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Kindheit, ein Ort, 50...

Kindheit, ein Ort, 50...

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Kindheit, ein Ort, 50...

... Jahre später...
... astrein fotografiert...
... und die Kasematte, aus...
... der wir die Münzen holten...
... wird saniert:



Tagebuch-Auszug „Seebote“:

(2007:) Auf diesem Foto, sieht man den heutigen Zustand des
„Tabak-Zeitungs-Ladens“: (verdeckt) Frische Brötchen, frische Milch, Butter, Frischkäse… den Rest sieht man ja hier selber…):

(1957/1961 sah es so aus, aber lies bitte selber, danke:)
……der Schulweg ging für mich wahlweise rechts oder links herum; insbesondere beim Rückweg trödelten wir gerne den Wöschenhof (damals noch ein reiner Fuß-Wander-Weg) runter. Aber meistens ging ich wohl doch links herum, wo wir erst bei „Seebote“ (heute Malboro-Richter, genannt „Laue“) einkauften, und zwar „Schnoop-Kram“, 2 Lollis für 3 Pfennige, kleine Salinos für einen halben Pfennig das Stück (die reichten länger als die Lollis) – vielleicht ist deswegen „Ubben“, der andere Laden damals pleite gegangen, ich weiß nichts darüber; aber weil „Seebote“ vor „Ubben“ lag, war bei Ubben kein Geld mehr da – Seebot/Ubben waren damals die angesagten Schnoop-Kram-Läden, wichtiger als McDonalds/BurgerKing heute. Bei Seebote gab es auch eine tiefe Keller-Kasematte vor dem Schaufenster, inzwischen zugebaut mit Gehwegplatten, da lag alles Mögliche drin, z.B. auch hineingefallene Münzen. Mit einem Magnet am Bindfaden angelten wir uns 1Pf, 2Pf, 5Pf und 10Pf-Stücke da heraus, alle Münzen, die Eisenkerne haben, blieben am Magneten hängen – die Silber-Münzen (50Pf und die Markstücke) liegen vielleicht heute noch in der Kasematte. Bei Seebote gab es Henkelflaschen mit „Holsten-Edel-gelb-rot“ für die Eltern und für die Kinder mit fast ätzend-scharfer Kohlensäure Original Frisco-Brause, extrem gelb, dagegen ist Fanta Bonbonwasser!
Jeden Morgen holte mich Wolfgang zur Schule ab, einmal zerriss unser Spitz bellend... … ...

siehe auch:

See-Bote
See-Bote
† werner weis




und:

Kommentare 24

  • † werner weis 28. Oktober 2009, 5:56


    es wäre, wenn auch aufwendig, sehr gut
    und alles andere des gereiften Erwachsenen sollte bleiben und erneut reflektiert werden
  • E. W. R. 27. Oktober 2009, 22:25

    Lieber Werner, an der Schilderung aus deiner Kindheit sieht man, wie eng und kleinteilig die Welt der Kinder doch ist. Was aber wäre, wenn das bei den Erwachsenen genauso wäre in Bezug auf das, was wirklich die Welt ausmacht und wirklich wichtig ist? Eckhard
  • Watndat 20. Oktober 2009, 16:24

    Ja in meiner Kindheit gabs noch keine Currywurst und Pommes mit Majo und Ketschup ...
    Wurde erst in den 60gern bekannt..
    Ich weiss noch dass ich vom Berg nach dem Alten Markt spazierte mit 8 Jahren ..Und mir der Duft dieser herrlichen Wurst in die Nase stieg..Und ich hatte zufälligerweise Hunger..
    Das Geschäft war in der Schuchardstrasse ..Brechend voll ..Die Currywurst für 50 Pfenning..zu bekommen war..nur in der Länge eingeritzt
    mit der leckeren Currysosse drauf..
    Musste ich gleich den Eltern ernzählen...
    Lecker.....
  • B.K-K 13. Oktober 2009, 23:19

    ... und mir fallen dabei die "bunten Mäuse" ein, die ich für'n Groschen erwarb und den Vorrat von 10 solcher "Schaumgummietiere" nur langsam dezimierte, fühlte ich mich doch unendlich reich mit ihnen - *smile

    LG Brigitte

  • Willi H 411 13. Oktober 2009, 13:07

    Ja, manche Kindheitserinnerungen gibt's heute noch, andere wurden plattgemacht. Wenn ich mir überlege, wieviele Pommes-Buden es früher hier gab; heute ist "Döner" angesagt (mag ich leider nich').

    Deine Geschichte hat auch in mir einige Kindheitserlebnisse wachgerufen. Wenn man als Kind an die Bude ging und man sich dann mit dem Budenmann "richtig erwachsen" unterhalten hat. Natürlilch über Süßigkeiten; welche besser und welche nicht so gut waren. *g*

    VG Willi

  • KGS 13. Oktober 2009, 12:44

    @Gert: Das liegt natürlich alles viele Jahre zurück (Mitte der 1970er Jahre) und wahrscheinlich behält man letztlich nur die Essenz oder besondere Einzelheiten als Erinnerung. Es ist gut möglich, dass sich das nur auf die Wintermonate und vor allem auf die Zeit vor Weihnachten bezog, aber wir betrieben diesen Spaß so intensiv, dass er im Gedächtnis haften blieb. Auch weiß ich noch, dass es mit Mandarinenschalen nicht funktionierte, weil sie zu weich und die dicken Nabelorangen ebenfalls eher ungeeignet waren. Die normalen "Apfelsinen", die meist "Kuba-Orangen" waren und die es doch häufiger zu kaufen gab, konnte man auch gut verwenden, da die Schale härter war; allerdings schmeckten sie etwas nach Stroh :-)).

    @ Werner: Die Düfte und Gerüche, die man mit solchen Läden oder einzelnen Dingen (wie Stiften oder Tinte) verbindet, gehen einem meist nicht verloren, wenn man sie einmal wirklich "wahrgenommen" hat; sie bleiben und man würde sie wohl immer wiedererkennen.

    Schade um die Druckerei! Die Gründe für ein Scheitern dürften immer unterschiedlichster Art sein und von der allgemeinen Marktsituation und der Auftragslage bis hin zur persönlichen Eignung des Firmenchefs reichen. Man wird das als Außenstehender schlecht beurteilen können.
    Das Nostalgische sieht aber vielleicht jede Generation anders. Ich weiß zum Beispiel nicht, wie ich heute - wäre ich ein Jugendlicher - einen Schreibwarenladen sähe, ob ich den Duft der Bleistifte überhaupt noch wahrnehmen würde oder ob ich mich immer noch an kleinen Notizheftchen erfreuen könnte ...

    Grüße. Kerstin
  • † werner weis 13. Oktober 2009, 6:39


    @Kerstin:
    in der Hauptstraße gab es eine Druckerei, die vorne einen hoch-qualifizierten Schreibwarenladen hatte -
    und dies am dörflichen Stadtrand
    dort war ich gerne
    es roch dort wie bei Dir nach dem Zedernholz der Blei- und Bunt-Stifte und es roch schon
    bald nach Radiergummi und Tinte, wenn man die Teile prüfend in die Hand nahm
    dort Seele zu inhalieren, deswegen ging ich dort hin, so kam es mir vor
    inzwischen sackte die Druckerei kommerziel ab ins Nichts, das Inventar wanderte in große Kontainer auf der Straße, alles war noch aus Holz, und dann wurde saniert und inzwischen ist es ein Haus für betreute jugendliche Wohngruppen
    - "And the streets only knew your name" (Van Morrison)
    - "I´m a soulman" (Sam and Dave):

    SOUL from DOWN-UNDER
    SOUL from DOWN-UNDER
    † werner weis
  • Gert Rehn 13. Oktober 2009, 5:07

    @Willi. wo siehst du preise? dass der kaffee 80ct kostet?
    ich sagte bereits dass solch kleine Läden gebraucht werden, aber leider hab ich kein Foto aus früheren Zeiten, da waren nicht so viele Schilder und die Leute kamen trotzdem. vG Gert
    @Kerstin: ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals eine Apfelsine in der Schule hatte (gab es in der DDR meist nur um Weihnachten) und dass wir mit den Schalen geschnipst haben. Was wir gemacht haben, unsere Mädchen in unserer gemischten klasse mit Schnippgummi und papierröllchen in und nach der Stunde geärgert haben....
  • Willi Thiel 12. Oktober 2009, 20:42

    mensch waren das damals noch preise.....
    da hatte man freude mit wenig kohle
    war auch nicht so das früher taschengeld aufs konto überwiesen wurde.
    viele nette sachen hier gelesen, finds wunderbar
    hg willi
  • KGS 12. Oktober 2009, 17:24

    Mehr als an die Lebensmittelläden (die Lakritzstangen für einen Groschen werde ich jedoch nicht vergessen ;-)) erinnere ich mich an einen Schreibwarenladen zurück, den ich in meiner frühen Schulzeit liebend gern besuchte. Was es da alles für Schätze gab: edel glänzende Füllfederhalter und Kugelschreiber, die man sich vom Taschengeld nicht leisten konnte, interessante Notizhefte oder solche, die man nach dem Kauf zu solchen umfunktionierte, die Vielzahl der wunderbar duftenden Blei- und Buntstifte ... ich erinnere mich auch an den Kauf eines dicken, für mich sündhaft teuren Fallbleistifts von Koh-I-Noor ... er kostete drei Mark, was für mich in der zweiten Klasse ein Vermögen war ... aber es war etwas ganz Neues, so einen Stift musste man einfach haben. Damit konnte man dann nicht nur schreiben, sondern auch ganz prima mit der vorderen und hinteren Öffnung des Stiftgehäuses kleine runde Teilchen aus Schalen von Orangen ausstechen und mit der vorher herausgeschraubten Bleistiftmine die zwischen den Orangenteilchen im hohlen Stift befindliche Luft verdichten, sodass die gestanzten Schalenstückchen mit einem Plop zum Minigeschoss wurden, mit denen man dann die Mitschüler freundlichst bedachte. ;-)

    Schöne Erinnerungen, die durch ein solches Bild wieder wachgerufen werden.

    Grüße. Kerstin
  • † Foto-Volker 12. Oktober 2009, 15:17

    Oh, Gott, so lange man Erinnerungen und auch Träume hat, lebt man.
    Leider gibt es ja kaum noch Emma-Läden und für 10 Pfennige oder heute 5 Cent bekommt man nicht mal einen Bonbon oder einen Schluck Fassbrause.
    Von dem Laden in meinem Dorf besitze ich eine nun schon hist. Aufnahme, die ich dann morgen einstelle.

    Am verg. Freitag besuchte ich "Strittmatters Laden" bei Spremberg. Er wurde berühmt durch seine Trilogie "Der Laden" (auch verfilmt). Leider hatte er geschlossen. Er soll originalgetreu wieder eingerichtet sein.
    VG Volker
  • Watndat 12. Oktober 2009, 14:02

    Jau und grade deshalb versetze ich mich gerne in die Vergangenheit zurück..
    Meiiin Gott ich weiss noch eine Eiskugel für 5 Pfenning..darf ich gar nicht dran denken ..das die Kugel jetzt schon 2 Mark kostet..
    5 Pfenning die Wundertüte ..mit den Hartplastikfiguren ..Indianer und Afrikatiere ..die kosten heute 1Mark und 60Pfenning ...
    Die Salmiakpastillen die so komisch schmeckten und welche silbern sind...
    Da gabs schon Schokolade Zigaretten ...
    Mamma ich rauch doch nicht..
    Ist ja auch als Spass mit Pappa ..ne
    Jau ,super und ich freut mich schon auf heute Abend..
    Pappa kommt ..hier die Schachtel und die Streichhölzer , wenn Pappa reinkommt,tust du so als ob du dir eine ansteckst..
    Pappa kommt rein ich sitze auf dem Küchenstuhl ,papa auch und trinkt Kaffee ..
    Nehme langsam eine Kippe..bah..aus der Schachtel und wollte sie gleich anstecken...
    Streichholz an und tu so als ob ich dran ziehe..
    Baaatsch , krieg ich ne saftige Ohrfeige...
    Auuuaaa..Pappa die ist doch nicht echt..was nicht echt..lass ma sehn..Tatsächlich..oh tut mir leid Kläuschen ..Und pappa drück mich ganz feste..
    Hah..mensch 10 Jahre nix trinken nix rauche und kinne Weibers..und dann kam ich aus de Schule!!;:-))

    Lg Klaus
  • Christine Matouschek 12. Oktober 2009, 11:41

    Ja Werner, diesen spannenden Erinnerungen
    schließe ich mich gerne an.

    Eine Riesenkugel Eis für 5 Pfennig,
    eine Wundertüte voller Überraschungen,
    ein Nusshörnchen, so groß wie ein Elefant
    und unendlich lecker.

    Das fühlt sich noch heute gut an,
    auch wenn sich die kleinen Läden
    grundlegend geändert haben.
    Gruß Matou
  • Manfred Wenzel 12. Oktober 2009, 10:51

    ein sehr emotionales Bild ! Hier werden Kindheitserinnerungen "saniert" - hoffentlich übersteht das der Laden.
    lg
    Manfred
  • Ben Weltenbummler 12. Oktober 2009, 10:10

    Ooooh...."Frische Brötchen".....!
    Da fällt mir doch schlagartig ein, wohin ich im Moment noch fahren wollte...! :-))

    LG Don

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