Matthias Spadin

Angefangen hat es bei mit dadurch, dass mich ein Freund und Reisegefährte mich mit in seine Dunkelkammer nahm. Es war für mich wie Zauberei. Die Techniken, Prozesse und der Geruch der Chemie übten eine unheimliche Faszination auf mich aus. Hinzu kam noch, dass ich sowieso mein Leben und meine Umgebung aus anderen Augen sah als alle andern. 1 und 1 war schnell zusammengezählt und mit Hilfe einer gebrauchten Kamera (Canon AE1) und einer Dunkelkammereinrichtung Made in Osteuropa (Mein Lehrlingsbudget lies mir nicht mehr Spielraum) und ich konnte die Sicht meiner Dinge endlich so einfangen wie ich sie sah.
Inzwischen sind schon 18 Jahre vergangen und es hat sich viel getan. Die Kameras haben gewechselt von meiner ersten Canon zur Nikon F301 weiter zur Nikon F90X bis nun zur Nikon D100. Auch die Dunkelkammer musste ich eines Tages zurück lassen. Zu viele Umzüge in Deutschland und schließlich Übersiedelung nach Taiwan mit einem 4 Jährigen Zwischenstopp in Hong Kong. Da nun die Dunkelkammer in form von Nullen und Einsen in meinem Computer steckt ist das mit dem einpacken auch einfacher. Aber irgendwie trauere ich der „guten alten“ analogen Zeit noch hinterher.