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erol t.


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azra - fa fa fa



umstellung
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**** EDITORS' CHOICE ****
Das analoge Schwarzweißfoto von Foto erol t. entführt uns in einen verträumten sonnigen Nachmittag und bietet genug Raum für Fragen und Emotionen. Gleichsam in einen Rahmen eingebettet, ist das Portrait Teil der Szene. Warum diese Haltung, die Kleidung? Ist es eine kreative Pause, das Genießen der wärmenden Sonnenstrahlen, Melancholie? Wir wissen es nicht, aber es macht Spaß sich (s)eine eigene Geschichte zu finden.

Wir freuen uns, dass dieses Bild seinen Platz in der Galerie Editors’ Choice erhalten hat!

Die Podcast-Aufnahme zu diesem Foto findest Du in der Sonntagssendung vom 07.01.2024: https://www.fotocommunity.de/podcast/episode/232

Kommentare 111

  • Felix R. W. 6. Februar 2024, 18:34

    … die Perfektion der Imperfektion ist bei Analog fotografieren oft entscheidend - super - Gruess Felix
  • DereL 9. Januar 2024, 14:01

    Shivak hat das Foto schon eingehend beschrieben und kommt zu dem Schluss: „Der Widerspruch dieser angedeuteten Erotik zu ihrem unschuldigen Sonnenbad macht für meinen Blick das Bild reizvoll.“ 
    Gesteigert wird dieser scheinbare Widerspruch durch den offenbaren Ort eines Ateliers einer Schneiderei. Wer kauert schon mit dieser angedeuteten melancholischen Erotik einer schlafenden jungen leichtbekleideten Frau in der warmen Nachmittagssonne an einer Nähmaschine? Denn schaut man etwas genauer hin, dann scheint der Raum von einer tiefstehenden Sonne und nicht von der Mittagssonne beschienen zu  werden. Powernapping in der Sonne am Arbeitsplatz, also ein kurzer energiereicher Schlaf, scheint es nicht zu sein, dafür erscheint die Szene zu tiefgründig.
    Blick man auf den Titel, fallen zunächst die drei Punkte als Auslassungszeichen für Worte oder einen Text, sprich eines festlegenden Titels durch den Bildautor, auf. Das Foto scheint also etwas Unaussprechbares oder nicht Fassbares zu zeigen.
    Machen wir uns also selbst unsere Gedanken. Vielleicht kann man den scheinbaren Widerspruch über die äußere Form des Fotos etwas aufklären. Jede Form vermittelt eine Botschaft und dazu passend steht das Bildformat des Quadrates als Symbol für Harmonie, Stärke, Stabilität und Unwandelbarkeit. Äußere unwandelbare Harmonie und innere Widersprüche, passt das?  
    Unter den drei Punkten finden sich die Stichworte „azra - fa fa fa“.  „Azra“ ist ein Name und bedeutet im Arabischen Jungfrau, Reinheit. Er soll auch für eine unbehandelte Perle, nicht betretener Sand, die Reine, schönen Duft stehen, alles Eigenschaften, die man der jungen Frau zusprechen könnte. 
    „Azra“ war aber auch der Name einer jugoslawischen Rockband, die 1977 in der Zagreb, der heutigen Hauptstadt von Kroatien, gegründet wurde. Sie soll ihren Namen an die bosnische Sevdalinka angelehnt haben. Der Name kommt in dem Vers „Ich heiße El Muhamed / Aus dem Stamme der alten Azras / Welche für die Liebe das Leben verlieren / Welche sterben, wenn sie lieben.“ vor. Ein Fingerzeig auf die Liebe als Thema des Fotos?
    „fa fa fa“ ist ein Titel eines Songs dieser Rockband und scheint das zu bestätigen.
    Der übersetzte Songtext lautet:

    Du und ich wandern durch die Nacht
    Meine Stadt stöhnte mürrisch
    Vor uns liegt der Weg ohne Wiederkehr
    Musik war von weitem zu hören
    Fa fa la, du bist ich
    Wie geht es dir?
    Die Straße ist kalt und gefühllos
    Es ist unangenehm, mit ihr zu schlafen
    Ich gebe dir alles, was du willst
    Lasst uns gemeinsam Stolz wecken
    Fa fa la, du bist ich
    Wie geht es dir?
    Berühre mich nur einmal, Liebling
    Berühre einmal meinen Stolz, Liebling

    Nimmt man nun noch das alleinstehende Wort „umstellung“ zum Schluss als Hinweis zum Auflösen des Widerspruchs im Foto hinzu, so könnte er sich auflösen lassen. „Umstellung“ steht für die Veränderung oder die Anpassung an neue Verhältnisse oder Erfordernisse. Hier für die unverrückbare reine Liebe weg und aus dem tristen Alltag heraus. Die „Umwandlung“ muss man wagen, sonst bleibt die Liebe unerfüllt und erreicht die junge Frau im tristen Schneideratelier an der Nähmaschine nur als flüchtiger Sonnenstrahl der untergehenden Sonne wie ein melancholischer unerfüllter Traum von dem sie Liebenden und ihr.
    ...
  • REN SEN 8. Januar 2024, 16:57

    F e i n e F o t o g r a f i e ! 

    Ein Foto der zweiten Blicke. Ich suche und finde Anhaltspunkte. Je mehr ich sehe desto reizvoller wirkt diese Bildsprache auf mich. Überzeugt war ich allerdings bereits nach dem ersten Blick.
  • Michael V. 7. Januar 2024, 14:02

    superb!
  • Editors' Choice 7. Januar 2024, 12:08

    Das analoge Schwarzweißfoto von Foto erol t. entführt uns in einen verträumten sonnigen Nachmittag und bietet genug Raum für Fragen und Emotionen. Gleichsam in einen Rahmen eingebettet, ist das Portrait Teil der Szene. Warum diese Haltung, die Kleidung? Ist es eine kreative Pause, das Genießen der wärmenden der Sonnenstrahlen, Melancholie? Wir wissen es nicht, aber es macht Spaß sich (s)eine eigene Geschichte zu finden.

    Wir freuen uns, dass dieses Bild seinen Platz in der Galerie Editors’ Choice erhalten hat!

    Die Podcast-Aufnahme zu diesem Foto findest Du in der Sonntagssendung vom 07.01.2024: https://www.fotocommunity.de/podcast/episode/232
    • ShivaK 7. Januar 2024, 13:32

      unter der #231 findet man aber den Podcast: Ankommen und Anfänge - Willkommen in 2024
      Ich denke, da ist ein Fehler beim Verlinken passiert.
    • Lars Ihring 7. Januar 2024, 13:39

      Korrekt, es ist Episode 232
      https://www.fotocommunity.de/podcast/episode/232
      Liebe Grüße, lars
    • ShivaK 7. Januar 2024, 14:01

      ich habe mir die Episode gerade mal angehört und bin doch etwas überrascht, dass ihr erst während der Podcastaufnahme entdeckt, was ihr da seht ;-)
      Für meinen Blick ist es eine inszenierte Aufnahme in einem Schneideratelier, rechts und links von ihr stehen Nähmaschinen unterschiedlicher Art, und an der Wand sieht man die Schatten der Halterungen für die Fadenführung (Overlockmaschinen, so wie es aussieht)
      Und sie kauert an einem der Nähtische, hat den Ellenbogen auf dem Tisch aufgestützt und schmiegt ihren Kopf in die Armbeuge, sodass das Licht schön auf ihr Gesicht fällt. Den einen Fuß hat sie vermutlich hochgezogen und auf dem Stuhl aufgestellt, sodass es wie ein Kauern aussieht. Und sie trägt ein Wäschestück, weil das bei dieser Inszenierung eben ein bisschen sexy aussieht und mehr ahnen lässt, als es zeigt. Der Widerspruch dieser angedeuteten Erotik zu ihrem unschuldigen Sonnenbad macht für meinen Blick das Bild reizvoll.
      Ob es analog fotografiert wurde, kann man nach meinem Dafürhalten nicht wirklich sehen. Weder Fusselchen noch Korn lassen darauf schließen. Und ob die Scanner damals schon so gut waren, wage ich mal zu bezweifeln ;-)
      Ich habe außerdem mal gegoogelt: 1994 wird als das offizielle Startjahr der digitalen Fotografie in Deutschland angesehen, und da wir es hier mit einem professionellen Fotografen zu tun haben, könnte man davon ausgehen, dass 2006 ein Digitalbild veröffentlicht wurde.
  • Herr Hoko 20. Februar 2008, 0:19

    was für ein traum *
  • Mario Fox 12. Oktober 2007, 17:52

    cineastisch schön...
    ciao mario
  • özcan çeltikli 20. Juli 2007, 22:45

    harika.tebrik ederim.
  • Johanna U. 27. Juni 2007, 22:47

    oh man ist das gut
  • Ricke 19. Mai 2007, 15:37

    Die Rechteckigen Formen im Hintergrund verwirren mich leicht, weil sie für mich nicht zu dem träumerischen Ausdruck des Models passen, hingegen finde ich den leicht fallenden Vorhang im Hintergrund dabei sehr schön.
  • schoggigepfeli 19. Mai 2007, 15:23

    Wunderschön. Vorallem dieses Schattenspiel.
  • Arkanda 19. Mai 2007, 15:16

    Hach, wie verträumt-sinnlich,
    und sanftäugig..
  • Kafka Tamura 12. März 2007, 22:02

    beeindruckend!
  • Jukoo Ko. 11. Oktober 2006, 23:50

    sinnlich verträumt!!
  • Mika Paul 24. August 2006, 19:39

    wow was ein kunstwerk!