank für deine Einschätzung.

Zitat: Manfred Hunger 09.03.21, 15:51Zum zitierten Beitragaus Deinem Beitrag entnehme ich, dass Dir die Lichtsteuerung und Bildgestaltung mit GDN-Filtern aktuell für Deine Fotoaufnahmen sehr wichtig sind. Gerade bei Lanschaftsaufnahmen ist die Kamera meistens auf einem Stativ - und erst recht beim Einsatz von Filtern. Insofern ist zwar die Steuerung (Auswahl) über das "Steuerkreuz" nicht so komfortabel, wie über das defekte Hauptwahlrad, aber dennoch machbar. Von daher würde ich persönlich zunächst den Kauf eines Steckfiltersystems vorziehen und die Anschaffung einer neuen Kamera zurück stellen.

Den gleichen Gedanken trage ich auch mit mir herum. Aber die Argumente für den Kauf einer neuen Kamera sind dennoch nicht von der Hand zu weisen. Insbesondere ein schwenk- und drehbares Display würden einen bodennahen Standpunkt um einiges vereinfachen.

Andererseits: täte ich zuerst eine neue Kamera kaufen, müsste ich wieder lange sparen um mir ein Steckfiltersystem leisten zu können. Vor Mitte oder Ende nächsten Jahres würde aus Filtern nichts werden. Und so lange noch zu warten... Das wäre zumindest ein gutes Training für die Geduld ;-) .

Zitat: Manfred Hunger 09.03.21, 15:51Zum zitierten BeitragHast Du Dich schon mal erkundigt, was eine Reparatur des Hauptwahlrades kosten würde? Bei Interesse kann ich Dir die Kontaktdaten meiner bevorzugte Canon-Werkstatt mitteilen.

Ich habe mich mittlerweile so sehr an das Steuerkreuz gewöhnt, ich vermisse das Hauptwahlrad so gut wie gar nicht. Lediglich bei der Durchsicht der Aufnahmen in Vergrößerung fehlt es mir. Ansonsten kann ich eigentlich gut drauf verzichten.

Schöne Grüße,

Fin
Bernd Junge Bernd Junge   Beitrag 4 von 10
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Ich finde, dass man das schon preislich kaum vergleichen kann. Ein Basisset von Cokin mit Halter und drei verschiedenen Grauverlaufsfiltern als Einstieg kostet rund 45,- €, dazu käme noch ein Adapterring mit dem Filtergewinde deines Lieblingsobjektivs für Landschaften für ca. 10,- € (Amazon-Preise). Eine neue Kamera liegt da in einem ganz anderen Bereich. Ich würde es erstmal mit so einem Starterset versuchen. Dann kannst du dir immer noch überlegen, welche Kamera du dir zulegen möchtest.

VG Bernd
Fin Mahlzahn Fin Mahlzahn Beitrag 5 von 10
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Zitat: Bernd Junge 09.03.21, 20:11Zum zitierten BeitragIch finde, dass man das schon preislich kaum vergleichen kann. Ein Basisset von Cokin mit Halter und drei verschiedenen Grauverlaufsfiltern als Einstieg kostet rund 45,- €, dazu käme noch ein Adapterring mit dem Filtergewinde deines Lieblingsobjektivs für Landschaften für ca. 10,- € (Amazon-Preise). Eine neue Kamera liegt da in einem ganz anderen Bereich. Ich würde es erstmal mit so einem Starterset versuchen. Dann kannst du dir immer noch überlegen, welche Kamera du dir zulegen möchtest.

VG Bernd


Hallo Bernd,

danke für deine Einschätzung. Über Cokin habe ich schlechtes gehört, angeblich zu farbstichig.
In diesem Fall möchte ich mir gleich von Anfang an etwas höherwertiges Anschaffen. Ich favorisiere zur Zeit NISI oder HAIDA. Deren Halter haben eine runde vorgelagerte Aufnahme z.B. für einen Polfilter. Den kann man sogar dann noch drehen, wenn die rechteckigen Filterplatten bereits montiert und justiert sind.

Schöne Grüße,

Fin
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 6 von 10
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Zitat: Fin Mahlzahn 13.03.21, 19:36Zum zitierten Beitragangeblich zu farbstichig.

... dann stell die Kamera auf die Farben des Filters ein (Custom Weißabgleich). Das geht auch ohne Hauptwahlrad.

oder:
... mache Belichtungsreihen.
... Nutze den D+ -Modus und belichte etwas heller.

Ich denke, du kommst auch ohne neue Kamera und ohne teures Filtersystem zu deinen Fotos. Also kein Argument für eine Neuanschaffung. Außer "haben wollen".

Würfel einfach.
Fin Mahlzahn Fin Mahlzahn Beitrag 7 von 10
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure bisherigen Antworten.

Nach Abwägung der Pro und Contras habe ich mich nun für Filter entschieden und nach zwei ersten praktischen Feldversuchen kann ich mit Begeisterung sagen: Ich bereue diese Entscheidung nicht im geringsten. Es eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten, ja ich würde sogar soweit gehen zu sagen, daß nun der Weg zu einem neuen Level in der Fotografie vor mir liegt.

Ich machte mir im Vorfeld die Entscheidung aber nicht leicht. Stattdessen stellte ich die Vor- und Nachteile gegenüber, recherchierte in Foren und Blogs und schrieb sogar zwei Hersteller an.
Fangen wir mit den Pro und Contra Punkten an.

Neue Kamera:

Pro

- Mehr Megapixel
- Höherer Dynamikumfang
- Schwenkbares Display

Contra

- Könnte teuer werden

Filtersystem:

Pro

- Korrekt belichteter Vordergrund beim Sonnenaufgang
- Korrekt belichteter Vordergrund beim Sonnenuntergang
- Korrekt belichtete Böden im Wald
- Neue Möglichkeiten in der Langzeitbelichtung

Contra

- Im praktischen Einsatz evtl. hinderlich
- Keine schnelle Reaktion auf kurz auftretende Lichtsituation möglich

Zwei der Pro Punkte für die neue Kamera konnte ich entkräftigen.

Mehr Megapixel und somit mehr Freiheit in der Beschneidung der Bilder am PC:

Klar ist das ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil. Hat man ihn aber nicht, wird man gnadenlos dazu gezwungen schon im Moment der Aufnahme den Bildausschnitt optimal zu setzen, sodass eine spätere Beschneidung am PC nur noch minimal nötig ist (z.B. um Randunschärfen zu entfernen). Das erzieht ungemein und ist wirklich sehr hilfreich beim Erlernen der Bildkomposition. Ich vergleiche das immer gerne mit meinen Metall Fachpraxiskursen aus meiner Schulzeit. Da mussten wir auch zuerst den Umgang mit Handsäge und Pfeile lernen, bevor wir an die großen Automaten durften. Was haben wir damals geschimpft – „Warum denn, das können doch alles Maschinen für uns erledigen!“ Die Antwort liegt klar auf der Hand: Weil man so ein viel besseres Gefühl für den Werkstoff entwickelt und somit später leichter einen besseren Umgang und bessere Ergebnisse erzielen kann.

Höherer Dynamikumfang:

Auch nicht unerheblich aber ein GND Filter macht ja genau das: Den Dynamikbereich so erweitern, dass bei einem Sonnenaufgang trotz extremen Gegenlichtes die Belichtungszeit verlängert werden kann und somit die zu dunklen Bereiche im unteren Teil des Bildes aufgehellt werden. Und das ohne den Himmel überzubelichten.

Das im dritten Argument genannte dreh- und schwenkbare Display vermisse ich leider immer noch, aber man kann halt nicht alles auf einmal haben. In zwei bis drei Jahren liegt vielleicht wieder genug Bares auf der Kannte und dann wäre mein nächster Schritt eine neue Kamera.

Als mir also klar wurde, dass es ein Filtersystem werde sollte, fing ich an zu vergleichen und bin wie oben schon erwähnt auf die Hersteller NiSi und Haida aufmerksam geworden. Es hing ja noch die Frage im Raum, wie sich Steckfiltersysteme mit UWW Objektiven vertragen. Zuerst vermutete ich, dass an einem wesentlich teureren 150mm System kein Weg vorbeiführen würde, aber dies scheint nur der Fall zu sein, wenn man mit einer Vollformat Kamera unterwegs ist.

Ich schrieb sicherheitshalber sowohl NiSi als auch Haida an, und beide bestätigten mir, dass an einem APS-C Sensor 100 mm breite Filterplatten auch bei einer ultrakurzen Brennweite von 10 mm kein Problem sind, den passenden Halter vorausgesetzt. NiSi empfiehlt hier seinen neuen V6 Halter, Haida seinen M10 Halter. NiSi rät hier ganz bewusst vom V5 Vorgänger ab, der würde bei 10 mm Brennweite ins Bild rein ragen.

Der offensichtlichste Unterschied zwischen beiden Herstellern ist die Art, wie der Polfilter montiert wird: Bei NiSi wird geschraubt, bei Haida wird er durch einen Magneten gehalten. Zugegeben, Haidas Konzept klingt verführerisch: Kein Schrauben mehr, was in manchen Situationen wirklich schwierig ist, vor allem wenn die Finger durchgefroren sind. Aber irgendwie fühle ich mich bei dem Schraubkonzept sicherer, da das Risiko, dass sich der Polfilter unbeabsichtigt löst und runterfällt, sehr gering ist.

Also entschied ich mich für NiSi (obwohl NiSi um einiges teurer ist als Haida).

Die Wahl der Platten viel schon leichter und ich entschied mich für K&F: 1 x Pro Soft GND8 (0.9) und 1 x Pro ND 1000 (3.0). Die gab es zum passenden Zeitpunkt sogar gerade im Angebot. Ich entschied mich für die softe Variante des GND Filters, weil dieser auch für Situationen, in denen viele Objekte in den Himmel ragen, geeignet ist. Zum Beispiel im Wald oder in der Stadt.

Ich denke für den Anfang bin ich mit diesen zwei Platten erst mal gut aufgestellt.

Fazit:

Ich war nun schon zwei Mal mit meinem neuen Spielzeug unterwegs, einmal nachmittags im Wald und einmal morgens in einer Norddeutschen Moorlandschaft. Was soll ich sagen - es war eine Offenbarung. Dank des GND Filters ist der Vordergrund absolut klasse belichtet. Ein Aufhellen am PC ist im Grunde nicht mehr nötig. Was das für ein Gewinn an Details, Kontrast und Schärfe bringt, hätte ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten. Vorbei sind die Zeiten aufgehellter, detailarmer und verrauschter Vordergründe.

Mit dem Polfilter lassen sich nicht nur Farben wunderschön sättigen, z.B. wird der Himmel nun schön satt blau. Auch wie Du schon oben geschrieben hast, lassen sich Reflektionen auf ein Minimum reduzieren. Gerade im winterlichen Wald mit viel Laub auf dem Boden ist dies ein Segen. Ich fragte mich in der Vergangenheit immer, was denn mit meinen Aufnahmen aus dem Wald los ist. Die waren irgendwie komisch, schwer in Worte zu fassen seltsam. Nun weiß ich es: Es lag an dem diffusen Licht, welches vom Laub reflektiert wurde. Auch auf spiegelnde Wasseroberflächen wirkt sich der Polfilter, je nach Geschmack, positiv aus.

Und einen weiteren vorteilhaften Nebeneffekt möchte hervorheben: Sowohl der GND Filter als auch der Polfilter scheinen die Anfälligkeit für Flares zu reduzieren. So habe ich einmal mit Polfilter und ein weiteres Mal mit GND Filter direkt gegen die Sonne fotografiert. Ohne Filter kam es in solchen Situationen bisher IMMER zu hässlichen Flares in Regenbogenfarben. Mit Filter gab es davon nicht die geringste Spur. Das mag aber auch vielleicht Zufall sein, da Flares hauptsächlich mit dem Winkel, in dem das Gegenlicht auf die Linse des Objektivs fällt, zusammenhängen. Das aber nur am Rande.

Alles in Allem kann ich abschließend sagen, dass ich mit meiner Entscheidung sehr glücklich bin. Daher also nochmal vielen Dank für eure Anregungen, sie haben mir wirklich sehr geholfen.

In diesem Sinne wünsche ich euch stets gutes Licht, tolles Fotowetter und aufregende Motive (und vor allem freie Zeit für das schönste Hobby der Welt).

Schöne Grüße und bleibt gesund.

Fin
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 8 von 10
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... was hätte gegen ein preiswertes Filtersystem gesprochen?

... dir ist hoffentlich klar, dass auch ein teures Filtersystem die optischen Eigenschaften des Objektivs beeinflusst? Vor allem die Schärfe in Randbereich.

... im Telebereich machen teure Filter eher einen Sinn als bei Weitwinkel, damit die Wellenfront über die volle Größe (!) nicht unnötig deformiert wird. Bei WW müssen sie eher nur dünn sein.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 10
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Zitat: Fin Mahlzahn 24.03.21, 13:02Zum zitierten BeitragAuch nicht unerheblich aber ein GND Filter macht ja genau das: Den Dynamikbereich so erweitern, dass bei einem Sonnenaufgang trotz extremen Gegenlichtes die Belichtungszeit verlängert werden kann und somit die zu dunklen Bereiche im unteren Teil des Bildes aufgehellt werden.

genau das macht der ND nicht! seine aufgabe ist es, große helligkeitsunterschiede im motiv an den dynamikumfang der kamera anzupassen. denn was besagt der begriff "dynamikumfang"? nichts anderes, als die spanne von hellen und dunklen bereichen, die in einem bild auftreten können noch durchzuzeichnen, ohne das die tiefen absaufen und die höhen zulaufen. und das is vom kameramodell abhängig. im fotoalltag gibt es aber oft situationen, wo genau diese spanne überschritten wird.

Zitat: Fin Mahlzahn 24.03.21, 13:02Zum zitierten BeitragFiltersystem:

Pro

- Korrekt belichteter Vordergrund beim Sonnenaufgang
- Korrekt belichteter Vordergrund beim Sonnenuntergang


da ist man aber mit einem invers oft besser bedient. sonst wird der obere teil des bildes zu dunkel.

Zitat: Fin Mahlzahn 24.03.21, 13:02Zum zitierten BeitragAuch auf spiegelnde Wasseroberflächen wirkt sich der Polfilter, je nach Geschmack, positiv aus.

bei pol musst du aufpassen! gerade bei UWW kann es sehr schnell zu überfilterung kommen. bis hin zu helligkeitsverschiebungen. eine ecke tiefblau und die andere zeigt keine filterwirkung. sieht echt scheiße aus.

einen pol kann man mit einem ND gut kombinieren, aber nicht immer ist das auch sinnvoll. deshalb habe ich zwei halter, einen mit integrietem pol und einen ohne. weil ich die fummelei beim einsetzen des pol im haida nicht mag (ich hab noch das pro II - system zum einschrauben des pol). oft reicht aber der ND. einen regenbogen kann man schön mit pol und ND hervorarbeiten.

Zitat: Fin Mahlzahn 24.03.21, 13:02Zum zitierten BeitragMehr Megapixel und somit mehr Freiheit in der Beschneidung der Bilder am PC:

Klar ist das ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil. Hat man ihn aber nicht, wird man gnadenlos dazu gezwungen schon im Moment der Aufnahme den Bildausschnitt optimal zu setzen, sodass eine spätere Beschneidung am PC nur noch minimal nötig ist (z.B. um Randunschärfen zu entfernen). Das erzieht ungemein und ist wirklich sehr hilfreich beim Erlernen der Bildkomposition.


sehr gut erkannt! ich mache es auch meistens passend (passend heißt, dass man 20% schnittpotential zur formatanpassung vom ursprungsbild hat). sogar mit festbrennweiten. beim dia-film konnte ich auch nicht schneiden. wenn man dort den ausschnitt ändern wollte, wurde es sehr schnell sehr aufwändig. dia einscannen, das tiff bearbeiten und dann ein duo machen lassen. teuer war das auch. das wurde nur in den seltensten fällen so gemacht.

heute lasse ich immer noch ein bisschen platz drum herum, weil ich bei der aufnahme oft nicht weiß, wofür das bild mal verwendet werden soll. sowohl von mir, als auch anderen. agenturen lehnen z.b. sehr oft zu eng fotografierte bilder ab, obwohl sie gut sind.
Fin Mahlzahn Fin Mahlzahn Beitrag 10 von 10
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Hallo Photonenbändiger,

Vielen Dank für die Aufklärung und die Tipps.

Schöne Grüße,

Fin
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