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Kalkwerk Stadtlohn

Kalkwerk Stadtlohn

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Dirk O. Nickel


kostenloses Benutzerkonto, Kölliken

Kalkwerk Stadtlohn

Reste der Kalköfen des ehemaligen kalkwerkes Stadtlohn im Stadtteil Hundewick


Der vor allem zwischen Stadtlohn und Südlohn bereits in geringer Tiefe anstehende Kalk und Kalkmergel wurde bereits seit mehreren Jahrhunderten von den Menschen der Region abgebaut und genutzt. Man konnte ihn für dieVerbesserung und Düngung des Bodens, als Baumaterial und für den Anstrich von Gebäuden verwenden. Als Zusatz bei der Eisenherstellung wurde er auch exportiert.
Um den Kalk im Bauhandwerk als Bindemittel nutzen zu können, musste er zunächst gebrannt werden. Die Tech-nik des Kalkbrennens ist bereits seit dem Altertum bekannt und erfolgte meist in einem dickwandigen, runden Schacht. An der Basis besaß dieser Kalkofen eine Öffnung zum Schüren des Feuers. Von oben wurde er schichtweise mit Kalksteinen und Brennmaterial wie Holz, später auch Koks, gefüllt.
1893 entstand in Hundewick der erste industrielle Kalkofen der Unternehmer Edmund Cohaus und Bernhard Klümper, der jedoch nicht lange existierte. 1902 gründeten dieOedinger Unternehmer Böcker, Hessing und vom Berge ebenfalls in Hundewick, unmittelbar an der Grenze zur Gemeinde Südlohn, ein weiteres Kalkwerk. Es erhielteinen eigenen Bahnanschluss an die Westfälische Landeseisenbahn und transportierte seine Produkte über eine Feld-bahn unter der späteren Bundesstraße 70 hindurch zum Hundewicker Bahnhof. Ein Pumpwerk sorgte dafür, dass der Grundwasserspiegel in der rund 30 Meter tiefen Kalkgrube die Arbeiten nicht behinderte. Viele Stadtlohner sahen darin die Ursache dafür, dass ihre privaten Brunnen versiegten und 1930 der Bau des Wasserwerkes und der Aufbau einer zentralen Wassersorgung in Angriff genommen werden musste.
1956 stellten das Kalkwerk und die Pumpenden Betrieb ein und die Kalkgrube füllte sich zum Teil mit Wasser.Im Frühjahr 1959, vor nunmehr 50 Jahren, wurden der 30 Meter hohen Schornstein gesprengt und die Betriebsge-bäude abgerissen. Nur die beiden Säulenöfen blieben zur Erinnerung an die frühere Anlage erhalten und stehen seit1984 unter Denkmalschutz. Die Natur eroberte sich im Laufe der Jahre das frühere Industriegelände zurück. Aus Si-cherheitsgründen ist der Bereich für die Öffentlichkeit gesperrt.
Quelle: Stadt Stadtlohn Dokument des Monats

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Brennweite 4.8 mm
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