Markus Merkert


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Otzenrath: Die Schule ist weg

Ich war heute mal spontan in Otzenrath.
Nun ist auch die Schule und damit das
letzte Gebäude des Ortes weg -
zerstört durch Menschenhand.

Eine ganze Ortschaft wurde ohne
Rücksicht auf Verluste erst von
den Einwohnern "befreit" und dann
gnadenlos plattgemacht. Zu Verdanken
haben die ehemaligen Einwohner das
einem großen Stromkonzern, der hier
das Abbaugebiet des Braunkohletagesbaus
Garzweiler erweitern will.

Nun zeugen noch einige Straßen und
Mäuerchen von einem einst gemütlichen
Dorf. Auch die werden bald verschwunden
sein.

Und die hier rücken

Immer näher
Immer näher
Markus Merkert

Kommentare 1

  • Harald Finster 8. Dezember 2007, 22:23

    So bedauerlich das auch ist: ich kenne nicht nur ein Dorf, in dem in den 70ern Häuser plattgemacht wurden, damit dort schnurgerade 'zeitgemässe' Straßen hindurchgeführt werden konnten, mit der Konsequenz, daß dort gerast wurde, was dann wiederum eine 'Entschleunigung' mit Waschbetonblumenkübeln etc. nach sich zog. Der Charakter dieser Dörfer war zerstört.
    Weitere Beispiele für Heimatvernichtung:
    Der Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk, in dem ich aufgewachsen bin, einst eine gewachsene Stadtlandschaft mit Charakter, wurde in den 80/90ern in eine sterile Verwaltungs-Klotz Landschaft umgestaltet. Keine Heimat mehr.
    All die historischen Industrielandschaften des Ruhrgebiets und Belgiens aufzuzählen, die mir Heimat geworden sind, und die inzwischen spurlos verschwunden sind, würde den Rahmen hier sprengen.
    Gruß Harald