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Harpagornis


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Schneeglöckchen

Eine Blume – was ist das eigentlich? Ob im eigenen Garten oder mitten auf der Wiese: Bei farbenprächtiger Blumenpracht, geht die Hand oft reflexartig zur Kamera. Für viele sind Blüten überhaupt die ersten Fotomotive. Im Zeitalter der digitalen Massenfotografie heißt das: Fast jeder fotografiert die Pflanzenwelt um sich herum. Egal ob Rose, Mohn oder Löwenzahn – wir werden von einer nicht enden wollenden Bilderflut ertränkt.

Der Arbeitsansatz im Rahmen des MERGE-Projekts lautet daher wie folgt: Was passiert wenn wir diese unendlich vielen Bilder nehmen und zu einem einzigen Bild zusammenfügen. Was entsteht durch diesen Prozess? Bildet die Summe vieler subjektiver Eindrücke einen objektiven Blick auf die Realität? Mit anderen Worten: Ist das Ganze tatsächlich mehr als die Summe seiner Einzelbilder? Urteilt selbst!

Kommentare 10

  • werner thuleweit 18. März 2015, 7:25

    Es gibt viele Möglichkeiten, sich fotografisch auszudrücken. Du hast jedenfalls eine ganz persönliche gefunden, die ich recht interessant finde!!
    LG
    Werner
  • Harpagornis 15. März 2015, 21:41

    Ja, es gibt Gemeinsamkeiten Silke. Und zwar frappierende. Auf den Punkt gebracht: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Auch im fotografischen Sinne. Fast immer war die Anordnung der Blüte in der Mitte am klarsten zu erkennen und wurde zum Rand hin immer mehr von der Umgebung abgelöst. Die bestand fast immer aus - oh Wunder - grüner Vegetation oder manches Mal auch dem Blau des Himmels. Werde in nächster Zeit weitere Fotos aus der Serie hochladen. Bei manchen erkennt man die Blütenstrukturen besser, bei manchen bleibt vieles im Abstrakten verborgen. In jedem Falle: Immer wieder spannend. Besonders das Warten, wenn die Software am Rechnen ist. Denn ganz gewiss kann man sich ob des Ergebnisses nie sein. Ist beinahe so, wie mit Überraschungseiern. Nur ohne Schoki. ;o)
  • Harpagornis 15. März 2015, 21:00

    Warum gerade 300 - ja, die Frage ist berechtigt. Ich habe hier viel experimentiert. Sagen wir mal so: Bis 50 sind die Änderungen der Strukturen gravierend. Bis 150 immer noch gut sichtbar, aber abnehmend. Irgendwo bei 200-300 sind es oft nur noch Details. Zwischen 300 und 500 ergeben sich kaum noch Veränderungen. Die sind zwar noch da, aber so marginal, dass ich für mich entschieden habe, dass sie den Mehraufwand nicht wirklich lohnen.

    Ursprünglich wollte ich eigentlich 1000+ Fotos verwenden, habe das aber ob des riesigen Zeitaufwandes wieder fallen gelassen. Ich mache das halt "nur" aus Freude am Experimentieren in meiner Freizeit. Von daher lag die Summe der Einzelbilder bei den meisten Blumen meist um die 300. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Aber wie schon früher angedeutet: Das Projekt ist immer noch im Fluss, Änderungen jederzeit möglich. Alles zu seiner Zeit. ;o)
  • Bernd Nowack 15. März 2015, 20:41

    Warum gerade 300? Hast Du verfolgt, ab wann sich nicht mehr viel ändert? Wie sieht es bei 100 aus? Noch zu viel Details sichtbar? Bei 300 sehen die Strukturen, die sich entwickeln, fast wie Batik aus.
    LG Bernd
  • Klaus Best 15. März 2015, 18:19

    Interessante Diskussion hier! Ich halte mich raus und schreibe nur, dass mir das Ergebnis gefällt.
    Gruß Klaus
  • Harpagornis 15. März 2015, 12:17

    Vielen Dank für Deinen Kommentar Bernd!

    MERGE ist ein persönliches Projekt. Hat schon eine Menge Zeit gefressen, aber ist - wie Du selbst festgestellt hast - immer wieder faszinierend. Habe es letztes Jahr angefangen - ein paar Monate intensiv betrieben - und seitdem wieder auf Eis gelegt. Verdammt, ich brauche mehr Zeit. Das ist alles viel zu endlich hier. ;o)))
  • Bernd Nowack 15. März 2015, 11:58

    Ein faszinierender Blick, den Du uns hier erlaubst. Ein Hauch aus Pastell-Grün und Weiss ist entstanden - und doch befinden sich die Blüten (fast) immer in der Mitte, was in der Komposition dann ersichtlich ist.
    Eine Frage: ist das MERGE ein persönliches Projekt von Dir? Oder eine grössere Aktion?

    Faszinierend!!

    LG Bernd
  • Harpagornis 15. März 2015, 11:43

    Ja, das Ganze hat Potential abzudriften.

    Daher nur ganz kurz: Natürlich sind es 300 subjektive Eindrücke. Ob nun Schneeglöckchen bei Sonnenschein oder Testschuss mit neuem Objektivität. Die subjektiven Einzelursachen kann ich nicht entschlüsseln. Will ich auch garnicht.

    Es geht letztlich darum, was passiert wenn wir - wie hier - 300 subjektive Fotos nehmen und diese zu einem einzigen Foto kombinieren. Was entsteht dann?

    Einheitsbrei? Gewitter? Ein Hauch von Objektivität? Eine neue Subjektivität?

    Ich habe nie behauptet hier Antworten liefern zu wollen. Die Schlüsse muss jeder für sich selbst ziehen. Womit wir wieder beim Thema Subjektivität wären. *G*
  • Harpagornis 15. März 2015, 10:41

    Einheitsbrei. Gewitter.

    Ist das Schneeglöckchen ersteres oder letzteres? Oder beides? Oder nichts davon?

    Vielleicht hilft eine kurze Erläuterung, wie ein solches Foto entsteht: Ich habe in diesem Falle ca. 300 Schneeglöckchenfotos genommen. Also 300 subjektive Blickwinkel. Die Fotos wurden an eine vorher derfinierte Größe angepasst (3000x2000 Pixel).

    Danach habe ich via Software für jeden einzelnen Pixel einen Mittelwert berechnet. Das Endergebnis siehst Du hier.

    Was fällt auf? Die meisten Menschen haben ihr Schneeglöckchen tendenziell mittig angeordnet. Außen herum herrscht ein wie auch immer geartetes Grün vor.

    Warum das so ist? Nun, das lasse ich jetzt mal offen im Raum stehen. Sprich: Das kann jeder Betrachter für sich selbst entscheiden. Ganz subjektiv. ;o)
  • Harpagornis 15. März 2015, 9:44

    Vielen Dank für Deine Anmerkung Silke!

    Du hast völlig Recht:Objektivität im absoluten Sinne ist eine Illusion. Dennoch den Versuch zu wagen, egal ob auf wissenschaftlichen oder künstlerischen Wege, finde ich extrem spannend.

    Bei MERGE nehme ich ja hunderte von subjektiven Blickwinkeln und mache daraus einen einzigen. Ist die Summe vieler subjektiver Eindrücke nun objektiver? Oder ist es lediglich ein neuer subjektiver Eindruck? Die Antwort überlasse ich jedem selbst. ;o)