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" ENTWÜRDIGEND "

" ENTWÜRDIGEND "

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Wolfgang Brandmeier


Premium (Pro), aus der Nähe Heidelberg's ...

" ENTWÜRDIGEND "

.... Vorab möchte ich sagen daß es sich hier nur um ein Dokubild handelt welches bitte nicht nach Quali ( mit billig - Knipse fotografiert ) sondern emotionell betrachtet werden soll !!!!

Zur Geschichte :
Diesen Sommer wollte ich mir mal nach jahrzehntelanger Pause mal wieder ein Bild vom innern unseres 40 Meter hohen Kirchturms machen ...... Dank der Zustimmung unseres Pfarrers durfte ich den Kirchturm betreten .... Danke nochmals an dieser Stelle an den Pfarrer !!! als kleiner Junge konnte ich immer beobachten wie regelmässig Falken ganz oben im Turm die viereckigen Aussparungen ( ca. 40 x 80 cm ) anflogen um im innern des Turms Ihr Nest zu bauen und deren Brut aufzuziehen ..... mit Schrecken mußte ich jetzt feststellen daß alle Aussparungen ( vermutlich beim Renovieren des Uhrwerks vor einigen Monaten ) vergittert wurden ....

Ein lebendiges Grab für den sich im innern befindlichen Mauerseglers !


Es brach mir fast das Herz als ich den stolzen " Herrscher der Lüfte " welcher immerhin fast sein ganzes Leben im Flug verbringt ( Essen, trinken und schlafen), jämmerlich zugrunde gegangen auf dem Boden dieses Stahlbehälters vorfand, den Kopf mit offenen Augen, aufliegend auf diesem Rohr und auf seinen grausamn Tod wartend !!
Solch ein stolzer Vogel hat solch ein erbärmliches Ende mit Sicherheit nicht verdient !!!!!!
Ich frage mich warum wir Menschen teilweise so intolerant zur Natur sein müssen ..... klar verschmutzen die Vögel mit deren Kot das innere des Kirchturms ...... aber es kommt doch so gut wie niemals jemand in den Turm .... und..... hier sollte der Tierschutz bzw die Erhaltung gefährdeter Tierarten Vorrang haben !

Vogelarten wie Falken oder Mauersegler haben in userer Industrialisierten Welt eh fast keine geeigneten Brutplätze mehr ..... in diesem Sinne würde ich mir von Seitens der Kirche mehr Verantwortung für ein " überleben " wünschen.

PS. Der Mauersegler legt übrigens einige Millionen Kilometer in seinem Vogelleben zurück, da er wie gesagt fast ununterbrochen in der Luft ist ..... eine Wahnsinnsleistung fü einen Vogel der kaum größer als eine Schwalbe ist !!!

In diesem Sinne wünsche ich mir mehr Respekt zur Natur .....

Schwalbe ...



Turmfalke .....



Gruß Wolfgang

Kommentare 48

  • Wolfgang Brandmeier 22. Juni 2007, 10:57

    @Andrea:
    Meine Geschichte ist sehr traurig ..... Deine wiegt wieder vieles auf ..... ich finde es sehr gut daß es Menschen wie Dich gibt ..... wären doch nur alle so ...... die Natur meint es gut mit uns Menschen, wir leider allzu oft nicht mit Ihr :-(

    Gruß Wolfgang
  • miyaca 21. Juni 2007, 19:34

    Lieber Wolfgang, habe eben Dein Foto entdeckt.
    Ich bin sehr traurig über diese Geschichte, der Mensch ergreift die Macht über die Natur, die uns nur geliehen wurde.
    Als kleiner Trost möchte ich Dir schreiben, dass ich heute nach dem Wahnsinns-Sturm, der über die Ostschweiz fegte, einen kleinen Mauersegler auf der Strasse liegend gefunden habe und ihn zum Tierarzt brachte. Nachdem sich herausstellte, dass ihm nichts fehlt, durfte ich ihn nach Hause nehmen, hab ihn gewärmt und gefüttert. Um 18.00 haben mein Mann und ich ihn am Fundort wieder frei gelassen! Peppino, wie wir ihn nennen, dankte es uns, indem er nochmals zurückflog und über uns kreiste!
    Ich hoffe, es tröstet Dich ein wenig und grüsse ich ganz lieb
    Andrea
  • Iris Gilli 26. Januar 2007, 9:27

    Ich habe einen dicken Klos im Hals und Wut im Bauch! Und das alles "im Namen des Herrn"??? Wie verlogen ist das?
    Dazu fällt mir wieder spontan ein: "Der Mensch ist das einzige Lebenwesen, das rot werden kann. Und das einzige, das es wirklich nötig hat."
    Ich finde die Ideen (NABU, Presse, Kirchenverantwortlicher...) klasse. Würde gerne wissen, ob Du etwas erreichen konntest.
    Das ist nur die Spitze eines Eisberges, die Du zufällig entdeckt hast. Ich möchte wirklich nicht wissen, welche unschuldigen Tiere jetzt in diesem Moment elend krepieren oder zu Forschungszwecken in Laboren einem langen, erbärmlichen Tod entgegensehen... ohne jede Chance...
    Auch wenn es mich sehr traurig gestimmt hat, so danke ich Dir für Deine Dokumentation.
    Bedrückte Grüße an alle Tierfreunde sendet Iris
  • Jo Kurz 1. Dezember 2006, 20:20

    eine qm ist unterwegs ...
    gruss jo
  • Wolfgang Brandmeier 1. Dezember 2006, 11:13

    @Jo:

    " hättest du etwas dagegen, wenn wir es hier weiterverwenden? "

    Was meinst Du genau damit ?

    Gruß Wolfgang
  • Martina Sch. 1. Dezember 2006, 10:54

    Tja, sauberbleiben - auf wessen Kosten auch immer - gedankenlos und traurig ist das!
    Franz von Assisi sagt dazu:

    LG M.
  • Jo Kurz 1. Dezember 2006, 8:56

    ähnliches kenne ich leider nur zu gut aus einer zeit, als ich schleiereulenbruten kontrollierte.....
    meist ist das verschliessen der turmöffnungen gegen tauben gerichtet, die diese möglichkeit ja besonders gerne nützen. dass ein frisch renovierter turm mitunter auch gegen diese art der verschmutzung geschützt wird, ist kaum zu verhindern und kann ich auch verstehen. dass niemand darauf rücksicht nimmt, ob vielleicht hinter den neu angebrachten gittern leben eingesperrt ist, das zum elenden krepieren verurteilt ist, nicht!
    dabei würde es nur einer kontrolle nach abschluss der bauarbeiten bedürfen....

    ein erschütterndes dokument, das du hier zeigst.
    hättest du etwas dagegen, wenn wir es hier weiterverwenden?
    gruss jo
  • ILO NA 22. November 2006, 14:59

    Leider sieht oder hört man solche tragischen Geschichten immer wieder, da immer mehr Kirchtürme so saniert werden, dass dort nur keine Vögel mehr nisten können. Danke, dass Du das Foto zeigst!Vielleicht werden doch hier und dort ein paar Menschen zum Nachdenken gebracht.
    lg Ilona
  • † Regina Hübner 10. November 2006, 20:36

    In der Tat sehr erschütternd....., regelrecht abgefahren.... schlimm!



    LG, Regina Beate
  • Helga Amh 9. November 2006, 11:22

    Ein erschütterndes DokuBild samt trauriger Geschichte die Du uns hier eingestellt hast und die uns nachdenklich stimmen sollte. Wie oft passieren Dinge wie dieser für den armen Mauersegler so schlimm ausgegangene Sache ohne dass sich jemand dabei etwas denkt? Wie oft greifen wir in die Natur ein ohne Rücksich auf die Auswirkungen zu nehmen? Bilder wie diese sollte man öfter zeigen um vielleicht anderen Tieren Schicksale wie dieses zu ersparen helfen.

    Wir Menschen sind wie die Tiere auch nur Gast auf Zeit auf diesem Planeten und sollten uns auch wie Gäste verhalten - Rücksicht und Toleranz auch für Tier und Umwelt.

    Lg aus dem Marchfeld
    Helga
  • Lady Edel 9. November 2006, 10:22

    Wo von Schöpfung gepredigt wird, läßt man diese herrlichen Lebewesen einfach so verrecken.

    Scheinheilige Kirche und Pfarrer, die sich auf die Kanzel stellen und Gottes Wort predigen.
    Sie sollten mal in sich gehen.

    LG
    Edel
  • M. Möller 9. November 2006, 9:13

    Ich finde es unglaublich, dass so etwas an einem Kirchturm möglich ist. Schließlich sollte doch gerade dort der Erhalt der "Schöpfung" vorgelebt werden.
    Vielleicht kannst du, Wolfgang, die Gemeinde nicht nur dazu bewegen, den Kirchturm wieder zu öffnen, sondern sogar Nisthilfen anzubringen; ich denke da an Turmfalken, Schleiereulen, Mauersegler/Schwalben, Fledermäuse, ... Setzte dich am besten mit dem NABU in Verbindung!
    Wenn du über den Pfarrer nichts erreichen kannst, versuche es bei der Gemeinde, dem Pfarrgemeinderat oder an höherer Stelle. Die Öffnung von Kirchtürmen wird hier in Aachen vom Bistum ausdrücklich unterstützt.
    Viel Erfolg!
    Martin
  • Babs Sch 4. November 2006, 9:58

    Das ist mehr als jammerschade.
    Immer mehr wird den Tieren der Lebensraum entzogen.
    Hier bei uns finden die Spatzen kaum noch Möglichkeiten zu brüten, weil alle pltzlich meinen sie müssten Netze in die Dachrinnen legen..um nur ein weiteres Beispiel zu nennen.
    Mir ist es vor Jahren einmal gelungen einen total entkräfteten Mauersegler aufzupäppeln und ihn dann wieder aufsteigen zu lassen. Er war mitten auf dem Gardasee im Wasser gefunden worden und Insassen eines Bootes bemerkten und bargen ihn.
    Es war ein tolles Gefühl, als er wieder aufstieg...
    LG Babs
  • Ursula Müller-Theißen 3. November 2006, 8:04

    Das ist eine sehr traurige Geschichte und ein noch traurigeres Bild. Ja, und leider wird bei solchen Aktionen an eventuell dort lebende Tiere als letztes gedacht. Vielleicht zeigt sich der Pfarrer einsichtig, ich würde es eigentlich von einem solchen erwarten!
    LG Ursula
  • Peter Aurand 3. November 2006, 7:44

    Hallo Wolfgang,
    jammerschade wenn man so was sieht. Es sind ja nicht nur verschlossene "Höhlen" sondern auch die
    Zerstörung kompletter Lebensräume nur um ein sowieso noch halbleeres Wohngebiet noch mal zu erweitern.
    Leider ist vielen Menschen der Begriff Natur fast zum Fremdwort geworden. Man kann nur hoffen, dass wir langsam etwas dazu lernen und mit der Natur und deren Bewohner anstatt gegen sie arbeiten.
    Gruss Peter