o u t . o f . t h i s . w o r l d
| es geht um den (einzigartigen und unwiderbringlichen) moment
: eine konstellation, eine interaktion, eine auseinandersetzung mit kunst und kultur
in einem definierten raum, ein innehalten :
out of this world (john coltrane quartet) |
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Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos - weniger in dessen Bewertung.
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Die folgenden Fragen als Beispiel genommen, könnten Dir als Gedankenstütze dienen:
- Was sehe ich?
- Was löst das Bild in mir aus?
- Wie verstehe ich das Bild?
- Welche Aspekte im Bild sprechen mich besonders an?
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Kommentare
40
Die Diskussion für dieses Foto ist deaktiviert.
Agora Bilddiskussion intensiv 29. Mai 2022, 8:14
Die Diskussion hier ist nun beendet.Agora wird fortgesetzt hier:
?
Agora Bilddiskussion intensivAgora Bilddiskussion intensiv 29. Mai 2022, 8:13
Reiner H. schreibt: “Da ich mich zurzeit auf Reise befinde, habe ich bedauerlicherweise nur zwischenzeitlich und kurz auf einem Handy (auf dem ich auch jetzt gerade rumtippe) die Diskussion verfolgen können.Ich fand bei meinen kurzen Online-Abstechern fast ausschließlich detaillierte, sachliche, facettenreiche und teils sehr ausführliche Rückmeldungen (... bin "geflasht !"). Hierfür möchte ich mich sehr herzlich bei Allen bedanken !!!
... sie sind und soweit ich lesen konnte, erkenntnisreich und öffnen weitere Betrachtungsperspektiven !
Ich beabsichtige das Photo in meinem Account zu veröffentlichen und mit dieser Diskussion zu verlinken. In Bälde und in Ruhe werde ich mir eure Worte und Gedanken durchlesen und mich ggf. zu dem einundanderen Aspekt
äußern.
Also nochmals aufrichtig vielen Dank an euch Kommentatorinnen und Kommentatoren u n d ein "fettes" Lob an das Agora-Team, die das hier ermöglichen.
:
Das Foto entstand 2016 in Essen, Folkwang Museum.
Es ist nicht "gestellt" bzw. inszeniert.
Da waren auch keine Spiegel, lediglich Glasflächen ... .”
HF25 28. Mai 2022, 11:44
... - hab dich verstanden, gardin :-) ja; ich bewerte bilder. - aber erst, wenn ich zu einer fuer mich stimmigen deutung gekommen bin. wenn das foto das hergibt, moeglichst auch inhaltlich - nicht schon vorher. dazu lese ich mir uebrigens nie die erlaeuterungen des malers / fotografen durch, um das bild unbeeinflusst auf mich wirken zu lassen. lg horstHF25 28. Mai 2022, 0:55
@ gardin: "Ich weiß nicht was mir das Foto sagen möchte, soll."die frage kommt mir auch oft. weiterfuehrend ist fuer mich dann der grundsatz von agora
"Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos - weniger in dessen Bewertung. " - heisst fuer mich, bei unverstaendlichem im bild blockieren oft eigene bewertungen im kopf wie "nachlaessig", "zu weit", "zuviel ... freier raum" das denken. ich suche dann nach gruenden, warum der fotograf das auf den ersten blick unpassende bewusst so gesetzt haben koennte; welchen sinn das alles haben koennte... lg horst
Gardin 27. Mai 2022, 22:44
Ein Foto das mir wegen des Schärfeverlaufes, der vielseitigen Spiegelungen, der Farbgebung usw. imponiert. Allein die Spiegelung der Person auf der linken Seite finde ich perfekt. Die rechte Person ist dagegen, ob bewusst oder unbewusst, eher nachlässig u.a. durch den seltsam verrenkten linken Fuss, der schlecht sitzenden Jacke, dargestellt.Aber das Foto ergibt für mich keine Einheit. Die beiden Personen sind zu weit voneinander an den Rand gedrängt. Sie haben keine Verbindung. Dazwischen ist zuviel freier (symbolisch) inhaltsloser Raum. Ich weiß nicht was mir das Foto sagen möchte, soll.
Es ist für mich einfach nur sehr gut gemacht.
milchschäfer2 27. Mai 2022, 20:09
Das Foto wirkt auf mich in seinen verschiedenen Beige- / Brauntönen unterschiedlicher Intensität , nur das Weinrot und das mit ihm harmonierende Jeansblau fallen als Pointe auf .Genauso verhält es sich für mich mit der strengen Grafik aus verschieden großen Rechtecken , manchmal unterteilt durch verschieden starke Linien -- im Kontrast dazu fällt das Duo der beiden Personen in ihrer feinen Zeichnung auf .
Für mich fällt die Spannung bei längerer Betrachtung ab , und ich verlier mich in nebensächlichen Überlegungen : welche Spiegelung wirkt wie ....
HF25 26. Mai 2022, 16:40
@ wittebuxe:... in etwa stelle ich mir das zustandekommen des bildes so vor wie du:
aber alles so in gedanken vorhersehen und planen wie abgebildet ist ausserhalb des studios schwierig. die kleidung der beiden im bild laesst mich auch eher an eine einkaufsumgebung als an ein studio denken, in der einige suchende herumstreifen. dabei koennte der fotograf an einem nahegelegenen standort dieses motiv mit anderen personen vorher in etwa gesehen, dann seine kamera ausgepackt, gewartet, beobachtet, seinen standort, evtl. auch die spiegel etwas veraendert haben usw. und den rest dann wie schon besprochen evtl. zuhause nachbearbeitet haben. lg horst
wittebuxe 26. Mai 2022, 13:52
Das Geniale an dem Bild ist der sorgfältig gewählte Standort des Fotografen, von dem er annehmen konnte, dass dort eine eine spannende Situation entstände, beizeiten. Auch hat er sicher bedacht, dass viel Menschengedränge in der Szene sein geplantes Bild zunichte machen würde. "Es steckt mehr drin, als man glaubt", könnte man sagen ;-))wdick 25. Mai 2022, 23:31
Die linke Bildseite wirkt für mich etwas "Comic-haft. Also wie gezeichnet, wie in einem Comic. Dem gegenüber sehe ich die jüngere Frau die real, unsicher, beklemmend anmutet.Mein Blick wandert zuerst fast automatisch zu der älteren Dame hin, die sich teilweise in einem Spiegel dargestellt wird. Ich suche automatisch den Übergang vom Spiegelbild.Die jüngere Frau scheint unsicher ob sie denn die Linie überschreiten soll.Welche Linie? Von jung nach alt? Von real zur Spiegelung?Ich finde es ein gelungenes Bild. Es läßt sich vieles entdecken, man verweilt gerne in dem Bild. Die Interpretation ist offen. Das Bild "fragt geradezu". Und als Betrachter sucht man sofort nach "der Antwort".Für mich ist es im Bereich der "modernen Kunst", "Pop-Art" einzuordnen.Links in der unteren Ecke, die Spiegelung des Sofas, stört mich etwas.
Clara Hase 24. Mai 2022, 17:33
ich widerspreche dem Titel - sehr wohl aus dieser Welt.Die Spiegelfläche - der Lampenfuß, das Gitter teilen das Format.
Rechts eine Person, die den Fotografen anlächelt, aber unsicher ist (Fußstellung) was sie oder wohin sie nun gehen kann .
Die linke ältere Dame - dank Spiegelung kann ich mir die Frage stellen: kommt sie oder geht sie?
Beide sind sportlich in Hosen gekleidet wie man heute so Ausstellungen anschaut. Die linke hat eine an, die farblich zum Fußboden passt und das junge Mädel ein Shirt in ähnlich beiger Farbe. Sie haben noch etwas vor - beide tragen eine leicht oder nicht leicht versteckte Tasche am Oberkörper.
Im Raum steht eine graue Liege - wie ein Ruheraum wirkt es nicht - sehr wohl wurde die Liege schon ausprobiert sitzen auf der Kante am Ende.
Hinter der linken Dame ist die Wandfläche heller und wirft auch auf den Boden einen hellen Schein - evtl noch ein Spiegel? Da komme ich nicht dahinter Der boden ist glatt und glänzend. Den genannten Fotograf habe ich unbeachtet gelassen.
HF25 24. Mai 2022, 12:47
@ fotobuecher, mitteleuropa-entdecker:diese veroeffentlichung ist bei einer unterstellten aufnahme ausserhalb des studios und ohne stativ nicht einfach mal so hinzubekommen.
weil das bild nach meinem empfinden leicht nach rechts kippt, nehme ich an, dass das ooc nachtraeglich beschnitten oder / und sogar zusaetzlich nachtraeglich ausgerichtet wurde. das tut der gesamtwirkung aber ueberhaupt keinen abbruch und angenommen, das alles traefe zu, ist und bleibt es m. e. auch mit diesem hintergrundwissen eine feine sache. lg horst
fotobücher 23. Mai 2022, 22:47
Dieses Bild bringt mir die Erinnerung an ein Foto von Jeff Wall, bei dem man - im Unterschied zu diesem - die Kamera und den Fotografen sehen kann.https://aestheticsofphotography.com/jeff-wall-picture-for-women/
https://www.grin.com/document/18240
und das ist das faszinierende für mich in diesem Bild - Es gibt viele Spiegelungen, sehr akurat ausgerichtete Linien und keine Kamera zu sehen. Das lässt mich dieses Bild länger betrachten. Wo ist die Abbildung, wo die Spiegelung, wo wird die Realität gezeigt..?
togilsaram 23. Mai 2022, 19:36
Mit Jazz konnte ich noch nie etwas anfangen. Ich weiß, dass es eine Kunstform ist, von vielen geliebt, in der Improvisierung oft eine Rolle spielt. Vielleicht der Hinweis auf ein improvisiertes Bild, ein Schnappschuss also?Die Suchmaschine meiner Wahl erzählt mir, dass John Coltrane lange gebraucht hat um die ideale Besetzung für sein Quartett hinzubekommen. Hat der Fotograf auch lange gewartet um diesen für ihn idealen Zeitpunkt zu erwischen?
„out of this world“ hat eine Spielzeit von etwa 14 Minuten. Ist dies die Zeitspanne die der Fotograf auf diesen Moment gewartet hat? Ansonsten kann ich keine Beziehung des Titels zum Bild finden- wie auch einige der Kommentatoren vor mir.
In der Bildbeschreibung gibt es aber auch die Begriffe „Konstellation“, „Interaktion“, ein definierter Raum“, „innehalten“: dies kann ich in dem Foto durchaus wiederfinden.
Eine Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur findet meines Erachtens in dem Bild an sich aber nicht statt. Vielleicht ein Hinweis auf einen Eingangsbereich oder Aufenthaltsraum in einer Galerie, Ausstellung, Museum? Oder ist die Spiegelwand Teil einer Konzeptkunst?
Überhaupt, was macht die Spiegelwand da. Und warum gibt es im Boden vor ihr helle Rechtecke? Lichtelemente? Ist das ganze vielleicht ein kopfstehendes Spiegelbild in einem Spiegel den wir nicht sehen?
Ein Bild das mir von Aufbau und Ästhetik her nicht sehr gut gefällt. Allerdings ein Bild das viele Fragen offen lässt – ein echtes Agora-Bild eben.
Matthias von Schramm 23. Mai 2022, 16:34
Ich finde den Schnitt und Zuschnitt sperrig und doch sehr gewollt. Die Grundidee mag ich sehr, schon oft mich darin versucht und von den Möglichkeiten fasziniert gewesen. Die beiden Frauen sind in der ganzen Konstruktion, aber keineswegs "Out of this world". So wie die Person rechts schaut, denke ich, dass die Behauptung über den unwiederbringlichen Moment das Ganze auch etwas erhöht ... ich würde dann doch bessere Momente ab- und erwarten. die Frau links ist in Bewegung, aber die Spiegelung erscheint mir ungünstig positioniert, ein Sekündchen zu spät erwischt. Interessant wird es für mich, wo ich logische Anordnungen in dem Bild erfassen kann. Das ist z.B. die durchgängige Linie im Hintergrund, welche die helle Wand von dunkleren Fußboden abtrennt. Es ist die Sitzgelegenheit, zum Teil unscharf gespiegelt, welche eine Fläche ergibt. Auch die leeren Flächen links neben der Unterteilung von der Frau rechts sorgen für Orientierung. Diese grafischen Erkenntnisse sind für den/die FotografIn nutzbar. Das Bild macht mich nicht neugierig und es stellt auch keine Fragen, hat zugleich auch keine Antworten parat, z.B. bezüglich der Örtlichkeit. Die genaue Anordnung erkenne ich nicht, ich bin aber auch nicht angeregt diese zu entdecken. Ich suche nicht und das liegt daran, dass mir nicht so viel an der Identifikation solcher Szenen liegt, wie vielleicht anderen. Den Bezug zum Jazz und diesem Titel erkenne ich ebenso wie andere nicht, bemühe ihn aber auch nicht herzustellen.Für die Betrachtungsfaulheit sozusagen, die dieses Bild in mir auslöst, kann der/die FotografIn nichts, wohl aber dafür, dass bei solchen Konstrukten mehr an Präzision notwendig ist, als bei manch anderem Fotomotiv, welches einfach viel mehr Varianten zulässt, die ich gut finden kann. Schön ist allerdings dennoch diese Art von Bildidee auch mal in Agora aufzugreifen.
Gerhard Körsgen 23. Mai 2022, 1:55
Interessante grafische Studie an der Schnittstelle zwischen (indoor-) streetfotografie,Musealem und Minimalismus, wobei aber im Detail auch wieder viel drinsteckt.
In meinen Augen sowas wie eine "gewollte Zufallskomposition" bei der die "Bühne", hier
der museale Raum in seiner nüchternen aufgeräumten schlichten und strukturierten Form "bespielt" wird durch die zwei Frauen welche nach meinem Empfinden unkoordiniert voneinander und -zueinander diesen Raum betreten -und nun für dieses Foto aber dadurch eine "Verbindung" bekommen haben.
Die "Grundkomposition" hätte auch ohne die beiden Damen funktioniert und manche/r hätte vielleicht sogar abgewartet bis die "Bühne" wieder leer ist.
Ich schaue nun schon länger darauf und komme in s Phantasieren...
Was mir besonders gut gefällt ist dass es abseits der hier gezeigten (und von mir als
stimmig empfundenen) Schnittvariante noch etliche andere gäbe die gleichsam überzeugen würden und zudem die Interpretation des zu Sehenden in ganz andere Richtungen treiben könnten.
So hielte ich bespielsweise auch Varianten mit nur jeweils einer der Frauen für denkbar.
Wobei ich als den "Haupt-Clou" schon die Spiegelung der Person links empfinde.
Die Jeansträgerin rechts halte ich vergleichsweise für "verzichtbarer".
Der Moment in seiner Ambivalenz (damit meine ich das Zusammenspiel von halbgedoppelter Frau links und teilverdeckter Frau rechts) ist aber spannend getroffen.
Daraus ergibt sich eine Art "Dreieck der Blickführung".
Mein Blick geht zur "Spiegelfrau", deren Blick geht zur blonden Bebrillten die wiederum "gefühlt" mich anschaut.
Das ist eingebettet in "Unterteilungslinien".
Clever und unplanbar zugleich (eigentlich) : Ein Moment der nur als Fotografie "auf ewig
magisch" sein kann.
Was den Bildtitel betrifft: Finde ich rein optisch nicht wieder. Alles sehr offensichtlich
ganz von dieser Welt. Kann ich nicht mitgehen.
Die Musik von John Coltrane (die wohl gleichsam den Bildtitel ergab) empfinde ich als
eher unpassend dazu.
Das Foto ist stark strukturiert mit kleinen "Reibungen", die Musik in meinen Ohren
dagegen weitgehend unstrukturiert. Wesentlich "freier", aber weniger komponiert, mehr
ein improvisierendes "Laufenlassen".
Gefällt mir beides, hat für mich aber nicht viel miteinander zu tun, steht "nebeneinander".
Wäre es mein Foto hätte ich wahrscheinlich untermalende Klaviermusik dazu gestellt, z.B. von Yann Tiersen.
Aber das alles ficht mich nicht an.
Das Foto gefällt mir in seiner indifferenten Unbestimmtheit und lässt mir zugleich den
Freiraum noch viele andere Fotos (samt daraus möglicher Interpretationen) darin sehen zu können.
Das ist weit mehr als man schon von einem "nur" guten Foto erwarten kann.
Ich bin begeistert und danke für den tollen Beitrag !