Berthold Schieffer


kostenloses Benutzerkonto, Köln/Bonner Raum

Inside Passage - White Pass Railroad

Gold!

Die White Pass Railroad verdankt ihre Existenz der Entdeckung von Gold am Klondike. Am 17. August 1898 fanden George Carmack und seine beiden indianischen Freunde, Skookum Jim und Tagish Charlie, Gold am Bonanza Creek, einem Nebenfluss des Klondike River im Yukon Territorium. Ihr Fund löste den größten Goldrausch aller Zeiten aus.

Bald war offensichtlich, dass eine schnellere und sichere Verbindung zu den Goldfundstätten nötig war als sie die steilen Küstenpässe und die abenteuerliche Flußfahrt durch die gefährlichen Stromschnellen des Yukon River boten. Captain William Moore, der Gründer Skagways, der bereits an der Grenzvermessung zwischen Alaska und dem Yukon Territorium beteiligt gewesen war, zog ins Landesinnere auf der Suche nach einer einfacheren Route als sie der steile und rauhe Chilkoot Pass bot.

Captain Moore, von Beruf Schiffskapitän und Trapper, zog mit seinen Begleitern durch unbekanntes Gebiet über enge Pfade an fast vertikalen Berghängen hinauf und durch unwegsame Schluchten, bis sie den Lake Bennett nahe der Quelle des Yukon River erreichten. Sie hatten für ihre Route einige Tage länger gebraucht als über den Chilkoot Pass, aber der Weg war um ein Vielfaches einfacher zu bewältigen als jener berüchtigte Pass.

Lange galt es als unmöglich, eine Eisenbahn über das unwirtliche Küstengebirge Alaskas zu bauen, bis sich im Jahr 1898 zwei Männer zufällig in einer Bar in Skagway trafen: Sir Thomas Tancred, ein Vertreter einer Gruppe englischer Geldgeber, die eine Chance zum Geldverdienen witterten, und Michael J. Heney, "Big Mike", Konstrukteur kanadischer Eisenbahnen.

Bereits zwei Monate nach Baubeginn fuhr eine Lok über die ersten vier Meilen Gleisstrecke. Danach wurde der Bau zunehmend schwieriger. Die Bahn überwindet auf ihrem Weg über den Pass einen Höhenunterschied von 945 m mit Steigungen von bis zu 3,9 %.

Die Männer "Big Mikes" ließen sich an Seilen von senkrecht aufragenden Klippen herab und sprengten und hackten sich ihren Weg durch Granit. Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Tunnel auf der Welt, der unter so großen Schwierigkeiten entstand wie der bei Meile 16. Um diesen zu schaffen, mussten Maschinen und Ausrüstung über einen 300 m hohen Steilhang hoch gehievt und knapp 2700 Pfund Schwarzpulver in die Felswand getrieben werden. Die Explosion war bis nach Skagway zu spüren.

Nach Beendigung der Bauarbeiten waren 450 Tonnen Sprengstoff verbraucht worden. Schwere Schneefälle und Tiefsttemperaturen von - 50°C hatten die Arbeit behindert. Allein das Gerücht neuer Goldfunde in der Nähe von Atlin hatten ausgereicht, dass die Arbeiter in Scharen wegliefen.

Zwei Arbeitsgruppen waren eingesetzt: die eine sprengte sich ihren Weg durch den Fels nach Norden, wärend die andere von Whitehorse aus nach Süden vorrückte. Am 29. Juli 1900 trafen sich die beiden Trupps in Carcross, wo der Eisenbahnpräsident Samuel H. Graves den letzten Nagel in die Gleise schlug.

scan vom Negativ

Kommentare 6

  • Ralph Pape 11. August 2008, 20:11

    Hallo Berthold
    Einfach traumhaft das Foto.
    Ich und ein Freund sind in 2000 den Tagish und Marsh Lake bis Whitehorse mit dem Kanu gepaddelt
    Anschließend sind wir auch nach Skagway gekommen,wo wir mit dieser historischen Bahn gefahren sind.Einfach ein tolles Abenteuer.
    Schade nur, das wir damals nicht von der "alten Dame" der Dampflock gezogen wurden
    Herzliche Grüße
    Ralph
  • Martin Mock 13. September 2006, 8:27

    umso genialer ist diese Aufnahme!
    Die Spiegelung ist hamma!
    Und dann noch bei so ner Situation ;) Respekt :)
    LG Martin
  • Berthold Schieffer 5. September 2006, 23:54

    ich sollte noch erwähnen, dass ich das aus dem fahrenden Zug aufgenommen habe...
    habe meinen guten Platz zwischen den Waggons (sozusagen auf der Kupplung wo man eigentlich gar nicht stehen durfte) gegen 4 andere Fotografen verteidigt - tja... wer zuerst kommt ;o) )

    danke für die Anmerkungen,
    Bert
  • Marion W. 5. September 2006, 22:21

    Krasse Wirkung........... viele Bildelemente gut mit einander verbunden.
    LG Marion
  • Jeanette Th. 29. Juli 2006, 23:43

    ein tolles foto, die spieglung ist wirklich schön.
    auch den zug finde ich am bildrand klasse,
    lg
    jeanette
  • Astrid Lang 29. Juli 2006, 10:26

    Sehr spannend, sowohl der Text als auch das Bild - grossartig die Spiegelung!
    Gefaellt mir sehr gut!
    Gruessle
    Astrid