Justitzpalast München

Der Justizpalast wurde in den Jahren 1890 bis 1897 nach Plänen des Münchner Architekten Friedrich von Thiersch im Stil des Neobarock errichtet. Das Gebäude befindet sich in der Innenstadt an der Prielmayerstraße Nr. 7. Die Schaufront (südöstliche Fassade) zeigt zum Karlsplatz (Stachus), und die Rückseite im Norden zur Elisenstraße, wo sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Alte Botanische Garten anschließt.

Das Gebäude hat mittig eine einschließlich der Laterne 66 Meter hohe Glaskuppel. Es wurde auf dem Grund errichtet, auf dem zuvor das in den 1750er und -60er Jahren erbaute Clemensschlössl stand, welches seit 1826 das Kadettencorps beherbergte. 1862/63 war hier ein Neubau der Ludwig-Maximilians-Universität einschließlich Georgianum geplant, da die 1840 bezogenen Gärtner-Bauten in der Ludwigstraße bereits zu klein geworden waren. Nach dem überraschenden Tod König Maximilians II. wurden diese Pläne jedoch nicht weiterverfolgt.

Der Justizpalast ist seit jeher das Dienstgebäude des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz, welches die oberen Etagen belegt. In den unteren Etagen befinden sich die meisten Zivilkammern des Landgerichts München I. Mit Fertigstellung des Münchner Strafjustizzentrums in der Nymphenburger Str. 16 im Jahre 1977 wurden die Strafkammern des Landgerichts München I vom Justizpalast dorthin verlegt.

Da das Gebäude trotz seiner Ausmaße bald zu klein geworden war, erbaute Thiersch 1905 westlich neben dem Justizpalast in den Formen nordischer Backsteingotik das sog. Neue Justizgebäude mit zwei Uhrtürmen, in dem sich heute der Bayerische Verfassungsgerichtshof und das Oberlandesgericht München befinden.

Im Februar 1943 fanden im Justizpalast vor dem Volksgerichtshof die Prozesse gegen die Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose statt.

1962 war der Justizpalast Schauplatz des aufsehenerregenden Indizienprozesses gegen Vera Brühne.

Im März 2014 fand im Justizpalast der Strafprozess gegen Uli Hoeneß vor dem Landgericht München II statt. Zwar ist in München für alle Hauptverhandlungen in Strafsachen das Gebäude des Strafjustizzentrums in der Nymphenburger Straße vorgesehen. Der größte Gerichtssaal dort (Saal 101), der baulich auf ein großes Medieninteresse ausgelegt ist, war jedoch zu diesem Zeitpunkt mit dem NSU-Strafprozess gegen Beate Zschäpe belegt. Wegen des erwarteten Ansturms von Presse- und TV-Journalisten entschied man sich, die Hauptverhandlung gegen Uli Hoeneß ausnahmsweise im Justizpalast durchzuführen.

Kommentare 11

  • fentriss 26. November 2015, 23:03

    Wirklich interessante Fotoansicht. Es wurden bereits unterschiedliche Ansichten auf fotocommunity gezeigt, und ihre ist schon eher von ungewöhnlicher Natur. Schade, dass die Ausschmückung der Haupthalle - Treppenhaus, im Krieg zerstört wurde. Auf den Treppengeländerportalen, die den obersten Abschluss der Rundbögen über einem darunterliegenden Treppengang bildeten, standen Figuren, die mit gold beschichtete Bäume trugen, in deren Geäst Glühlampen eingearbeitet waren. Die Figuren waren von Syrius Eberle modeliert. Ihr Foto hätte sicher die Gestalten noch um einiges dramatisiert. Am 10. Mai 1897 wurde der Jutizpalast eröffnet. Es ist traurig, was nun bald als Strafjustizzentrum an der Dachauer Straße/Leonrodplatz errichtet werden wird. Dieser eintönige Bau, mit der langweiligen Einheitsfassade über die gesamte Länge des Gebäudes. Und niemand macht etwas dagegen! grüsse,richard
  • Siegfried K.K. 17. November 2015, 14:01

    Manche haben doch immer erwas zu kritisieren.
    Ich finde die Aufnahme gelungen...die Bea mit der Farbgebung passt gut zum "ehrwürdigen" Gebäude....und
    die Bildinformation ist spannend !
    Sehr gut.

    LG Sigi

  • Bär Tig 9. November 2015, 21:06

    Macht Eindruck. Soll es wohl auch ...
  • Werner Meier 8. November 2015, 17:03

    . . . was für eine tolle Architektur!
    Bestens abgebildet.
    Danke für die Info!
    lg.
    Werner
  • Reviersteiger 8. November 2015, 12:51

    Klasse Perspektive, das etwas tristesse Licht vermittelt dem Betrachter (mir) gut, das in diesem Gebäude keine fröhlichen Feste gefeiert werden!
    Gefällt mir sehr gut!
    VG, Pit
  • Fotographix 7. November 2015, 21:36

    @ Gandalf

    Das Bild ist absichtlich so von den Farben und dem Licht.
    Es ist auch kein HDR!!
    Ich habe mit Hilfe von Filtern und Einstellungen diese Variation kreiert, weil ich es mir so eingebildet habe :-)
    VG
    Heinz
  • Werner Lippert 7. November 2015, 21:35

    tolles Motiv, tolle Aufnahme... wenn Justicia in diesem Hause auch so gut wäre...
    Gruß Werner
  • Holger Eultgen 7. November 2015, 21:22

    Klasse Bild.
    Sieht fast so aus wie eines der Bilder auf denen die Treppen kein Ende nehmen.
    Auch die Farbgebung finde ich sehr interessant.

    LG Holger
  • Andreas Liwinskas 7. November 2015, 21:01

    Die Perspektive ist der Hingucker ...ein schönes Architekturfoto...LG Andreas
  • Herbert Alg. 7. November 2015, 20:47

    also dies Perspektive ist 1A, eine saubere und klare Präsentation gruß Herbert
  • Gandalf14 7. November 2015, 20:44

    Das hättest Du das Foto gerade ausgerichtet , die Farben sind lau , aber das ist HDR . Aber die Aufnahme ist okay , und ein kleiner Schreibfehler mit dem
    Titel , der Justizpalast ist der Sitz des Landesgerichtes ,mit kleiner Verwechslung . Die Belichtung ist toll , und auch die Schärfe prima. Für mich ist es kein Problem
    zur Kritik .

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Kamera Canon EOS 5D Mark III
Objektiv Canon EF 14mm f/2.8L II USM
Blende 8
Belichtungszeit 1/8
Brennweite 14.0 mm
ISO 800

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