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  • Bernadette O. 19. September 2023, 13:09

    Spanned zu lesen, was ihr da im Dialog schreibt. Ich bin dankbar für den Ausdruck "motivlose Fotografie". Denn genau das ist es, was viele Voting-User nicht verstehen: dass man gute Fotografie machen kann ohne ein niedliches oder seltenes oder romantisches oder von ganz nah gezeigtes Motiv.
  • verocain 19. September 2023, 13:25

    @Bernadette O.  
    Richtig gute Fotografie entsteht ja sehr häufig gänzlich ohne Motiv, zumindest solche, wo nicht beim ersten Hinsehen gleich erkennbar ist, was eigentlich den Blick anziehen soll oder was "das Bild eigentlich soll". (Blödeste Frage, die dann kommt: Was ist die Bildaussage?)

    Stattdessen wird in motivlosen Bildern der Blick oft durch Linien , Flächen und Formen durchs Bild geführt und man sieht x Motive und bleibt doch an keinem hängen. Dann lese ich oft, das Bild sei zu unruhig, etwas sei störend oder irritierend...und diese Unruhe bzw. Störung scheint mir oft mit der Ungeduld des Betrachters verwechselt zu werden, dessen Blick sofort "bedient" werden möchte.
  • ShivaK 19. September 2023, 13:33

    ich sehe ja auch nie einen, der das gleiche tut wie ich. z.B. langsam durch ein Gewerbegebiet gehen, Durchblicke und Anschnitte sehen, Spiegelungen sehen, Äquivalenzen sehen, Merkwürdigkeiten wahrnehmen und einbetten, Licht sehen ... all das ... die Gegend wirklich in ihrer ganzen Vielfalt wahrnehmen. Und dann gilt es zu entscheiden: wird es ein Bild oder wird es eben keines. Manchmal wird es durchaus keines; also Kamera wieder runter nehmen und leise vor mich hin murmeln: kein Bild.
    Also weitergehen und weiter auf Trigger warten ... solange die Füße mitspielen.
  • verocain 19. September 2023, 13:49

    Da gibt es wohl doch einige, die auf diese Weise fotografisch suchend durch Stadt und Land gehen. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Wahrscheinlichkeit, ihnen zu begegnen sehr gering ist.
    Der Gerhard Körsgen hat mir mal von so jemand erzählt, der hier aber schon lange nichts mehr macht (jedenfalls habe ich von einigen dieser Fotografen ewig kein Bild mehr gesehen) - und ich glaub, der Gerhard ist auch so einer. Ich hatte mal das Vergnügen, ihn kurz zu begleiten. Bei ihm scheint es eher umgekehrt, er sucht weniger, sondern das Bild findet ihn.