Thomas Lebkücher ™


Premium (Pro), out of mind

Urbaner Zwischenraum

Das Phänomen der urbanen Zwischenräume beinhaltet auch eine starke soziale Komponente. Benutzt bzw. bewohnt werden diese von Marc Augé bezeichneten „Nicht-Orte“ hauptsächlich von den unterprivilegierten Schichten der Gesellschaft. Verwahrloste Jugendliche, Obdachlose oder Drogensüchtige suchen Unterschlupf und Zuflucht in diesen öffentlichen Zwischenräumen. Stadtbewohner und Behörden kennen und meiden so weit als möglich diese Orte im Stadtgebiet. Je nach politischer Ausrichtung existieren verschiedene Modelle im Umgang mit diesen Problemfeldern, das soziale Phänomen an sich ist davon kaum berührt in allen politischen Systemen und Kontinenten anzutreffen. Derartige Problembereiche fallen oftmals dem Programm einer „sauberen Stadt“ zum Opfer. Von den Verantwortlichen werden Maßnahmen wie eine möglichst flächendeckende Videoüberwachung, regelmäßige Razzien bzw. Versuche einer zumeist oberflächlichen Behübschung dieser stigmatisierten Bereiche mit einer Erhöhung der Lebensqualität durch die Aufwertung des öffentlichen Raums argumentiert.
In seinem unvollendeten Textfragment „Passagen-Werk“ stellt Walter Benjamin den Vergleich zwischen Passage und Traum an. Es scheint als manifestiere sich in diesen vielgestaltigen Zwischenräumen das architektonische Unterbewusste der Städte. Das mühsam Verdrängte wird an diesen Orten gespeichert, was nicht gesehen werden will oder soll lagert sich ab. Die Künstler der Ausstellung BLANK setzen sich mit den Mitteln der Skulptur, in Foto- und Videoinstallationen mit den gegenwärtigen, (alb-)traumhaften Erscheinungsformen dieser öffentlichen „Un-Räume“ auseinander.

http://www.medienturm.at/mt.php?id=2&sid=1&k=full&_pid=195

13mm/F6,3/30Sek

Kommentare 7

  • Christoph D. 29. August 2008, 0:38

    Der Text ist zwar durchaus interessant, allerdings gefällt mir die Aufnahme nicht besonders, bzw. ich kann nichts damit anfangen. Der Weg ist nicht unbedingt harmonisch ins Bild gesetzt worden, er dominiert die Aufnahme zudem zu sehr.

    Gruß
    Christoph
  • Wolfgang DY Gerlach 14. August 2008, 12:09

    Eine sehr gelungene Präsentation! Das Bild ist einfach klasse!

    Gruß Wolfgang
  • ReMo-49 13. August 2008, 22:53

    Bild gefällt mir. Den Text kann ich mit der Aufnahme nicht in Verbindung bringen.
    Gruß Reiner
  • Inge Hoenekopp 13. August 2008, 22:51

    ps falls hier irgendwo im Maisfeld ein Drogenkonsument schlafen sollte, sag bitte Bescheid, ich schicke den Streetworker vorbei. Das schreibe ich nicht, um Dich zu veräppeln, sondern weil ich gewisse Klischees nicht mehr mag. Die von Dir erwähnten Betroffenen sind unter uns. Sie müssen es sein. Sie haben "auf dem Acker" keine Überlebenschance.
    weiss der Geier, was Benjaminirgendwas davon abweichend absondert...
  • Inge Hoenekopp 13. August 2008, 22:41

    das bild gefällt.
    der text passt nicht. zumindest nicht hier, regional.
    ich arbeite in dem von Dir angesprochenen Bereich und da pennt keiner auf dem acker und guckt sich die industriebeleuchtung an.
    das stimmt hier (mannheim) einfach nicht.
    kannst Du mir z.B. in Mannheim einen so fotogenen behübschten öffentlichen Zwischenraum nennen?
    Benjamin hin und her...hier und her stimmt das nicht.

    Das Bild ist gut. Der Text auch. Aber, sorry, überfrachtet wenn das Bild von "hier" ist, stimmt er so einfach nicht.


  • Miriam Zschoche 13. August 2008, 14:04

    super! Ich habe versucht solche Räume einzufangen, es ist mir nicht gelungen. Es ist erstaunlich, wie viele solcher Orte es gibt. 13mm ist natürlich auch gewagt. Sehr schönes Bild!
  • lg.photo 13. August 2008, 0:16

    So richtig urban sieht das ja nicht aus.
    Das Bild gefällt mir trotzdem irgendwie, besonders wegen der in die Ferne laufenden Überlandleitung und dem schönen Licht.

    Grüße, Lars