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Veit Huber


kostenloses Benutzerkonto, Hamm

Zeche Radbod

Zeche Radbod, Hamm Bockum-Hövel. Von 1905 bis 1990 wurde ununterbrochen Kohle gefördert. Kulturrevier Radbod heißt es jetzt.
In naher Zukunft wird dieser Blick wohl auch zugebaut, wenn ich die neuen Straßen richtig deute. Wenigstens bleiben die Fördergerüste und Fördermaschinenhäuser als Baudenkmäler stehen...
Von links nach rechts: Schacht 5, Schacht 2, Schacht 1.
Zwei der Fördergerüste stammen aus Anfangsjahren der Zeche 1905/06, ebenso die beiden noch erhaltenen Zwillings-Tandem-Fördermaschinen. Sie sind inzwischen wahre Raritäten im Ruhrgebiet. Die Friedrich Wilhelms-Hütte, Mülheim hat die Dampfmaschine für Schacht 1, die Eisenhütte Prinz Rudolf, Dülmen die für Schacht 2 geliefert. Mit ihnen konnte 1906 die Förderung der Kohle beginnen, aber schon zwei Jahren später wurde die Arbeit jäh unterbrochen: Eine Schlagwetterexplosion mit nachfolgendem Grubenbrand forderte 349 Tote. Eines der schwersten Grubenunglücke im deutschen Bergbau! Erst 1909 konnte die Förderung wieder aufgenommen werden, allerdings mit neuen Vorschriften. Die Bergaufsicht schränkte die Benutzung von Sprengstoffen erheblich ein und die Bergleute mussten von nun an elektrische Grubenlampen mit nach unter Tage nehmen. Aber trotz aller Sicherheitsvorschriften ereigneten sich auf Radbod immer wieder Brände und Explosionen.

Die Zeche wurde im Laufe ihrer Geschichte ausgebaut und erhielt weitere Schächte. Nach 1986 wurden jeweils ein Schacht in Drensteinfurt und in Ascheberg-Herbern abgeteuft. Anfang 1990 musste Radbod die Förderung einstellen. Die Tagesanlage wurden größtenteils abgerissen. Die Stifung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur hat einen Teil des Geländes und der Tagesbauten übernommen und sucht nach einer Nutzung.

Woher hat die Zeche ihren Namen? Radbod (679 - 719) war Herzog der Friesen. Vielleicht aus Verbundenheit mit seiner Heimat hat Generaldirektor und Bergassessor Heinrich Janssen diesen Namenspatron ausgewählt. Ein Nachfahre Radbods war zwischen 883 - 915 Erzbischof von Trier und die Gewerkschaft Trier Gründerin der Zeche.

Kommentare 5

  • Daniel Schopphoff 26. Dezember 2003, 20:16

    Schönes Bild !

    Hab damals, als ich da war, die Perspektive von der Halde gewählt (liegt sozusagen rechts hinter dem Standpunkt hier).

    War auch nicht optimal. Es scheint ziemlich schwer zu sein, diese drei Türme ansprechend in Szene zu setzen.
  • Veit Huber 13. Oktober 2003, 10:23

    @ Marc:
    Hmmm, vielleicht nicht schlecht. Ich denke, dann wirkts tatsächlich besser. Werds mal testen, danke!
  • Marc Gerlitzki 10. Oktober 2003, 21:10

    Ich hätte was vom Himmel und von der Brache im VG abgeschnitten und das Bild etwas flacher gemacht...wer sagt das Bilder immer im Format 4:3 sein müssen?

    Gruss Marc
  • Veit Huber 10. Oktober 2003, 13:10

    Klar, ist möglich, aber bevor sich das lohnt wegen des Fördergerüsts ist Schacht 2 dann hinter 1 verschwunden. Glaub mir, ich hab nicht nur ein Foto gemacht, grins... Mir gefielen die Abstände der Fö.-türme so am besten...
  • Jörg Schönthaler 10. Oktober 2003, 13:01

    nettes motiv .vielleicht mal eine andere perspektive ausprobieren (mehr nach rechts gehen ,falls möglich ,so das noch etwas mehr von den fördergerüsten zu sehen ist)
    grüße jörg