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piccolo mondo

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Kommentare 18

Die Diskussion für dieses Foto ist deaktiviert.

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 4. Mai 2018, 18:57

    Der Fotograf bedankt sich ganz herzlich für die wohlwollende Diskussion seines Bildes und für die vielen schönen Geschichten, die Euch dazu eingefallen sind.
  • Wolf Schroedax 4. Mai 2018, 8:23

    Wir werden die Observation heute beenden müssen. Haben eine entsprechende Order erhalten, Die Frau , fragen wir uns, gibt es sie in dieser Herberge überhaupt ? Im Hause durften wir nicht recherchieren, also den Hotelmanager nicht befragen. Sollten auch für das Hotelpersonal unverdächtig bleiben. Deshalb die verrückte Badeszene. Ablenkung. Übermut. Aber auch Provokation: vielleicht schauen Leute vom Balkon. Also ja ein Flop das Ganze. Und ganz privat denke ich mir: da wollte uns unser Befehlsgeber einfach nur beschäftigen, vielleicht auch testen. Oder - das eigentliche Geheimnis liegt in dem weißen Lappen, der schon die ganze Woche oben rechts über der Brüstung hängt...... Zeichen der Ergebung ....
  • Matthias von Schramm 1. Mai 2018, 10:54

    Bei diesem auf Höhenebenen aufbauenden Foto ist mir das angeschnittene P aber sowas von Latex, dass es eine Art hat. Es ist ja drauf und ist zu lesen und das der Anschnitt nicht zu vermeiden gewesen wäre, ist allerdings eine Fotografenmär. Dieser sollte man sich nicht bedienen.

    Dennoch finde ich das Bild knorke und in sich recht spannungsgeladen, weil es kleine Schubladen der Überraschung bietet. Die größte ist die kleine Frau mit Hut und Bikini, welche im Niedrigwasser - also im Brack der Szene sitzt, als gäbe es nichts Spannenderes. Sie sitzt einfach nur so da und frischt von unten auf, grade so wie ein Akku auf seiner Ladestation. Die zwei anderen Schubladen sind Gesichter, Dinge, oder Menschen vor dem P.M. Eingang und die drei Sterne rechts über dem O von Albergo. Tatsächlich doof ist nicht der Anschnitt des P, sondern der der Elemente darüber. Dieser Sonnenschutz über den Balkonen unter denen eine Blumenkastenreihe eigentlich eine schöne Linie bildet, um dieses Haus als Part der Hässlichkeit aufzurunden, aber nicht abzurunden, weil das bei so einem Gebäude ja nicht geht.

    Gradezu symbolisch finde ich rechts und oben den gnadenlos blauen Himmel, der fast wie eine Bedrohung wirkt, als gäbe es über der hässlichen "kleinen Welt" mit Steg und urlaubsreifer Frau niemals Wolken. Jedes Teil des Gebäudes ist eine architektonische Antiwerbung, welche man zu Wasser und zu Lande häufig antrifft, wenn Ausbau und Etat stückweise da war ... so entsteht manches aus Verzweiflung.

    Dann noch die blöden Möwen auf Dach und Schornstein, die das alles nicht interessiert und zwischen hässlichen Antennen und Satellitenempfängern ihren Unrat hinterlassen. Ein Fotograf der keinen "Dreck" anfässt, ist für mich keiner. Daher ein Bild in dem man lesen kann, auch sehr sogar, wie der Mensch so geworden ist mit der Zeit. Die Welt des einzelnen bleibt klein - er erfasst das globale nicht, redet aber andauernd darüber.
  • Wolf Schroedax 29. April 2018, 21:51

    " Unsere Observation führen wir jetzt natürlich diskreter durch. Es gibt von dem Profil des Mannes am Eingang inzwischen eine vernünftige Vergrößerung. Er ist nicht aus Follonica, d.h. hier nicht gemeldet und rund um die Piazza Nicola Gerazzi nicht aufgefallen, Lediglich ein Kellner in der Terrazza Bar erinnerte sich dunkel, ihn vor ca. 3 Tagen bedient zu haben. Er war in Begleitung einer blonden Dame. Sie hatten zwei Espressi dubio und irgend eine Eiscreme. Das Trinkgeld sei mau ausgefallen, was sicher nicht am Kaffee und dem Eis gelegen habe. In der Kartei von hier ist er nicht, in Florenz haben wir angefragt , aber noch keine Antwort. - Ach ja, die beiden Gutachten, die bringen uns natürlich nicht weiter - haben unsere Fragestellung völlig missverstanden. Daran sind wir wahrscheinlich selbst schuld. Und meine Kollegin und ich gehen an einer tieferen Stelle baden, wenn uns danach ist."
  • Clara Hase 29. April 2018, 20:32

    Mir kam das Bild von Anfang an so in den Sinn:
    Prospektbeschreibung: Gemütlich klein Bademöglichkeit direkt im Meer.
    Herberge zur kleinen Welt.
    vertraute italienische Küche jeden Tag frisch wie Sie nach dem Bade.

    Die Wahrheit war: zum Wasser täglich die lange Brücke tippeln, evtl Stufen -
    beschwerlich auch der ständige Wind.
    Der Koch war gerade ausgefallen, wegen Beinbruch.
    Die meisten Gäste waren schon abgereist, der Kellner versuchte pronto pronto
    die Wünsche seiner Gäste mit Schnäppschen auszugleichen
    Das Wetter war gut - der Sandstrand war grau und mit Felsen unterlegt -Maria genoss es vom warmen Wasser angeschwappt zu werden. Klaus unterhielt sich lieber im Schatten mit dem Kellner über Fussball.
    Das Wetter war prächtig - das Auto (Leihwagen) stand im Dorf - 3km Fussmarsch oder mit dem Ortstaxi schnell erreichbar.
    Ach ja, die Zimmer lagen hinten- der absolute Meerblick.

    um 024h habe gegoogelt - 5***** innen prächtig - all das vermittelt dein Bild nicht.
    Die Badenixe ist wohl der Strandmauer geschuldet die dicht dran ist.
    Aber das Hotel - für 5-sterne so winzig und erbärmlcih ablichten - ne, das zeigt eher den Eindruck den ich oben schilderte.
    Wo all diese prächtigen Sääle sind, die Zimmer, die Fenster, der Ausguck, das zeigen aber auch andere Fotos keineswegs.
  • Thomas Braunstorfinger 29. April 2018, 10:08

    Wenn man etwas künstlerisch wertvolles darin sehen möchte, dann ist es die "kleine Welt" im Schriftzug und diagonal gegenüber die kleine Welt der Dame, die mit dem Treiben in der braunen Brühe zufrieden ist. Etwas streetig würde ich das dann auch in s/w und oben knapper schneiden.
    In etwas so:
  • Bernard B.. 28. April 2018, 21:42

    Für Sie sicher ein persönliches Urlaubserinnerungsfoto, und wohl auch für die Frau rechts unten, und als solches nicht zu besprechen, da es für Sie einen ganz anderen, persönlich-ideellen, Wert hat als für mich als einen außenstehenden Betrachter:
    Ich schätze das Foto als nicht nur rein dokumentarisches ein, sondern als eines, das mehr ausdrücken will als das nur oberflächlich Gezeigte, und ich versuche zu assoziieren, um für mich dem Foto eine Bedeutung zu geben - zunächst nahe am Denotat, also nicht direkt mit dem fotografischen Bemühen, sondern mit dem Dargestellten zusammenhängend:
    Für mich das Auffälligste am Gezeigten: das Hotel-Restaurant im Wasser auf Pfählen stehend; der Steg als Landungsbrücke für das Möchtegern-Schiff, in Form eines Schiffsbugs, mit seinen zwei Schornsteinen (einer im Bild), das seit über 50 Jahren auf die große Fahrt von Follonica oder sonstwo, egal, aus ins Mittelmeer wartet, genauso wie die Möwen auf Oberdeck und Schornstein; dann fällt sofort auch die Frau auf; dann dreimal drei Sterne (keine Michelin-Sterne); eine Person auf dem Steg; die vom millionenfachen Salzwasser-Wellenschlag mitgenommenen Säulen, der 60er Jahre-Charme des Gebäudes, schnell hingestellt ( Kabel, Leitungen, Rohre alles offen verlegt); andere Merkwürdigkeiten, die nicht zum Schiffs-Image passen (z.B. Blumenkästen, geflieste Mauern); die drei Schriftarten (davon die für "Albergo", großes Kino, für diesen Zweck die größte Geschmacklosigkeit unter den dreien für mich), und dann auch der Name dieses Hotel-Restaurants: Kleine Welt? Welt im Kleinen? Immerhin ein paar Meter vom Festland abgeschiedene schöne kleine Welt.

    Muss mich das alles, Abgebildetes und erste Assoziationen dazu, interessieren? Gibt es irgendetwas in diesem Foto, das meinen Blick als außenstehenden Betrachter, abgesehen von einer Bildbesprechung, länger als für mich üblich festhalten könnte?
    Vielleicht habe ich, aus etwas größerer Betrachtungsentfernung, mehr Glück auf der Ebene der sozialen Konnotationen, mit einer beliebigen von vielen möglichen Interpretationen?
    Tourist unten, Tourist oben (am Geländer, klick!), aus einem anderen Land gekommen, für 7 Tage, 14 Tage? den Alltagstrott oft eintauschend gegen ganz tollen Spaß am Strand, in diesem Fall sie fast unter der Brücke, unter dem schweren Scheinwerfer mit Gerüst, der prallen Mittagssonne direkt zugewandt, im knöcheltiefen Wasser schweißig-ölig glänzend, auf einer Liege hingefläzt, sich oft (sicher bisweilen angenehm empfundener) körperlich-geistiger Trägheit hingebend; im Wasser ausladend posierend, fast eine Geste des vorübergehenden Inanspruchnehmenwollens dieser kleinen Welt zwischen Erde und Wasser - im Hintergrund die einheimischen Dienstleister, die sich seit den 60er Jahren schnell auf den neuen Wirtschaftszweig des Massentourismus eingestellt haben.

    Nun gut, vielleicht ist die Ebene der ästhetisch-stilistisch-formalen Konnotationen ergiebiger? Vorab eine kleine technische Anmerkung: Der Kamerasensor (s. dunkle Bildpartien: keine Strukturen erkennbar) scheint in der dynamic range herausgefordert zu sein, vielleicht könnte man die Schatten im post-processing vorsichtig anheben. -
    Die Farbskala ist (für mich hier reizvoll) reduziert, doch das liegt an der abgebildeten Realität, nicht am gestalterischen Willen.
    Framing: Hin oder her, egal warum: das P ist angeschnitten, sehe ich leicht negativ, wenn es mehr sein soll als ein persönliches Erinnerungsfoto; an allen anderen Rändern ist das Bild angeschnitten, sehe ich als hier nicht störendes, beliebtes gestalterisches Stilmittel in der Fotografie.
    Die formalen Strukturen im Bild lassen einen gestalterischen Willen und Planen erkennen: im Vordergrund, auch wenn nur unten rechts im Bild, ein Mensch als Blickfang, die Überleitung zwischen Vordergrund und Hintergrund betont durch den weißen Steg, der Hintergrund bildfüllend; das ganze Bild ist dicht „komponiert“, Kontext (mehr Meer, Sichtbarmachen Ihres Standpunkts) ist vermutlich bewusst weitgehend ausgespart, um den Blick ein bisschen länger zum Sich-plausibel-Machens des Gesehenen zu fesseln, gelungen.
    Dann Linien und Formen: wenn man ganz abwegig weit ausholen wollte: ein Stieglitz, mit Blick auf das Zwischendeck, ist hier natürlich nicht der Anspruch, auch wenn eine oberflächliche Parallelität der dargestellten Objekte besteht (Steg/Landungsbrücke, Ozeandampfer real/Bugform und Schornsteine, Mensch(en) unten und eine „Schicht“ weiter oben), und eine kleine Ähnlichkeit der Vielfalt von Linien und Formen: horizontale Linien, vertikale, diagonale, Kreise.

    Interessant wäre die Überlegung, was den formalen Unterschied ausmacht zwischen diesem Foto und dem anderen, so dass das andere eines der bedeutendsten Fotos der Fotografiegeschichte wurde (abgesehen vom Hauptgrund, dass es eines der ersten Bilder des modernism in der Fotografie war): es sind die Relationen, zwischen den formalen Elementen untereinander und zwischen den dargestellten Objekten, woraus bei letzterem narrative Elemente entstehen können, und woraus bei ersterem ein ästhetischer Wert entstehen kann – beides fehlt hier; immerhin hier eine kleine formale Fingerübung.

    Zurück, nach dem Besuch dieser konnotativen Ebenen: ein Foto, das für Sie bestimmt einen hohen persönlichen Wert hat, bei mir kurz meinen Blick hält für das (mäßig) Interessante des Dargestellten und für die formale Struktur, doch bleibt es beim für mich Belanglos-Oberflächlichen ohne tiefere Ebene, es suggeriert für mich nichts, löst bei mir keinen Wunsch eines Gedankenaustausches über dieses Foto, keine Fragen aus - es ist nicht offen, sondern geschlossen.
    Woran es liegt und was man besser machen könnte? Ich schätze, Walker Evans hatte, aus seiner Perspektive, und wenn man nicht das Talent und den „approach“ Martin Parrs am Strand hat, recht, als er sagte: „Photography is not cute cats, nor nudes, motherhood, or arrangements of manufactured products. Under no circumstances is it anything ever anywhere near a beach.”
  • _visual_notes_ 28. April 2018, 7:14

    Man könnte sicherlich per Photoshop die Schrift ein kleines bisschen nach rechts verschieben und dort links eine schwarze Linie zur Abgrenzung ziehen. Und auch könnte man den Mann problemlos wegretouchieren.
    Ist das ein "Urlaubsfoto"? Dann kommt es darauf sicher nicht an.
    Da das Wasser nicht "blau", sondern "braun" ist, und da auch sonst Farben keine besondere Rolle spielen, fände ich eine Schwarz-Weiß-Konvertierung sinnvoll. Allerdings ist, wenn man einfach nur die Farbe herausnimmt (so wie man das hier in der fc macht, siehe unten), die Frau sehr dunkel und die Bildmitte etwas grell. Da käme dann wieder die Bildbearbeitung ins Spiel: ich würde die Frau etwas aufhellen, die Mitte etwas abdunkeln. Wie immer ist das aber Geschmackssache.
    piccolo mondo
    piccolo mondo
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Wolf Schroedax 27. April 2018, 22:57

    ...."Die Frau, der unsere Fahndung galt, ließ sich nicht blicken. Im Wagen wurde es unerträglich heiß. Die Kollegin ging baden. Später tauschten wir die Plätze und ich ging ins Wasser. Als ich wieder hochkam, machte sie mich auf diesen Typen aufmerksam, der sich immer wieder hinter eine der Kugeln duckte, welche die Brüstung zierten. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir beobachtet wurden. Unsere Observation für heute war somit gescheitert ..... Wie das Foto auf meinem Handy mir später zeigte, hätte mir der Kerl wirklich schon früher auffallen können. - Scheiße !!!"
  • Rogam 27. April 2018, 22:46

    Ein Bild, wie ich es mag. Die Frau in Ihrem Stuhl in Ihrer eigenen, ich denke zufriedenen Welt. Das Hotel als eigene kleine Welt auf dem Meer und die grosse Welt via Antennen auf dem TV. Bevölkert auf dem Dach mit den obligaten Möwen, welche sich ihre Welt einfach erobern. Wie Du selber schreibst, schade, lies sich das Beschneiden des P's nicht vermeiden.
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 27. April 2018, 19:24

    Der Fotograf schreibt:

    "Hier möchte ich gar nicht viel vorgeben. Nur so viel, dass sich leider der Anschnitt des "P" nicht vermeiden ließ, aber vielleicht ist das zu verschmerzen..."