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Der Name der Rose - Bad Hersfelder Festspiele 2012

Der Name der Rose - Bad Hersfelder Festspiele 2012

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Fred Rehberg


Premium (World), Kassel

Der Name der Rose - Bad Hersfelder Festspiele 2012

DER NAME DER ROSE – Wiederaufnahme – Bad Hersfelder Festspiele 2012

Nachdem in der letzten Spielzeit in 12 Vorstellungen ungefähr 19 Tsd. Besucher die großartige und sehr erfolgreiche Inszenierung des Intendanten der Bad Hersfelder Festspiele, Holk Freytag, gesehen hatten, wurde am Freitag, den 20. Juli, das Stück von Umberto Ecco wieder aufgenommen. Mit Ausnahme von Stefan Reck, der wegen anderweitiger Verpflichtungen durch Nickolaus Kinsky in der Rolle des Michael von Cesena ersetzt werden musste, spielt das gleiche Ensemble wie letztes Jahr.
Im Jahre 1327 reist der ehemalige Inquisitor William von Baskerville (Bernd Kuschmann) mit seinem Schüler Adson von Melk (Cyril Sjöström) in ein Benediktinerkloster in Ligurien, wo sie ein Treffen und einen theologischen Disput von führenden Franziskanern und Vertretern des Papstes über Glaubensfragen vorbereiten wollen. Nach ihrer Ankunft bittet der Abt des Klosters (Abbo von Fossanova, gespielt von Michael Günther), William von Baskerville einen rätselhaften Todesfall im Kloster aufzuklären. Obwohl er im Laufe seiner Ermittlungen weitere Morde nicht verhindern kann, führt ihn seine Spur sehr bald in die Klosterbibliothek, die vom blinden Mönch und Seher Jorge von Burgos (Emanuela von Frankenberg) gehütet wird. Dort versteckt er ein Exemplar des „Zweiten Buches der Poetik“ des Aristoteles, in dem die Komödie behandelt wird. Jorge von Burgos hält dieses Buch für so gefährlich, dass es auf keinen Fall von anderen gelesen werden sollte, denn „das Lachen tötet die Furcht und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben.“ Dies kennzeichnet auch das zentrale Thema des Stücks, das Überwinden der traditionellen Macht der Kirche, welche auf Gottesfurcht und Angst beruht. Nachdem der Versuch von Jorge von Burgos misslingt, William von Baskerville durch das vergiftete Buch zu töten, zündet er am Ende die Bibliothek an.
Wie auch in der letzten Spielzeit das große Publikumsinteresse verdeutlicht hat, welches ein wesentlicher Grund für die Wiederaufnahme in der diesjährigen Spielzeit war, zeigt das gesamte Ensemble auch dieses Jahr wieder eine hervorragende Leistung. Besonders Bernd Kuschmann (William von Baskerville) und Cyril Sjöström (Adson von Melk) zeichnen sich durch eine durchgängig vorhandene großartige Bühnenpräsenz aus. Viel positive Resonanz vom Publikum erhielt auch wieder Lars Weström in der Rolle des ulkigen Sprachgenies Salvatore. Starke schauspielerische Leistungen liefern auch Emanuele von Frankenberg, die den blinden und verblendeten Jorge von Burgos absolut glaubhaft darstellt, sowie Uwe Schmieder als Greis und Markus Gertken als Inquisitor. Natürlich bietet die Stiftsruine, mit ihrem direkten Bezug zum klösterlichen Handlungsort des Romans, auch die perfekte und optimale Kulisse für eine solche Aufführung. Dazu passend schaffen Diana Pähler (Bühne), Michaela Barth (Kostüme) und Wolfgang Schmidtke (Musik) einen stimmungsvollen und düsteren Rahmen.
Insgesamt ist es eine gelungene Inszenierung, die den verschiedenen Aspekten der vielschichtigen Romanvorlage – der Behandlung von grundsätzlichen theologischen und philosophischen Fragen, eingebettet in eine spannende Krimihandlung – sehr gut gerecht wird. Dies alles wird aufgeführt vor der idealen Kulisse der Stiftsruine, die am Ende des Stücks in Flammen steht.
Elke Baron (Text) Fred Rehberg (Fotos).
Informationen zu der Verfügbarkeit von Karten für die nächsten Termine am 24.07. – 29.07 – 30.07. und 01.08.2012 jeweils um 21:00 Uhr http://www.bad-hersfelder-festspiele.de

Weitere 66 Bilder im Ordner: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/703553

Der Name der Rose - Bad Hersfelder Festspiele 2012 5367
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Kommentare 1

  • Bernd Waschkut 23. Juli 2012, 15:13

    Großartige Lichtstimmung mit einer tollen Raumfülle.
    Die Treppe vorne hätte ich noch weggeschnitten.
    Ansonsten gefällt mir dieses Bild sehr.

    Liebe Grüße
    Bernd