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  • Misme 18. April 2020, 9:48

    Eben, Leonardo hatte seine Freude daran, wie wir alle!:))
  • Maria J. 18. April 2020, 10:06

    ... sicher ist er ein sehr toleranter Typ .. ;-)
  • Misme 18. April 2020, 10:29

    Er hielt sich nicht an Absprachen, wenn Du das meinst!:))

    Nur eine Anekdote:
    Am 29. Juni 1497 schrieb Herzog Ludovico in einem Brief an seinen Sekretär Marchesino Stanga, dass Leonardo aufgefordert werden müsste, „die im Refektorium begonnenen Arbeiten zu beenden“. Während Ludovicos Richtlinie dessen Ungeduld verrät, so hat er doch seine Drohung, Pietro Perugino nach Mailand zu berufen, um das „Abendmahl“ abzuschließen, nie in die Tat umgesetzt. Den Abschluss des Projekts dokumentierte der Mathematiker Luca Pacioli (um 1445–1517), ein Freund Leonardos, in seiner Widmung der „De divina proportionione“ an den Herzog vom 8. Februar 1498: Darin lobt er Leonardo und erwähnt das Wandbild als fertiggestellt.
    https://artinwords.de/leonardo-da-vinci/leonardo-das-abendmahl

    Vasari erzählt folgende Anekdote:   
    „Man sagt, der Prior des Klosters habe Leonardo sehr ungestüm angetrieben, das Werk zu vollenden: ihm schien es seltsam, Leonardo bisweilen einen halben Tag in Nachdenken verloren zu sehen; es wäre ihm lieber gewesen wenn er, gleich Arbeiter die den Garten umhacken, den Pinsel niemals aus der Hand gelegt hätte. Da ihm nicht Genüge geleistet wurde, beschwerte er sich vor dem Herzog und drängte ihn so lange, bis dieser sich gezwungen sah, Leonardo rufen zu lassen, und ihn freundlich zur Arbeit bewegte, wobei er versicherte, er tue dies nur auf die Zudringlichkeit des Priors hin.  
    Leonardo kannte den klaren Verstand und den Takt des Fürsten, und deshalb entschloss er sich, mit ihm über die Sache ausführlich zu reden, was er mit dem Prior nie getan hatte. Er äußerte sich weitläufig über die Kunst und machte anschaulich, daß erhabene Geister bisweilen am meisten schaffen, wenn sie am wenigsten arbeiten, nämlich wenn sie erfinden und vollkommene Ideen ausbilden, die die Hände ausdrücken und darstellen nach jenen, die schon im Geiste konzipiert sind. Zwei Köpfe, so fügte er hinzu, wären es, die ihm noch fehlten, der von Christus, nach welchem er nicht auf Erden suchen wolle, und von dem er nicht glaube, daß seiner Einbildungskraft jene Schönheit und himmlische Anmut vorschweben könne, die der menschgewordenen Gottheit gezieme; der andere sei der des Judas, über den er nachdenke. Ihm scheine es unmöglich, passende Gesichtszüge für jenen zu erfinden, dessen trotziger Geist nach so vielfach empfangenen Wohltaten des Entschlusses fähig gewesen wäre, seinen Meister, den Erretter der Welt, zu verraten; nach diesem letzteren indes wolle er suchen, und finde er nichts Besseres, so bliebe ihm der des lästigen und taktlosen Priors gewiß.  
    Dies brachte den Herzog sehr zum Lachen und er gab Leonardo tausendmal recht. Der arme Prior, in Verwirrung geraten, befleißigte sich, die Arbeiten im Garten zu betreiben, Leonardo aber ließ er in Frieden; dieser führte den Kopf des Judas so trefflich zu Ende, daß er das wahre Bild des Verrates und der Unmenschlichkeit ist; das Haupt Christi dagegen blieb unvollendet.“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Abendmahl_(Leonardo_da_Vinci)
  • Maria J. 18. April 2020, 12:59

    Jaa … so sind die Künstler … die besonders erhabenen ..!!
    Eine schöne Geschichte ist das … und ganz bestimmt ist sie auch wahr ... :-)
    Die größte Toleranz liegt hier aber bei dem klugen Herzog Ludovico, denn nur aufgrund seiner Zurückhaltung ist das Bild überhaupt noch fertig geworden.
    So sagt man jedenfalls – ich bin da nicht so sicher .. ;-)
    – und Leonardo können wir nicht mehr fragen …!
    Danke für diesen schönen Beitrag, Misme!!
    LG Maria