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Dayak aus Kalimantan timur

Dayak aus Kalimantan timur

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Dayak aus Kalimantan timur

Kalimantan Timur, Indonesien, 1984. Um die Oberläufe der Flüsse Kajan und Bahau bereisen zu dürfen, bedurfte es eines Permits, das nur durch die lokale Polizei ausgestellt werden konnte. Hier half uns der Dorfälteste von Longbia. Hinter seinem mürrischen Ausdruck und seiner düsteren Mine verbarg sich Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit.

Eintragung in meinem Reisetagebuch von 1984:
Für unsere Einreise in das Gebiet am oberen Kayan und Bahau wurde eine Sondergenehmigung, ein Permit der örtlichen Behörden erforderlich. In Longbia gab es eine Polizeistation, die wir zu diesem Zweck aufsuchten. Man Stempelte die Permits in die Reisepässe. Das ging eigentlich unbürokratisch und schnell. Am Abend saßen wir noch mit Pastor Jeffrey und anderen Leuten auf dem Boden einer Hütte zusammen, als ein Polizist herein kam und unsere Pässe mitnehmen wollte.

Peter und ich waren zunächst etwas verwirrt und dann äußerst misstrauisch. Die Reise sollte immerhin am nächsten Morgen weiter gehen. Irgend etwas stimmte mit den Eintragungen in den Pässen nicht. Der Polizist versuchte zu erklären, dass etwas geändert werden müsse. Wir händigten ihm schließlich die Papiere aus. Er versicherte uns es würde nicht lange dauern. Spät Abends tauchte der Mann wieder in der Hütte auf. Unsere Überraschung war groß als ich meinen Pass aufschlug. Man hatte sich wohl über die Zuständigkeiten gestritten. Jedenfalls war eine Unterschrift mühsam heraus radiert worden.
Der Aufdruck auf der Reisepassseite wurde natürlich dabei zerstört. Die Seite sah übel aus. Eine neue Unterschrift hatte man einfach darüber gesetzt. Als man mir 1985 die Einreise in die Sowjetunion wegen dem beschädigten Reisepass fast verweigern wollte musste ich wieder an diesen Abend im Dschungel Borneos denken. Nur nach Vorlage weiterer Dokumente, die meine Identität beweisen konnten, durfte ich einreisen. Das Frühstück am nächsten Morgen bestand aus gebackenen Bananen und süßem Tee. Die Weiterfahrt verzögerte sich weiter.

Bei tief hängenden Wolken schwebte ein kleines Missionsflugzeug ein und landete auf einer Wiese am Fluss. Ein paar Leute stiegen aus. Es waren Gäste auf einem Fest, das im Dorf begonnen hatte. Eine schlechte lokale Band spielte. Es hörte sich wie Karaoke an. Als schließlich der Polizeichef zu singen begann, spielte ich das Schlagzeug. Anschließend waren wir noch beim Bürgermeister von Longbia eingeladen und saßen bei Tee und Keksen zusammen...


Analog: Ilford SW-Negativ 6x6
neuer Scan in verbesserter Qualität. alte Version siehe unten.

Dayak
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Markus Bibelriether

Anreise
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Markus Bibelriether

Zusammenfluss
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