• see ...saw... seen 15. April 2018, 22:33

    "...Das führt dazu, daß irgendetwas in ein Bild hineingefaselt wird..." Ja. Unbefriedigend ;-)
    Weniger möchte ich jedoch vorab noch mehr schriftliche Informationen zum Bild bekommen, als ein Bild, das ausreichend für sich selbst spricht.
  • felixfoto01 16. April 2018, 22:15

    Wer in ein Bild hineinfaseln will, wird das tun, ob man nun lange Erklärungen hat, oder nicht.
    Ich glaube nicht, dass man in Agora Bilder interpretieren sollte - jedenfalls brauche ich das nicht.
    Interessanter finde ich die Analyse, warum ein Bild interessant ist - welche Eigenschaften des Bildes dazu führen, dass ich es mir länger ansehen mag. Eine Fotografie zeigt, wie die Welt fotografiert aussieht. Wir sehen hier ja nicht zwei Kinder, sondern eine Fotografie von zwei Kindern. Das ist ein Unterschied.
    Die Welt ist dreidimensional, eine Fotografie ist zweidimensional.
    Im Bild gibt es zwei wesentliche Linienführungen oder auch Blickrichtungen: Einerseits der Blick in die Kamera, der durch die Hände unterstützt wird, und andererseits der Blick des anderen Kinds, der diesen Blick kreuzt. Damit hat man zwei Sichtlinien, die den Blick führen, ohne ihn wirklich anzulenken.
    Zieht man eine vertikale Linie zwischen Wange den jüngeren Kinds und der Hand des älteren Kinds, erhält man zwei Bilder, die für sich betrachtet, auch wieder funktionieren.
    Im linken Bild hat man die Hände und die Augen des älteren Kinds. Die Augen im oberen drittel des Bilds, was das Bild dynamischer erscheinen lässt. Die linke Seite für sich betrachtet, wäre ein interessantes Bild, da der Blick direkt in die Kamera und der Handhaltung. Sogesehen halte ich es für die dominante Seite des Bilds.
    Im rechten Teilbild befinden sich die Augen etwas unterhalb der Mittellinie, das rechte Auge des Kinds befindet sich fast in der Mitte des Bilds. Man könnte sagen, dass die Augen und das Ohr das rechte Bild vertikal dreiteilt.

    Für diese Art der Analyse brauche ich auch nicht den Informationsgehalts des Inhalts des Bildes, sondern betrachte das Bild für sich. Ich glaube nicht, dass mich sehr interessieren würde, was im Kontext des Bilds passiert ist - oder andersherum, es würde dadurch nicht unbedingt interessanter, oder würde mich es länger betrachten wollen.
  • _visual_notes_ 16. April 2018, 22:30

    "Ich glaube nicht, dass mich sehr interessieren würde, was im Kontext des Bilds passiert ist ..."
    Zustimmung, ich finde das auch uninteressant, oder eben die Frage, ob das in Madagaskar, den USA, Nigeria oder Haiti ist, oder in Berlin.

    "Die Welt ist dreidimensional, eine Fotografie ist zweidimensional."
    Ja, die Welt ist sogar vierdimensional, und oft ist es sehr interessant, ob und die wie vierte Dimension, Zeit/Bewegung, fotografisch umgesetzt wird.
    (Hier in diesem Bild sind die Bewegungen der Hände und Augen "eingefroren".)
  • felixfoto01 16. April 2018, 22:57

    wobei ich nicht über meine visionen im bild schrieb, sondern über die fakten. ;-)