EOS 20D Schärfentiefenprüfung?

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Christian D... Christian D...   Beitrag 1 von 11
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Ich versuch mal zu rekonstruieren, das ich noch hab... aus irgendeinem Grund sind die Fotocommunity mails im Spamverdacht gelandet und ich hab jetzt wenigstens die letzten 4 auf einmal gesammelt:

1) Christian Demetrescu schrieb:

Zitat:Die Funktion und Wirkung der Blende ist schon soweit klar, aber
mir ist dennoch nicht klar,


Nein, offensichtlich nicht! Denn dann würde der zweite Teil deiner
Bemerkung jetzt nicht folgen:

Zitat:wie ich nur durch Verdunklung des
Bildes herausfinden soll, wie tief die Schärfe nun wirklich
geht...


Nur so viel: Es wird nicht nur dunkler, wenn die Blende geschlossen wird
...

Frank

2)
Falls Du Brillenträger bist, mach mal folgendes: Forme mit Daumen und
Zeigefinder einen etwa centgroßen Kreis und halte Ihn Dir direkt vors
Auge, so dass Du genau durch den Kreis guckst. Mach das andere Auge zu.
Jetzt siehst Du noch alles so unscharf wie immer ohne Brille. Jetzt machst
du den Kreis mit den zwei Fingern immer kleiner, bis er nur noch etwa
stecknadelkopfgroß ist (vgl. Blende schließen). Naaaa?! Oh Wunder :-))

3)
Christian Demetrescu schrieb:

Zitat:Die Funktion und Wirkung der Blende ist schon soweit klar, aber
mir ist dennoch nicht klar, wie ich nur durch Verdunklung des
Bildes herausfinden soll, wie tief die Schärfe nun wirklich
geht...


Fangen wir mal von vorne an: Eine kleine Blendenzahl (z. B. 2,8) bedeutet
eine große Blendenöffnung, eine hohe Blendenzahl (z. B. 22) eine kleine
Blendenöffnung. Bei letzterer fällt natürlich weniger Licht durchs
Objektiv auf den Film bzw. Chip, was die Belichtungsautomatik mit einer
längeren Verschlußzeit ausgleicht. Die Blende wird von der Kamera aber nur
bei der Aufnahme auf den eingestellten Wert (z. B. 22) geschlossen.
Ansonsten schaust Du beim Blick durch den Sucher immer durch die
vollständig geöffnete Blende. Um nun bereits vor der Aufnahme die
Schärfentiefe, die ja bei kleiner Blende größer wird (physikalischen
Hintergrund bitte woanders erfragen), z. B. bei Blende 22 beurteilen zu
können, wie sie letztlich im Bild wirksam wird, muß man also die Blende
auf den eingestellten Wert schließen können. Dem dient die Abblendtaste
(so heißt das Knöpfchen). Die Blende wird dann -solange man die Taste
drückt- geschlossen. In der Regel kann man das Schließen der Blende auch
sehen, wenn man mal von vorne ins Objektiv schaut, während man die
Abblendtaste drückt. Wie eingangs gesagt, fällt bei kleinerer Blende dann
weniger Licht durchs Objektiv. Das ist eben der Grund, warum das
Sucherbild bei Betätigen der Abblendtaste dunkler erscheint. Insofern
dient nicht die Verdunkelung des Sucherbildes der Schärfentiefeprüfung,
sondern ist eine notwendige Folge davon.

Mit dem A-Dep(pen)-Modus hat das ganze übrigens nix zu tun. Die
Abblendtaste funktioniert auch in den anderen Programmen. Im A-Dep-Modus
stellt die Kamera lediglich automatisch eine Blende ein, bei der der
gesamte Bereich scharf abgebildet wird, der von den AF-Feldern erfaßt
wird.

Hoffe, ich hab' mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Gruß,
Martin

4)
@Martin
Du hast Dich nicht nur einigermaßen, sondern richtig toll ausgedrückt. Man kann ja auch mal ein Lob aussprechen. Scheint mir eh so, als ob hier so langsam wieder Antworten auf Fragen gegeben werden und nicht nur geblöcke.
Find ich wirklich nett und auch prima, wenn den "beginners" hier ein wenig geholfen wird. Da nehm ich mal den HUT ab, den ich nicht aufhabe;-)).
LG vom Hörbi



Nachricht bearbeitet (20:26h)
Christian D... Christian D...   Beitrag 2 von 11
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soda und jetzt meine "Antwort" drauf:

@Martin: Danke für die Erklärung, aber genau das wußte ich bereits; daher

@Frank: doch ich kenn mich soweit sehr wohl aus.

@Unbekannter: ich bin leider kein Brillenträger, kann das daher nicht nachvollziehen.

Nun meine weitere Frage: wenn ich die Abblendtaste drück, sollte ich doch einen größeren Bereich als bei "normalem" Blick durch den Sucher scharf sehen - ist das korrekt?

Wenn ja, dann bin ich nämlich einfach blind, weil ich das Bild tatsächlich nur dunkler sehe und nicht in der Lage bin, zu beurteilen, ob ich jetzt (z.B.: bei Makro) ein oder 2 cm mehr scharf seh.

Hat zufällig irgendwer eine physikalische Erklärung, warum bei kleinerer Blende mehr Schärfetiefe vorhanden ist? Nur so rein aus Interesse...

lg
Christian
Guido Wörlein Guido Wörlein   Beitrag 3 von 11
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http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4rfentiefe
Martin Könning Martin Könning   Beitrag 4 von 11
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Christian Demetrescu schrieb:


Zitat:Nun meine weitere Frage: wenn ich die Abblendtaste drück,
sollte ich doch einen größeren Bereich als bei "normalem" Blick
durch den Sucher scharf sehen - ist das korrekt?

Wenn ja, dann bin ich nämlich einfach blind, weil ich das Bild
tatsächlich nur dunkler sehe und nicht in der Lage bin, zu
beurteilen, ob ich jetzt (z.B.: bei Makro) ein oder 2 cm mehr
scharf seh.


Korrekt! Allerdings kann es natürlich motiv- oder brennweitenabhängig schwierig sein, die größere Schärfentiefe zu beurteilen, zumal die notwendige Abdunklung des Sucherbildes die Sache auch nicht einfacher macht. Außerdem solltest Du bedenken, daß beispielsweise eine Abblendung lediglich um eine Blendenstufe noch keinen großen Unterschied macht. Probier's mal mit 'ner stärkeren Abblendung. Dann müßte eigentlich was zu erkennen sein, zumindest bei Telebrennweiten.

Gruß,
Martin
Markus Schopfer Markus Schopfer Beitrag 5 von 11
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Christian Demetrescu schrieb:

Zitat:...


Sogar das Abdunkeln kann manchmal zum Vorteil gereichen.

Bei Offenblende unauffällige aber helle Hintergrundstrukturen können bei geschlosserner Blende manchmal sehr auffällig als helle Flächen in Erscheinung treten. Ein Sonnenstrahl im Hintergrund kann dem Hauptmotiv im Vordergrund leicht die Show stehlen. Diese sog. 'Hot-Spots' lassen sich mit der Schärfentiefeprüfung gut erkennen.

Im übrigen lässt sich die Schärfentiefeprüfung auch prima zur überprüfung der Lichtsituation bei Verwendung von Blitzlicht verwenden.
Probier' die Taste mal mit ausgeklapptem oder externem Blitz aus. Besonders bei der Verwendung von Master- und Slave-Blitzen ist diese Taste recht nützlich.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 6 von 11
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Christian Demetrescu schrieb:

Zitat:@Frank: doch ich kenn mich soweit sehr wohl aus.


Soweit ja!

Zitat:Nun meine weitere Frage: wenn ich die Abblendtaste drück,
sollte ich doch einen größeren Bereich als bei "normalem" Blick
durch den Sucher scharf sehen - ist das korrekt?

Wenn ja, dann bin ich nämlich einfach blind, weil ich das Bild
tatsächlich nur dunkler sehe und nicht in der Lage bin, zu
beurteilen, ob ich jetzt (z.B.: bei Makro) ein oder 2 cm mehr
scharf seh.


Nimm einfach mal deine Kamera, richte sie aus 2 bis 3m Entfernung auf dein Fenster und fokussiere z.B. auf eine Blume auf dem Fensterbrett (im Hintergrund hast du ein markantes Motiv z.B. das Haus gegenüber). Die Blume ist nun scharf zu sehen und das Haus unscharf, richtig? Dann stellst im Programm Zeitautomatik z.B. die Blende 5,6 ein und betätigst die Abblendtaste, jetzt lässt du die Abblendtaste wieder los, stellst Blende 8 ein und drückst diese Taste erneut usw. mit 11 und 16. Beim Abblenden achtest du stets auf das unscharfe Haus im Hintergrund. Es ist dann bei 11 oder 16 deutlich schärfer zu sehen (und nicht nur dunkler)

Zitat:
Hat zufällig irgendwer eine physikalische Erklärung, warum bei
kleinerer Blende mehr Schärfetiefe vorhanden ist? Nur so rein
aus Interesse...


Weil die Zerstreuungskreise kleiner werden und vom menschlichen Auge als Punkte wahrgenommen werden. Streng physikalisch gesehen gibt es keine Schärfentiefe.

Frank
Christian D... Christian D...   Beitrag 7 von 11
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Danke für den Tipp, wie ich das probieren kann... Das mit Pflanze/Haus hat mir die Funktion dieser Taste endlich mal in der Praxis vorgeführt. Anscheinend hatte ich diese Funktion immer nur dann getestet, als die Unterschiede zu wenig "extrem" waren. Kurz: ich bin/blind :-)
Werd wohl meinen Blick in Zukunft dafür schärfen...

Danke auch für die physikal. Erklärung...

lg
Christian
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 11
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Die Schärfentiefenprüfung bei SLRs ist leider ein schlechter Witz. Während die Funktionsweise der Blende sich auf der Mattscheibe genauso auswirkt, wie auf den Film, zeigt die Mattscheibe bezogen auf Tiefenschärfe einfach nicht das gleiche, was der Film zeigt. Mythos der SLRs, der einfach nicht stimmt.

Die Mattscheiben sind eine Kombination aus Fresnel-Linse und Miniprismen, die eine Lichtstreuung assimilieren, ohne sie zu erreichen: Wäre eine Mattscheibe wirklich "matt", wäre das Sucherbild viel zu dunkel. Im Ergebnis sieht die Tiefenschärfe im Sucher *immer* *höher* aus, als in Wirklichkeit. Was man also bei Verwendung der Abblendtaste sieht, hat viel mehr Tiefenschärfe als das spätere Bild.

Bei der DSLR gibt es nur eins, ein Bild machen und die Tiefenschärfe in der Voransicht beurteilen. Die Abblendtaste mag andere Anwendungen haben (s.o.), aber nicht die Beurteilung der Schärfentiefe, auch wenn das überall behauptet wird.

Wers nicht glaubt, probiert es mit der DSLR und einem lichtstarken Objektiv aus, und lerne dazu!
Martin Könning Martin Könning   Beitrag 9 von 11
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P. N. schrieb:


Zitat:Die Mattscheiben sind eine Kombination aus Fresnel-Linse und
Miniprismen, die eine Lichtstreuung assimilieren, ohne sie zu
erreichen: Wäre eine Mattscheibe wirklich "matt", wäre das
Sucherbild viel zu dunkel. Im Ergebnis sieht die Tiefenschärfe
im Sucher *immer* *höher* aus, als in Wirklichkeit. Was man
also bei Verwendung der Abblendtaste sieht, hat viel mehr
Tiefenschärfe als das spätere Bild.


Ich bin zwar kein Physiker, aber wie können noch so viele Fresnel-Linsen und Miniprismen unscharfe Bildteile korrekt schärfen, die nur unscharf bei ihnen ankommen???
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 11
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Martin Könning schrieb:

Zitat:P. N. schrieb:


Zitat:Die Mattscheiben sind eine Kombination aus Fresnel-Linse und
Miniprismen, die eine Lichtstreuung assimilieren, ohne sie zu
erreichen: Wäre eine Mattscheibe wirklich "matt", wäre das
Sucherbild viel zu dunkel. Im Ergebnis sieht die

Tiefenschärfe
Zitat:im Sucher *immer* *höher* aus, als in Wirklichkeit. Was man
also bei Verwendung der Abblendtaste sieht, hat viel mehr
Tiefenschärfe als das spätere Bild.


Ich bin zwar kein Physiker, aber wie können noch so viele
Fresnel-Linsen und Miniprismen unscharfe Bildteile korrekt
schärfen, die nur unscharf bei ihnen ankommen???


Indem sie das Auge in das optische System integrieren, die Tiefenschärfe entscheidet sich mithin teilweise auf der Netzhaut und nicht auf der Mattscheibe.

Ich bin auch kein Physiker, aber Amateurfotograf. Wenn Du eine DSLR hast, kannst Du es einfach ausprobieren als auf dem "weil nicht sein kann, was nicht sein darf zu beharren".
Martin Könning Martin Könning   Beitrag 11 von 11
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P. N. schrieb:

Zitat:Indem sie das Auge in das optische System integrieren, die
Tiefenschärfe entscheidet sich mithin teilweise auf der
Netzhaut und nicht auf der Mattscheibe.

Ich bin auch kein Physiker, aber Amateurfotograf. Wenn Du eine
DSLR hast, kannst Du es einfach ausprobieren als auf dem "weil
nicht sein kann, was nicht sein darf zu beharren".


Erstens hab' ich auf nichts beharrt, sondern nur eine einfache Frage zu dem vor Dir geschilderten, mir aber bislang vollkommen unbekannten Phänomen gestellt.

Zweitens: wenn's an meinen Augen liegt, wie soll ich denn dann den Unterschied im späteren Bild sehen können? Das schau' ich mir doch mit den gleichen Augen an. Außerdem kann ich kaum beide Bilder, das aus dem Kamarasucher und den Abzug, nebeneinander halten, weil letzteres erst einige Zeit später vorliegt. Und ein so gutes Gedächtnis hat mein Auge nicht, um hier Unterschiede, die allenfalls minimal sein können, feststellen zu können. Hast mich noch nicht überzeugt!
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