Bischkek, die Hauptstadt Kirgisitans

Bischkek gehört nicht zu den ältesten Städten dieser Welt. Gegründet 1878, feierte die Stadt 2003 ihr 125. Jubiläum und als junge Stadt weißt sie auch eine moderne Infrastruktur vor: Hotels, Restaurants und Cafes, ein Nachtleben inklusive Bars, Clubs und Casinos, Geschäfte, ein großes Warenhaus, Internet Cafes, Banken und Krankenhäuser.
Die Stadt wurde am Fuße der Ala Too Bergkette angelegt (im Nationalpark gleichen Namens ist man in weniger als einer Stunde), im Tschui Tal, auf 800m ü.M. Der Blick auf die Berge, darunter mehrere 5.000er, dominiert. Das Stadtgebiet umfasst 124 km2, die interessantesten Sehenswürdigkeiten finden sich jedoch im Zentrum, wo man sich bequem zu Fuß bewegen kann.

Einst führte die Seidenstraße durch das Tschui Tal und in der Gegend um Bischkek gibt es außerdem archäologische Fundstätten verschiedenster Epochen zu besuchen, bis in die Frühsteinzeit. Das Khanat Kokand errichtete 1878 eine von 35 Festungen unter dem Namen Pischkek, um seine Vorherrschaft in dem Gebiet zu verteidigen, und bald schon entstand eine beachtliche Siedlung um die Anlage.

Von der russischen Armee erobert, im Jahre 1862, wurde Pischkek 1877 zum administrativen Zentrum dieses östlichen Teils des russischen Imperiums. 1926 kam es zu einer Namensänderung, die Stadt wurde zu Ehren des Generals, welcher die Bolscheviken im Sturm gegen die Truppen des Zaren anführte, in Frunze umgetauft. Frunze wurde zum Kontrollpunkt für die neue Sowjetregierung in Moskau.

Mit der Unabhängigkeit 1991 wurde die Hauptstadt offiziell zu Bischkek erklärt. Es gibt verschiedene Interpretationen, was den Ursprung dieses Namens betrifft, so die Andeutung auf die kirgisische Bezeichnung für den hölzernen Rührlöffel, der in Kumyss, gegorene Stutenmilch und das Nationalgetränk, eingetunkt wird.

Sofort ist dem Besucher ersichtlich, dass es sich bei Bischkek um eine frühere Garnisonsstadt handelt. Rational geplant von russischen Ingenieuren ist es heute einfach, sich im Zentrum zurechtzufinden. Die Straßen laufen im rechten Winkel zueinander und es wird von "werch" also dem oberen Stadtteil und "wnis", dem unteren Stadtteil gesprochen. Vor 10 Jahren nur bestand die Stadtbevölkerung aus 700.000 Einwohnern, um den Milleniumwechsel überschritt die Zahl schon die Millionengrenze und 2004 hatte sich Bischkek zu einer 2 Millionenstadt entwickelt.
Bei der letzten Volkszählung wurden 130 verschiedene Nationen erfasst: überwiegend Kirgisen, Russen, Chinesen, Tataren, Ukrainer, Uighuren, Usbeken und ehemals Deutsche.

Klimamäßig wird Bischkek wie das ganze Land von seiner kontinentalen Lage bestimmt. Die Hauptstadt ist jedoch durch die Berge von eisigen Winden und extremer Hitze geschützt, so beträgt die Durchschnittstemperatur im Winter "nur" -1°C. Die Bergluft ist trocken und meist regnet es vor allem im April. Bischkek kann sich seiner 322 Sonnentage im Jahr rühmen.

Bischkek das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die meisten Fabriken sind um die Hauptstadt angesiedelt und produzieren über die Hälfte aller Güter aus Kirgisien, so wie Textilien, Fußbekleidung, Schwerindustrie als Folge des 2. Weltkrieges, als ganze Fabrikanlagen vor der anrückenden deutschen Armee aus dem europäischen Teil Russlands ostwärts verlagert wurden, wie z.B. das Lenin Werk am Prospekt Mira.

Die glitzernden Berge im Süden der Stadt bieten einen schönen Hintergrund für Fotos, die Nähe zu den Bergen bietet eine Reihe von Freizeitmöglichkeiten sozusagen vor der Haustüre. Und Almaty in Kasachstan wird nach dem Bau der neuen Verbindungsstraße in 2 Stunden erreichbar sein.

Quelle: www.discovery-kyrgyzstan.com


..Sep 2009

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