s/w selber Entwickeln, Körnungsproblem :-(

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Serdar Ugurlu Serdar Ugurlu   Beitrag 1 von 19
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Hallo liebe Leutz,

als neu Panscher von s/w Filmen habe ich eine Frage die mich eine ganze weile plagt:

Bei der Enticklung meine Negative unter Verwendung von Agfa Pan (APX) 100 und 400er Material mit Kodak T-Max Entwickler habe ich mit starker Kornbildung zu kämpfen, um ehrlich zu sein mit extremer Kornbildung.

Beim ersten mal habe ich um eine Minute zu lang entwickelt aber beim zweiten Mal für einen Freund habe ich peinlichst genau auf die Entwicklungszeiten geachtet Hier die Eckdaten:

Tageslichtentwicklerdose
Gradationsziel 0,62
Temperatur 26 Grad Celsius
Kipprythmus 30 Sekunden
Duration 4:42 Minuten

Ergebnis identische Korndichte ?! Bei hervorragendem Kontrast ohne jedwede Grauschleier ....

hmmmm

Nach der Entwicklung wird etwa 7 Minuten unter fliessendem Wasser naja eben gewässert und im Anschluss mit T-MAX Fixierer 1 +4 fixiert.

Kann es sein dass ich ein Stoppbad benutzen muss, ich vermute es fast.

Für eure Hilfe wäre ich dankbar.
Florian Scheiblbrandner Florian Scheiblbrandner Beitrag 2 von 19
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hm? hab ich schon lange nicht gemacht, aber ich denke am stoppbad liegt es nicht, zumindest nicht massgebend, da das fix den entwicklungsprozess genauso stoppt (stoppbad ist nur dazu da, damit das fix nicht zu schnell neutralisiert wird).

generell kann man die korndichte mit mehreren faktoren steuern:

-film (klar:-), desto niederempfindlicher, desto feiner)
-entwickler: probiers es vielleicht mal mit einem feinkornentwickler und nicht mit stammlösung
-temperatur und bewegung: 26°grad kommt mir relativ viel vor, probier es mit niedrigeren temperaturen.

so, es gibt noch mehr faktoren, aber die fallen mir gerade nicht ein:-)
vielleicht wissen da die anderen noch bescheid.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 19
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Lang, lang ist es her...
Aber ich habe da nie viel nachdenken müssen, geschweige denn rechnen oder eine Stoppuhr benutzen.

26°C ist eindeutig zuviel. Woher hast Du diese Empfehlung?
Ich hatte immer 17-18°C - nullo problemo.

Grüße von Holger
Günter Heindrichs Günter Heindrichs   Beitrag 4 von 19
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Hallo Serdar.

Meiner Meinung nach liegt das Problem zum ersten in der falschen Kombination von Film und Entwickler. Zum zweiten halte ich die Entw.Temperatur für viel zu hoch. Ich empfehle Dir mal bei http://www.phototec.de/frame_foren.htm reinzusehen, da triffst Du viele kompetente Laborleute. Ich denke, das man Dir hier in der FC nicht weiterhelfen kann, da hier zu wenige sind, die selbst verarbeiten.

LG von Günni
Hans der Islander Hans der Islander Beitrag 5 von 19
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Moin,
nein, Günter hat schon recht. Du müsstest einen andere Kombination von Film und Entwickler nehmen.
Der T-max-Entwickler ist ein Enwickler für T-Kristall-Filme, wie der Tmax 100/400.
Agfa Filme würde ich in Neofin blau oder Rodinal entwickeln.
Neofin blau bringt feines Korn und hohe Konturenschärfe.
Im T-Max-Entwickler hingegen würde ich nur die T-Max-Filme und die Deltas von Ilford baden.
Du solltest große Temperaturunterschiede vermeiden.
Fahre Deine Prozesse am besten bei 20° C, dann verhinderst Du auch das Runzelkorn.
Also vom Entwickler bis zur Wässerung, alles 20° C.

Dann solltest Du wunderbare Negative bekommen.

Ich arbeite übrigens sehr gerne mit dem HP5 in Rodinal.

mfg harms
Marc Schlueter Marc Schlueter Beitrag 6 von 19
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Hmm. Danke Serdar, für die Anleitung wie ich ein klassisches Runzelkorn hinbekomme!:-)

Wie meine Vorschreiber erwähnten, die Entwicklungstemperatur ist zu hoch, 20°C gibt bessere Ergebnisse. Dann ist die Entwicklungszeit insgesamt auch länger und kleine Abweichungen in der Entwicklungszeit wirken sich nicht so dolle auf den Film aus.
Das Zwischenwässern mit fliessendem Leitungswasser solltest Du komplett lassen! Eine Füllung der Dose mit temperierten Wasser reicht! Aber nehm lieber Stoppbad!
Erst "schwitzte" die Filmemulsion in 26°C und dann schreckst Du sie mit fliessendem Leitungswasser ab. Oder hast Du wärend der Wässerung die Temperatur kontrolliert?
Wenn nicht, kommen da schnell mal 10°C, oder mehr, Tempersturunterschied zustande! Ergebniss, Runzelkorn!

Gruß, Marc
Herbert Rieger Herbert Rieger Beitrag 7 von 19
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Die Temperatur ist schon heftig hoch, der Film entwickelt so schnell, dass eine exakte Steuerung über die Zeit nicht denkbar ist.
Deine "WÄSSERUNG" ist eine weitere Entwicklungszeit, wenn nicht etwas SAUERES in dem Wasser ist, selbst etwas Essig würde den Prozess stoppen. So aber ist die Entwicklung 4,5 min intensiv + 7 min in verdünnter Suppe. Das muß viel Korn geben.
Wobei haste das Korn festgestellt? Mit der Lupe oder nach dem Scannen? Wenn Du einen Nikon-scanner hast, dann schalte das cleanimmage AUS!!! Der hält das Silber für Dreck und rechnet es in eine ekelige Struktur um. Das erfolgt bei jedem Film auf Silberbasis, es gibt auch Farbdiafilme mit Restsilber in der Schicht - geht auch da nur ohne cleanimmage.
Gruß HR
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 19
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So ein paar nützliche Hinweise hast du ja schon bekommen. Die Entwicklungstemperatur von 26 Grad ist tatsächlich recht hoch. Standardmäßig empfielt Kodak für die T-MAX-Filme (!) im T-Max-Entwickler 24 Grad. Allerdings unterscheidet sich der Filmaufbau der T-MAX-Emulsionen deutlich von Agfas APX 100/ 400. Man kann sagen, dass der T-MAX-Entwickler eine ganz gute Eignung als Universalentwickler bei Filme mit Struktur-Kristall-Technologie hat (eben T-MAX oder Iford Delta), ein Weltmeister in Sachen Feinkörnigkeit ist er hingegen nicht. Für deine APX-Filme würde ich die erstmal einen klassischen Universalentwickler vom Schlage Ilford ID-11 oder Kodak D-76 empfehlen (beides Pulver zum selbser ansetzen), Entwicklungszeit 20 Grad, Zeit und Kipprhythmus gibt es bei Kodak, Ilford und Agfa im Internet zum herunterladen (PDF). Wenn du der einfacheren Handhabung wegen lieber ein Flüssigkonzentrat zur einfachen Verdünnung nehmen möchtest: Ilford Ilfosol S probieren. Vom Agfa Rodinal (den ich persönlich für einen hervorragenden Entwickler halte) rate ich dir erstmal ab. Er entwicklet zwar sehr scharf, produziert aber eine deutliche Körnigkeit.

Ganz zum Schluss noch was ganz wichtiges: achte auf die Wässerungstemperatur. Gerade im Winter kann das Wasser aus der Leitung, insb. wenn es lange läuft, Temperaturen von deutlich unter 10 Grad haben. Wenn du deine Filme dann aus deinem wohltemperierten 26-Grad-Entwickler/ -Stoppbad/ -Fixierer diesem Kälteschock aussetzt, besteht zumindest theoretisch die Gefahr, dass sich die Emulsion zusammenzieht und ein sog. Runzelkorn bildet. Die Dinger sehen dann beim Vergrössern aus wie unscharfe, unregelmäßige Wölkchen mit einem Haloeffekt an den Rändern. Kommt heute aber nur noch selten vor.

Gruss, Jens
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 19
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Versuchs mal mit Neofin rot oder Ultrafin flüssig - beide Produkte sind von Tetenal und z.B. bei Brenner erhältlich.

Gruß Reiner
Der Silberkorn Der Silberkorn Beitrag 10 von 19
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Hallo,

26 Grad ist eindeutig etwas hoch, such dir Zeitem
für 20°. Wie wässerst Du? Könnte es runzelkorn sein?
Der TMax Entwickler scheint mir auch nicht das richtige
Material für die klassischen Emulsionen. Teste mal Rodinal!

Alex
Serdar Ugurlu Serdar Ugurlu   Beitrag 11 von 19
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Wer braucht da noch erfahrene Laborleute wenn man in der FC solche Hilfe bekommt :-)

Ich danke euch allen wirklich ganz herzlich für die vielen und vor allem essentiellen Tips.

DANKE

Selam, Serdar
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 12 von 19
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Wie bereits gesagt:

1.) Falsche Kombo (klassischer Film und T-Kristall Entwickler)
2.) Bei hohen Temperaturen muß man sehr reproduzierbar arbeiten (d.h. Rotation-Prozessor).
3.) Man muß bei konstanter Temperatur arbeiten (d.h. Entwickler, Stoppbad, Fixierer, Wässerung und Schluß-Wässerung sollten nicht mehr als 1-2° abweichen).

Am besten versucht Du erst einmal den Agfa in Rodinal nach Anleitung. Alle Lösungen sollten vorher angesetzt sein und in einem temperierten Bad auf ähnliche Temperatur (am besten 20°) gebracht werden.

Gerade im Winter und Sommer sind Temperaturabweichung während der vollständigen Entwicklung normal (z.B. 21°-19° im Winter). Solange die Flüssigkeiten gleichzeit sich in der Temparatur ändern ist das aber nicht so kritisch. Natürlich sollte man aber die geänderte Temperatur bei der Entwicklung berücksichtigen (d.h. im Falle 21°-19° mit der Zeit der gemittelten 20°)

Gruß Helmut.
Kim N. Semmler Kim N. Semmler Beitrag 13 von 19
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Ich empfehler dir aus eigener guter Erfahrung:

HP5 oder Ilfort Delta 100 oder 400 in Rodinal 1+10. Da kannst du nichts falsch machen, wenn die Temperatur 1 oder 2 Grad von 20 Grad abweicht ist das kein Problem. Nimm einfach die Zeit aus dem Datenblatt die für 1+25 angegeben ist und halbiere sie, dieser Rundungsfehler ist nicht schlimm. Damit bekommst du in jedem Fall perfekte Ergebnisse fast ohne Korn.
Wenn du den Film höher empfindloch machen willst (Pushen) musst du für jede dazugegebene Empfindlichkeitsstufe die Zeit um 7,5% verkürzen, der Film ist ja nun empfindlicher und wird nur ganz schwarz wenn du ihn normal lange entwickelst.
Hans der Islander Hans der Islander Beitrag 14 von 19
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Reiner Busse schrieb:
Zitat:
Versuchs mal mit Neofin rot


Moin,
Neofin rot wird zwischzeitlöich leider nicht mehr hergestellt! :o(

mfg harms
Kim N. Semmler Kim N. Semmler Beitrag 15 von 19
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Ich habe früher immer A300 verwendet, das ist exakt das gleiche Zeug wie Neofin rot. Tetenal labelt das Zeug auch für Calbe.
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