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Unterwegs am Ganges 48

Unterwegs am Ganges 48

3.979 12

Thomas Heinick


Premium (World), Erfurt

Unterwegs am Ganges 48

Das Leben am Ganges in Varanasi, einer der ältesten und heiligsten Städte Indiens, ist von tiefen religiösen und kulturellen Traditionen geprägt. Der Ganges wird als heiligster Fluss im Hinduismus verehrt und gilt als Quelle von Reinheit und spiritueller Erlösung. Die Stadt zieht Pilger aus ganz Indien und darüber hinaus an, die kommen, um zu baden, Pujas (Verehrungsrituale) durchzuführen und die Ghats (Treppen, die zum Wasser führen) zu besuchen. Die Ghats von Varanasi sind zentrale Orte des Lebens und des Todes. Täglich finden hier zahlreiche Rituale statt, darunter das rituelle Baden, das als Reinigung von Sünden gilt, sowie Zeremonien zur Verehrung von Göttern. Besonders bedeutend sind die Feuerbestattungen, die am Manikarnika Ghat und am Harishchandra Ghat stattfinden. Hier werden die Überreste Verstorbener verbrannt, was als Weg zur Moksha (Befreiung von der Wiedergeburt) angesehen wird. Das Leben am Ganges ist auch von einer einzigartigen Gemeinschaft geprägt. Händler, Priester, Pilger und Einheimische leben und arbeiten hier eng zusammen. Die Stadt pulsiert vor Leben, mit bunten Märkten, Tempeln und Zeremonien, die das soziale und kulturelle Gefüge stärken. Insgesamt symbolisiert Varanasi am Ganges eine Verbindung zwischen dem Irdischen und dem Spirituellen, zwischen Leben und Tod. Für viele Inder ist die Stadt ein Ort der Hoffnung, des Glaubens und der Suche nach spiritueller Erfüllung. Sie steht für die untrennbare Verbindung von Religion, Kultur und Alltag im indischen Leben.
Während unseres Aufenthaltes in Varanasi waren wir dreimal am Ganges, sind lange Strecken am Ufer entlanggelaufen, haben am frühen Morgen eine Bootsfahrt unternommen und haben auch einmal am Morgen sowie einmal am Abend an einer Aarti Zeremonie, einer choreografierten Feuerzeremonie teilgenommen. Die dabei gesammelten Eindrücke gehören für mich zu den spannendsten und wichtigsten unserer Reise durch Nordindien.

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