Im Reich der Steinmännchen

Im Reich der Steinmännchen

Schon von weiter Ferne erkenne ich auf einem Geländerücken unzählige Gestalten aus Stein. Es zieht mich wie magisch zu diesem Ort hin und so beschliesse ich, die Strasse zu verlassen und durch den Schnee zu waten. Je näher ich komme, desto grösser wird die Anzahl an Steinmännchen. Wie gebannt steure ich dieses von Menschenhand geschaffene Bildnis an und als ich in den hunderten von Steinfiguren ankomme, öffnet sich plötzlich die Wolkendecke. Die Sonne bricht durch und taucht diesen einmaligen, eindrücklichen Platz in gleissendes Licht. Blicke ich nach Westen, kann ich meine Begleiter wie kleine Ameisen erkennen, nach Norden liegen leuchtendweisse Schneehügel am Horizont, nach Osten Blicke ich über weite Waldlandschaften auf den vulkanartigen Berg und gegen Süden drohen dunkle Wolken mit dem Wetterwechsel. Es scheint mir, als würde ich hier einfach über allem stehen. Jetzt sollte man die Zeit anhalten können! Ich verweile, staune, fotografiere und spüre die Energie dieses Ortes, sozusagen im Zentrum des Nipfjällets. Es ist wie eine Droge, ein Moment des vollkommenen, ungetrübten Glücks.

Nikon D300, AF Nikkor 24-70mm, Blende 8, 1/400 Belichtung, 44mm Brennweite, 200 ISO, zirkular Polfilter, freihand, aus RAW. (08.10.09)

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