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Falsche Kapuze erwischt

Falsche Kapuze erwischt

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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Falsche Kapuze erwischt

Teilalbino eines Austernfischers

Bei dieser Art hat man schon häufiger verschieden ausgedehnten Albinismus festgestellt. Ich habe selbst wohl sechs oder sieben von so ein bisschen gefleckt wie bei diesem bis zu fast ganz weißen hier im Lauf der Jahre gehabt.
Das wird nur, wie schon bei Amseln oder anderen Gartenvögeln, in seiner Häufigkeit durch die besondere Aufmerksamkeit meist etwas überbetont.

Auch hier sind das dann ein halb Dutzend auf immerhin einige Zigtausend, die doch ganz normal gefärbt sind.
Aber ein anderer Vergleich hat sicher schon eine gewisse Aussage:
So habe ich unter den ebenfalls zu Zigtausenden hier zu sehenden Brachvögeln oder Alpenstrandläufern noch nie einen "weißen" gesehen. Obwohl es das sicher alles von irgendwo geben wird.
Auch von anderen Limikolen ist mir lediglich einmal ein weißflügeliger Kampfläufer begegnet.
Mehrfach auch mehr oder minder "weißliche" Kiebitze, die dann aber nicht weißgescheckt sondern blassbeige waren, was man als Leuzismus bezeichnet.
So haben wohl schon manche Arten eine "höhere Neigung" zu bestimmten Sonderformen als andere.

Kommentare 6

  • Aurora G. 6. Januar 2007, 10:31

    Booaaah, das ist noch ein Traum von einem Bild. lg., a.
  • Christiane v. D. 2. Januar 2007, 19:39

    Dank dir für deine so ausführliche Antwort.
    glg Christiane
  • Bri Se 2. Januar 2007, 9:29

    In meinem letzten Urlaub an der Nordsee, habe ich überhaupt das erste mal Austerfischer gesehen. Bei deinen hier gezeigten Exemplaren, hätte ich sicher wieder rumgerätselt, welche Art das sein könnte und im Vogelbuch hätte ich sie sicher nicht gefunden.... durch dein Bild, hab´ ich Dank deiner Erklärung wieder dazugelernt.
    Danke Wulf.
    Liebe Grüße, Brigitte
  • Wulf von Graefe 2. Januar 2007, 5:14

    danke euch beiden für das Interesse und
    @ Christiane,
    zur Einschätzung einer solchen Erscheinung bin ich hier auch bei sehr viel Untersuchungstagen auf mehrere Jahrzehnte doch ein Stäubchen im All. Aber selbst mit einem Blick aufs großräumiger Beschriebene sieht es eigentlich nicht nach einer Zunahme solcher "Fälle" sondern höchstens nach einer Zunahme der Aufmerksamkeit aus, die zumeist nicht einmal grob gegengerechnet wird.
    Wenn mir hier gerade in den Jahren nach Tschernobyl statt immer mal eine auch mal 3 oder 4 weißgefleckte sibirische Ringelgänse begegnet sind, dann denkt man schon etwas, "nun geht es los".
    Aber es kamen nicht anschließend Dutzende und wird es umgekehrt auch zu anderer Zeit irgendwo schon ein paar mehr gegeben haben. Und dann auch wieder Jahre lang gar keine.
    Die Veränderungen, die wir ihren artgemäßen Verhaltensweisen überall und immer weiter "einbrocken", sind sicher sehr viel gravierender, weil sie oft ganze örtliche Populationen betreffen.
    lg Wulf
  • Christiane v. D. 2. Januar 2007, 2:51

    Danke für die sehr gute Erklärung. Da du dies seit längerem beobachtest, wäre interessant ob dies immer öfter auftritt.
    LG Christiane
  • Susan Milau 1. Januar 2007, 14:45

    Genial, was dir da vor die Linse gelaufen ist. Danke für die feine Erklärung!
    LG Susan