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Grey

Nationalpark Torres del Paine,Grey-Gletscher, Chile.
Auszug aus meinem Tagebuch:
...Der Weg führte zunächst durch ebene Pampa. Guanakos und Nandus waren häufig zu beobachten. Vor allem die Nandus zeigten wenig Scheu. Das Gelände wurde hügeliger. Ein gut erkennbarer Pfad führte weiter am Rio Grey entlang. Das Gelände war von Gras und niedrigem Busch bewachsen. Von den in früherer Zeit alles bedeckenden Südbuchenwäldern, war an diesem Tag nicht viel zu sehen. Diese Waldlandschaft war im Laufe der Jahre Waldbränden zum Opfer gefallen.
Der Pfad führte aufwärts, das Grün wurde frischer, ein lichter Wald begann. Die Bäume teilten sich den Platz mit Berberitzensträuchern und Beerensträuchern. Notofagus-Buchen schoben gerade ihre frischen, hellgrünen Blättchen. Die Sonne tauchte den Wald in ein lindgrünes Licht. Auf einer Anhöhe wurde der Blick auf einen schön gelegenen, von Felsen umgebenen See frei. Wenig später tauchte in der Ferne der Lago Grey auf. Kleine Eisberge trieben mit dem Wind. Es war bereits das dumpfe Grollen abbrechenden Eises zu hören. Auf dem Grat einer alten Gletschermoräne führte der Pfad weiter. Das Wetter blieb weiterhin trocken, aber ein scharfer Wind riss an meinem großen Rucksack. Der Blick in die Ferne über den großen See zum Grey Gletscher hinüber und viele Kilometer weiter zum patagonischen Inlandeis war atemberaubend.

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