Mamiya 645 1000s, kennt sich jemand Wartung/Reparatur aus?

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joerg5600 joerg5600 Beitrag 1 von 9
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Liebe Kollegen,

ich habe aus dem Nachlass meines Vaters zwei Mamiya 645 1000s.
Er hat diese Kameras noch bis vor wenigen Jahren benutzt, sie waren also zumindest damals in Ordnung.

Nun zeigen sich bei beiden ganz ähnliche Probleme:

* Die Batterie ist nach spätestens 24h leer.
Ich zitiere mich dazu selbst aus einem anderen Thread:

"Primär geht es darum, dass beide Kameras in wenigen Stunden die Batterie "fressen". Sie ziehen ständig zwischen 5 und 50mA, obwohl weder der Spiegel hochgeklappt ist noch der Belichtungsmesser in einer "falschen" Position steht. Eigentlich sollte so gar kein Strom fliessen.
Gerne sind Kondensatoren "trocken" nach so langer Zeit und in einem Fall ist das auch defintiv so. Die andere Kamera habe ich noch nicht überprüft. Mamiya hatte die Servicefreundlichkeit definitiv nicht im Sinn, die Dinger aufzumachen ist echt mühsam.
Ich werde den Kondensator mal erneuern, aber ich habe noch Zweifel, dass das wirklich das Problem mit dem Stromfluss lösen wird."

* an einer Kamera sind die Verschlusszeiten ab einer 1/2 Sekunde bis 8 Sekunden deutlich zu lang. Das liegt, laut Goggle, aber tatsächlich an besagtem Kondensator

* Bei Verschlusszeiten ab 1s gibt die Kamera nach dem Auslösen weiterhin ein "Ticken" von sich. Dieses kommt von der Spule, welche den Verschluss steuert. Sie "zuckt". Das könnte ebenfalls auf den Kondensator zurückzuführen sein.

Hat jemand einen Rat zu den Problemen?

Ach ja, der wohl naheliegende Vorschlag, die Kameras professionell reparieren zu lassen, ist nicht wirklich eine Option. Ich habe aus zeitlichen Gründen nicht vor, sie selbst zu benutzen und bei einem Verkauf nach Reparatur würde ich wohl bestenfalls bei einer "schwarzen Null" landen.

Vielen Dank,
Joerg
Leppo von Arenfels Leppo von Arenfels   Beitrag 2 von 9
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Also, die Mamiya 645 1000S benutzt ihre 6V-Battere ausschließlich für den Verschluß. Den Spiegel hocklappen ist reine Mechanik.
Du mußt einen schweren Pentaprismensucher mit Belichtungsmesser haben. Die brauchen separat eine Batterie.

Die 1000s ist ein Arbeitstier. Gut gewartet ist die mir noch nie ausgefallen. Wo wohnst Du?
Frank Monemail Frank Monemail   Beitrag 3 von 9
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Wenn das mit dem Pentaprismasucher, so wie Leppo vermutet, zutrifft mußt du darauf achten das du das Zeitenrad (am Sucher) auf irgendeine Verschlußzeit einstellst, nur nicht auf den roten Punkt.
Sonst ist der Sucher permanent angeschaltet und misst sich einen Wolf,was natürlich die Batterie leerlutscht.
Leppo von Arenfels Leppo von Arenfels   Beitrag 4 von 9
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Zitat: Frank Monemail 26.01.24, 16:14Zum zitierten BeitragWenn das mit dem Pentaprismasucher, so wie Leppo vermutet, zutrifft, mußt du darauf achten das du das Zeitenrad (am Sucher) auf irgendeine Verschlußzeit einstellst, nur nicht auf den roten Punkt.
Sonst ist der Sucher permanent angeschaltet und misst sich einen Wolf, was natürlich die Batterie leerlutscht.
Franks Tipp mit dem Zeitenrad ist gut.
Ich hab eben meinen Pentaprismensucher mit CDS-Belichtungsmesser rausgekramt. Der hat hinten am Gucki einen kleinen Pfeil. Den sicherheitshalber zusätzlich weg vom Punkt drehen.
joerg5600 joerg5600 Beitrag 5 von 9
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Danke für die Antworten.

Zitat: Leppo von Arenfels 26.01.24, 16:07Zum zitierten BeitragAlso, die Mamiya 645 1000S benutzt ihre 6V-Battere ausschließlich für den Verschluß. Den Spiegel hocklappen ist reine Mechanik.
Du mußt einen schweren Pentaprismensucher mit Belichtungsmesser haben. Die brauchen separat eine Batterie.

Die 1000s ist ein Arbeitstier. Gut gewartet ist die mir noch nie ausgefallen. Wo wohnst Du?


In der Schweiz.

Es ist wie folgt:

Die Kamera funktioniert, die Verschlusszeiten (zumindest die längeren, die man messen kann) sind in Ordnung.

Was nicht funktioniert ist "B". Es sollte ja so laufen:
Auslöser drücken, Spiegel hoch, Vorhang auf. Auslöser loslassen, Vorhang zu, Spiegel runter.
Aber tatsächlich gibt's nur eine Auslösung wie mit kurzer Verschlusszeit.

Was merkwürdig ist:
Die Kamera zieht im normalen Standby, Wählrad auf B und alle Verschlusszeiten bis zu 1/2 Sek rund 50mA.

Sie sollte in diesem Modus gar keinen Strom brauchen. Da ist also schon Mal irgendwas ganz und gar nicht OK.
Sobald man nun an der Kurbel dreht, nur ganz wenig, fällt der Strom auf etwa 5mA. Das ist immer noch zu viel, aber zumindest deutlich weniger. Es gibt hier einen Schalter, der durch das Drehen beeinflusst wird. Aber der hat mit dem Problem offenbar nichts zu tun.

Auf "O" (ohne Prisma etc!) sind es 3mA.

Auf 1s bis 8s gibt es zudem gibt es noch das "Spulenticken" bei Verschlusszeiten ab 1 Sekunde. Ich habe dazu mit Google einiges gefunden, aber leider keine Lösung.
Der Strom springt hier zwischen 3mA und vielleicht 40mA hin und her. Sobald man die Kamera "aufzieht", also Aufnahmebereit macht, hört das Ticken auf.

An den Kondensatoren C1 und C2 liegt es nicht. C2 war in Ordnung, habe ich dennoch ausgetauscht, C1 ist OK und ich habe keinen passenden Ersatz da. Aber daran liegt es nicht, glaube ich wenigstens nicht, die Verschlusszeiten sind ja OK.

Ich sehe keinerlei Grund für dieses Verhalten. Alle Schalter, welche hier beteiligt sind, scheinen normal zu laufen. Es hängt nichts, es klemmt nichts. Ich habe das alles durchgetestet, soweit es möglich war die Kontakte gereinigt. Trotzdem fliesst Strom "für Nichts" und ich finde die Ursache einfach nicht.

Ich weiss echt nicht weiter :-(
Frank Monemail Frank Monemail   Beitrag 6 von 9
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Strom ist nicht mein Freund, da bin ich raus.
Reiner Be Punkt Reiner Be Punkt Beitrag 7 von 9
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Zitat: joerg5600 26.01.24, 19:14Zum zitierten Beitrag(...) Ich sehe keinerlei Grund für dieses Verhalten. Alle Schalter, welche hier beteiligt sind, scheinen normal zu laufen. Es hängt nichts, es klemmt nichts. Ich habe das alles durchgetestet, soweit es möglich war die Kontakte gereinigt. Trotzdem fliesst Strom "für Nichts" und ich finde die Ursache einfach nicht. (...)

Es ist kein wirklicher Trost, aber: manchmal ist das so. Ich kenne ein ähnliches Problem mit zwei Kameramodellen aus der ansonsten exzellenten OM-Serie von Olympus - die OM2SP und vor allem die OM40 hatten einen fatalen Hang zu Kriechstrom, dem auch kein fachkundiger Service beizukommen war. Mein OM40 war damals (!) zweimal beim Olympus-Service in Hamburg, weil die Batterie innerhalb von maximal zwei Wochen leer war. Danach hat sie einige Monate wieder funktioniert und dann war das Problem wieder da. Das einzige was half: nach der Benutzung jewils die Batterie ´rausnehmen. Keine Lösung für den Alltag...

Möglicherweise hat Deine Kamera ein ähnliches Problem - irgend ein wackeliges Teil zieht Strom und mit etwas Pech findet man ums Verrecken keine Ursache.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 9
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Zitat: Reiner Be Punkt 27.01.24, 19:06Zum zitierten BeitragZitat: joerg5600 26.01.24, 19:14Zum zitierten Beitrag(...) Ich sehe keinerlei Grund für dieses Verhalten. Alle Schalter, welche hier beteiligt sind, scheinen normal zu laufen. Es hängt nichts, es klemmt nichts. Ich habe das alles durchgetestet, soweit es möglich war die Kontakte gereinigt. Trotzdem fliesst Strom "für Nichts" und ich finde die Ursache einfach nicht. (...)

Es ist kein wirklicher Trost, aber: manchmal ist das so. Ich kenne ein ähnliches Problem mit zwei Kameramodellen aus der ansonsten exzellenten OM-Serie von Olympus - die OM2SP und vor allem die OM40 hatten einen fatalen Hang zu Kriechstrom, dem auch kein fachkundiger Service beizukommen war. Mein OM40 war damals (!) zweimal beim Olympus-Service in Hamburg, weil die Batterie innerhalb von maximal zwei Wochen leer war. Danach hat sie einige Monate wieder funktioniert und dann war das Problem wieder da. Das einzige was half: nach der Benutzung jewils die Batterie ´rausnehmen. Keine Lösung für den Alltag...

Möglicherweise hat Deine Kamera ein ähnliches Problem - irgend ein wackeliges Teil zieht Strom und mit etwas Pech findet man ums Verrecken keine Ursache.


Ich widerspreche der Auffassung....."keine Lösung für den Alltag" (!).
Ich bin "Handbelichtungsmesserfan" und habe mehrere Exemplare, verschiedene Batterietypen finden Verwendung in Praktica L-Kameras, in der Rolleiflex SL66 SE, im Meßprisma der P-Six und in Schmalfilmkameras. Wenn ein Gerät in den Schrank gelegt wird und sei es nur bis zum nächsten Tag, wird die Batterie entfernt.
Ich nehme an, nicht erklären zu müssen warum.
Reiner Be Punkt Reiner Be Punkt Beitrag 9 von 9
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Es spricht weder technisch noch sachlich was dagegen, Batterien zu entfernen, wenn die Kamera nicht benutzt wird. Meine Olympusse sind allerdings Arbeitspferde, die funktionieren sollen, wenn ich sie in die Hand nehme, ohne sie erst funktionstüchtig machen zu müssen. Da habe ich einen komplett anderen Ansatz. Anders ist´s bei meiner Mamiya 645 Super, die ich nur alle Naslang verwende - da wird die Batterie entfernt.

Dein eigentliches Problem wird dadurch nicht wirklich gelöst - wenn Du die Kamera an den Mann bringen willst, wirken sich Kriechstrom und die Notwendigkeit, jeden Tag die Batterie entfernen zu müssen leider preismindernd aus.
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