7.453 5

Karl Dichtler


Premium (Pro), Horstmar Münsterland

Haus Welbergen

Haus Welbergen (Bei Ochtrup)




Anschrift: Bökerhook 4, 48607 Ochtrup
Die Wasserburg Haus Welbergen liegt in der Mitte von mit hohen Bäumen umkränzten Gräften und spiegelt mustergültig einen mittelgroßen Adelssitz diesen Typs im Münsterland wider.
1282 wurden die Herren von Welbergen erstmals urkundlich erwähnt. Sie waren bis 1339 Besitzer der Burganlage. Dann ging die Wasserburg an die Herrn von Blome, 1505 durch Heirat an Morbeck von Oldenhuis. Nach mehrmaligem Wechsel kam die Anlage 1688 an Richter Roje aus Metelen und schließlich durch eine Erbschaft an die Familie Bucholtz, die das Haupthaus in seiner jetzigen Form gestaltete.

Die Anlage besteht aus einer Vor- und einer Hauptburg und ist von einem Gräftenring umgeben. Der Besucher gelangt über eine Zugbrücke in den Wirtschaftshof der Vorburg, der vom Torhaus und den Wirtschaftsgebäuden und Stallungen auf der

einen Seite und von einer Mauer mit runden Ecktürmchen und Kapell auf der anderen Seite begrenz wird. Das Haupthaus ist ebenfalls vollständig mit Wasser umgeben und lediglich über eine schmale Brücke vom vorgelagerten Wirtschaftshof erreichbar.
Die Wasserburg hat im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Um- und Anbauten sowohl von innen als auch von außen erfahren.

Der niederländische Bankier Jan Jordaan und seine Gattin Bertha erwarben 1929 die Burganlage. Nach dem Tode Jordaans errichtete die Witwe 1959 die Bertha-Jordaan-van-Heek Stiftung, die sich die Erhaltung und Pflege der Wasserburg mit seinen dazugehörigen Natur- und Landschaftsschutzgebieten zur Aufgabe gemacht hat. Zudem fördert die Stiftung den Austausch von Kunst und Wissenschaft zwischen Deutschland und den Niederlanden und will zur Verständigung beider Länder beitragen.
Am Eingang zur Vorburg steht die Wassermühle, die in ihrer jetzigen Form 1625-1632 errichtet wurde. Zunächst einmal wurde sie als Ölmühle, seit 1699 zusätzlich auch als Papiermühle betrieben. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie zur Mahlmühle umgebaut. Direkt daneben steht der ebenfalls aus dem beginnenden 19. Jahrhundert stammende Getreidespeicher.
In unmittelbarer Nähe zu Haus Welbergen liegt die heutige Gaststätte "Alter Posthof Haus Welbergen". Das aus dem Jahre 1598 stammende Gebäude wurde als Vierständerbau errichtet und gehört zu den wenigen im Kreis Steinfurt noch erhaltenen spätmittelalterlichen Fachwerkgebäuden aus der Zeit vor 1600.

Kommentare 5