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Jörg Wolfshöfer


Premium (Pro), I bin vom Woid dahoam / Bayern

Shaman

In der Dämmerung, wenn der Wind die Blätter wie Flüstern bewegt, tritt der Schamane in den Kreis aus Dingen die ihn beunruhigen. Sein Körper beginnt zu tanzen – geschmeidig, archaisch, verbunden mit der Erde unter seinen Füßen. Jeder Schritt, jede Bewegung ist ein Ruf an die Geister der Natur, ein Versuch, die zerrissenen Fäden zwischen Mensch und Erde wieder zu verweben.

Die Trommeln schlagen wie das pochende Herz der Welt, und im Rhythmus seiner Tänze lässt er die Sorgen der Menschen in Rauch aufsteigen. Er bittet um Vergebung für das, was genommen wurde, und um Kraft, das Gleichgewicht wiederherzustellen – nicht durch Worte, sondern durch Bewegung, Ritual und uraltes Wissen.

Sein Tanz ist keine Performance. Er ist Gebet, Heilung und Protest zugleich. Wenn die letzten Dinge vergehen und der Schamane in die Stille zurückkehrt, bleibt der Kreis warm – ein Zeichen dafür, dass die Verbindung lebt.

Einen schönen Freitag, LG Jörg

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