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. . . du lächelst . . .

. . . du lächelst . . .

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Sabine Kuhn


Premium (Pro), Herne

. . . du lächelst . . .

„Du lächelst – und die Welt verändert sich.“
[Weisheit von Buddha]


Diese Aufnahme (freehand/digital) zeigt den 12 Meter hohen, in Haltung der Lehre
stehenden Buddha Kassapa (auch: Kasyapa, Kashyapa genannt) – am Südeingang
des Ananda-Tempels in Bagan/Burma.



Die Karte veranschaulicht die Lage von Bagan:
http://maps.google.de/maps?hl=de&lr=lang_de&rlz=1T4ADRA_deDE402DE404&q=Bagan&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wl


Bagan ist heute geographisch der Mandalay-Division zuzurechnen und liegt rd. 155 km
südwestlich der Stadt Mandalay. Die „Stadt der Zerbrecher der Feinde“ (so die
namentliche Übersetzung) ist eine der größten, wenn nicht gar „die“ größte archäologische
Stätte Südostasiens. Ihr goldenes Zeitalter erlebte Bagan zwischen dem 10. und 12. Jhrdt.


Der Ananda-Tempel in Bagan
Der Ananda-Tempel befindet sich etwa 200 Meter östlich der Stadtmauer der Altstadt
von Bagan und gilt als einer der aus religiöser Sicht wichtigsten und wohl als
der schönste Tempel in dieser mit über 2000 (!!!) Sakralgebäuden aus Ziegelsteinen
und mehr als 4000 Skulpturen bestehenden alten, historischen Königsstadt am Ostufer
des berühmten Irrawaddy, die sich über ca. 36 km² in dieser Steppenlandschaft
erstreckt. Der Blick bei Sonnenaufgang wie Sonnenuntergang über diese Ebene
gehört zu den schönsten fotografischen Erlebnissen, die ich bislang erleben durfte!

. . . dreamland . . .
. . . dreamland . . .
Sabine Kuhn

. . . in der stille wird die stimme der seele hoerbar . . .
. . . in der stille wird die stimme der seele hoerbar . . .
Sabine Kuhn



Erbaut 1091 bis 1105 unter König Kyanzittha (Regent 1084–1113), zählt der Ananda-Tempel
zu den elf größten Bauwerken Bagans und ist einer von nur vier erhaltenen Tempelbauten
in dieser weitläufigen Tiefebene. Das beeindruckende, 51 Meter hohe Bauwerk wurde
in jüngerer Zeit auch mit dem Titel "Westminster Abbey of Burma" bedacht.

Längst in Vergessenheit geraten ist heute das grausige Werk des Königs nach dessen
Fertigstellung: Um ein zweites Bauwerk gleicher Art und Qualität zu verhindern, enthauptete
der Herrscher Kyanzittha eigenhändig den Architekten!


Der Name des Tempels erinnert an den langjährigen Begleiter und Cousin Buddhas,
Ananda. Ananda (= „Glückseligkeit“) war ein Cousin des Buddha Siddharta Gautama
(er lebte ungefähr von 560 bis 480 vor Christi Geburt) und in den letzten Jahren des Lebens
des Buddha sein Lieblingsjünger. Er gilt als Bewahrer des Dharma, überlebte
den Buddha viele Jahre und starb im Alter von 120 Jahren auf einer Barke in der Mitte
des Flusses Ganges. Ananda erreichte beim Buddha, dass auch Frauen zu Vollordination
zur Bhikkhuni zugelassen wurden und einen Nonnen-Orden einrichten durften.
Die Ordensdisziplin der Mönche wurde dafür um einige Regeln zu der für Nonnen
erweitert. In der Patimokkha/Theravada-Linie sind beispielsweise die Regeln für
vollordinierte Mönche (Bhikkhu) mit 227 Regeln und vollordinierte Nonnen (Bhikkhunis)
mit 311 Regeln aufgeführt.

Für NovizInnen gelten folgende 10 Regeln:
Die „vier Wurzeln“
1. nicht töten, 2. nicht stehlen, 3. nicht lügen, 4. kein Geschlechtsverkehr
und die „sechs Äste":
5. keinen Alkohol zu trinken, 6. nicht tanzen, singen, Musikinstrumente zu spielen,
7. sich nicht schmücken oder parfümieren, 8. kein hohes und breites Bett zu nutzen,
9. kein Essen nach dem Mittag einzunehmen, 10. Gold und Silber nicht zu berühren und zu besitzen.

Zu Anfang hieß der Tempelbau auf Wunsch des Königs “Ananta-Temple" und
korrespondierte mit den Worten „ananta pinya", was so viel wie „endlose Weisheit"
heißt. 1795 wurde das Bauwerk von König Bodawpaya renoviert und 1975 während
eines Erdbebens stark beschädigt und wieder auf gebaut. Zur 900-Jahr-Feier im
Jahr 1991 erstrahlte das Sakralwerk durch die Vergoldung der Spitze wie der fünf
Shikhara-Türme auf dem Dach und einem frischen, weißen Anstrich wie in neuem Glanz.


Die Architektur des Ananda-Tempels
Der Tempel ist „ein steinernes Lehrbuch über die Lehre Buddhas“. Die Architektur
wurde von Mon- und indischen Einflüssen geprägt. Der Grundriss des Tempels weist
die Form eines griechischen Kreuzes mit vier gleich langen, 91 m messenden
Seiten auf.
Viele Ebenen führen zur Spitze, die durch einen Shikhara (einen Turm in Form
eines Bienenkorbs) und einen Schirm (Hti) gebildet wird. Wörtlich bedeutet Shikhara
„Gipfel“ oder „Bergspitze“. Dies rührt daher, dass man Tempel als den Weltenberg
begriff, als den Sitz der Götter.

In den inneren Gängen des Ananda-Tempels finden sich viele Nischen mit Buddha-
statuen und durch den spärlichen Lichteinfall wird der Eindruck einer Grotte,
das heißt eines Höhlentempels erzeugt. Die Innenräume führen auf die vier Zugänge
hin. An den massiven Pfeilern in der Mitte sind an jeder Seite Nischen
eingelassen, in denen sich die vier stehenden Buddha-Statuen befinden, die
12 Meter hoch und reich mit Blattgold überzogen sind und in die vier Himmels-
richtungen schauen.
Sie stellen jeweils einen der vier letzten Buddhas unserer Weltzeit dar: Kausandha
(auch: Kakusanda) im Norden, Konagama im Osten, Kassapa (auch: Kashyapa,
Kashyapa) (Photo) im Süden und Gautama im Westen. Neben diesen hat
auch der zukünftige Buddha Metteya eine Nische bekommen. Die Statuen von Kausandha
und Kassapa sind noch im Originalzustand erhalten, Alle vier Bilder sind aus solidem
Teakholz gefertigt. Manche behaupten auch, dass das südliche Bild Kassapa’s
aus einer Bronzelegierung bestehe.

Bei den beiden im Norden und Süden stehenden Skulpturen verändert sich der
Gesichtsausdruck, je nachdem, aus welcher Entfernung man die Statuen betrachtet:
Steht man direkt unter einem der 12 Meter grossen Buddha, so weist das Gesicht
einen strengen Ausdruck auf. Vergrößert man aber die Distanz und betrachtet
das Gesicht aus dem Vorraum oder weiterer Distanz, so wirkt es freundlich und
ausgeglichen. Der Grund dafür beruht in dem raffiniert angelegten Lichteinfall auf die Statuen.

An den Außenwänden befinden sich 1472 grün glasierte Terracotta-Kacheln mit
Reliefs, auf denen Szenen aus den Jataka (Sammlung von 547 Erzählungen über
die früheren Inkarnationen Buddhas; auch als folkloristische Mythenliteratur, welche
die Geburt von Buddha behandelt, bezeichnet) abgebildet sind. Sie zeigen sowohl
den Angriff der Armee Maras (der Herrscher des Bösen) wie die über deren
Vertreibung jubelnden Devas (die Götter des Guten). An den Ecken des Tempels
wachen die bekannten Löwenfiguren (Chinthes). Auf den 389 Kacheln der vier obersten
Terrassen lassen sich die letzten zehn Inkarnationen des Erleuchteten
nachvollziehen, die letzten zehn Jataka sind in der Sprache der Mon erzählt.

An der Balustrade des Oberbaus befinden sich 537 Kacheln, auf denen weitere Jataka
abgebildet und in Pali erläutert sind. Auf Reliefs am Sockel des Gebäudes sind Szenen
aus dem Leben des Siddhartha Gautama abgebildet. Sie sind ebenfalls in
Mon-Sprache kommentiert. Die Innen-Wände des Tempels waren mit
Wandmalereien geschmückt, von denen Fragmente bei Restaurierungs-
arbeiten sogar erst in den 1960er Jahren entdeckt wurden.
1500 Stein-Bilder (meist unklar aufgrund von Verfall) sind innerhalb des Tempels
gezählt worden. Bemerkenswert sind noch die im äußeren Korridor in Nischen untergebrachten
80 Sandsteinreliefs. Sie stellen das Leben Buddhas von der Geburt bis zur Erleuchtung dar.

Durch die Gestaltung der Türme zueinander wird die Spitze der Pagode zu einem
Abbild des Weltenberges Meru. Buddhisten stellen sich Meru als riesige, in tiefster
Unterwelt wurzelnde und bis in himmlische Höhen aufragende Pyramide vor,
in dem die (sterblichen) Götter wohnen, als das Zentrum eines endlosen Universums
ohne Anfang und Ende. Über allem aber steht die höchste und letzte Ebene –
das Nirwana.


Im Ananda-Tempel finden jährlich die buddhistischen Feste und zudem Festwochen
statt, die im Dezember oder Januar eine Woche andauern. Tausende Dorf-
bewohner sowie Gläubige ziehen während dieser Zeit hierher und opfern am Morgen
des Vollmondtages Geschenke für die anwesenden Mönche, das wie ein Magnet
auch unzähligen Touristen anzieht.



Der Kassapa Buddha

Kassapa Buddha (Photo) ist der dritte der fünf Buddhas der vorliegenden Kalpa.
Im Buddhismus bezeichnet Kalpa ein Äon mythologischer Zeitrechnung.
Um die Dauer eines solchen Zeitabschnittes zu veranschaulichen, wird oft folgendes
Gleichnis aus dem Samyutta-Nikaya (Sammlung von Texten im Buddhismus; 3. von
fünf Sammlungen von Lehrreden) verwendet: „Wenn sich da, o Mönch, ein Felsblock
befände aus einer einzigen Masse, eine Meile lang, eine Meile breit, eine
Meile hoch, ungebrochen, ungespalten, unzerklüftet, und es möchte alle hundert
Jahre ein Mann kommen und denselben mit einem seidenen Tüchlein einmal reiben
so würde wahrlich, o Mönch, der aus einer einzigen Masse bestehende
Felsblock eher abgetragen sein und verschwinden als eine Welt. Das, o Mönch,
ist die Dauer einer Welt. Solcher Welten nun, o Mönch, sind viele dahin
geschwunden, viele hunderte, viele tausende, viele hunderttausende.
Wie aber ist das möglich? Unfassbar, o Mönch, ist diese Daseinsrunde,
unerkennbar der Beginn der Wesen, die im Wahne versunken und von dem Begehren
gefesselt die Geburten durchwandern, die Geburten durcheilen."
[– SAMYUTTA NIKAYA 15–5]


Kassapa Buddha wurde in Nepal geboren. Seine Eltern waren die Brahmanen Brahmadatta
und Dhanavat. Der Legende zufolge war sein Körper zwanzig Ellen hoch,
und er lebte für 2000 Jahre in drei verschiedenen Schlössern. Nach nur sieben Tagen
Askese war er bereits erleuchtet. Kassapa Buddha starb im Alter von 40 000 Jahren
im Lustgarten Setavya bei Setavy; in Kasi (heute bekannt als Varanasi im
indischen Bundesstaat Uttar Pradesh).



IN EIGENER SACHE
>>> Die vorstehenden Informationen stammen von etlichen, zumeist
englischsprachigen Internetseiten und wurden von mir „in Puzzle-Arbeit“ über viele Stunden
Stück für Stück zusammen getragen. Sollte mir trotz sorgfältigen Arbeitens ein sachlicher
Fehler unterlaufen sein, bitte ich um Nachsicht und eine kurze Info an mich.
Merci!

Kommentare 11

  • Dark Romance Photographie und Poesie 21. Januar 2011, 21:36

    Buddha ist ein weiser Mann :-)
    Find deine detaillierten Ausführen zu den Fotos immer wieder klasse
    lg Normann
  • Elisabeth Schiess 20. Januar 2011, 22:44

    ich denke, die ganze Menschheit denkt das Gleiche: wir wissen nicht, was v o r uns war, wir wissen nicht, was
    n a c h uns kommt. Ob Himmel oder Hölle, ob Nirwana oder das wiederkehrende Leben... gehen müssen wir den Weg schliesslich im Vertrauen auf unsere Fähigkeiten---
    dieser Budda kann uns dabei helfen, den Frohsinn nicht zu verlieren.
    Ich sehe da keine Unschärfe, die goldenen Farben kommen prima und dass du ihn auf ein Bild gebannt hast, macht ihn für mich lebendig.
    Lieben Gruss
    Elisabeth
  • the neubau blues pict-art 20. Januar 2011, 22:14

    meinst du mit freehand das programm von macromedia ? ;-)
    busserl Harry
  • Schoengeist 20. Januar 2011, 20:53

    Viele, viele Infos zum Lesen, klasse. Ja, das Bild wirkt unscharf, was ich mir bei Dir im original gar nicht vorstellen kann. Ich habe auch schon Fotos für die FC optimiert und war danach ernüchtert, als sie hochgeladen waren.

    12 Meter, und man selbst meint, wenn man vor einem großen Grabmal steht, das sei schon riesig.... alles eine Sache des Blickwinkels, wobei die 12 Meter auf den ersten Blick gar nicht danach aussehen, keine Froschperspektive, keine stürzenden Linien, fast schon Augenhöhe.

    Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wozu der Mensch schon vor vielen Jahrhunderten in der Lage war, was heute nur noch mit modernen Maschinen und Computern machbar erscheint. Natürlich steckt oftmals auch viel Leid hinter diesen Werken, man denke nur an die Pyramiden.

    Ich muss jetzt noch etwas lesen ;)

    LG
    Jens
  • Frizz U. Geli Burkard 20. Januar 2011, 20:35

    warm und freundlich schaut er auf uns herab
    zauberhaftes licht

    lg geli+frizz
  • visionsandpictures 20. Januar 2011, 20:08

    Was ist die Veränderung der Welt gegen ein Lächeln.
  • Maren Arndt 20. Januar 2011, 9:21

    Liebe Sabine, ein Bild in warmen Goldtönen, wie es Auge und Seele berührt.
    Deine Recherche ist großartig und Dein Bild auch. Immerhin galt es, die ganzen 12 m des herrlichen Buddha*s auf ein Foto zu bannen. Beim Komprimieren geht immer ein wenig Schärfe verloren, aber mir erscheint hier kein Anzeichen von Unschärfe.
    Guten Morgen sagt
    Maren
  • weisse feder 20. Januar 2011, 0:51

    gold. und goldig ist die seele aller... wunderschön... danke...claudia
  • lunes 19. Januar 2011, 22:04

    eine beeindruckende aufnahme, hier sehen wir erst einmal wie klein wir sind,
    lg lunes
  • Sabine Kuhn 19. Januar 2011, 20:44

    @ Hallo Mic de Bo,
    Dein "Egoismus" sei Dir verziehen ;-))
    Es kommt schon innerlich ein Gefühl von Ehrfurcht und Respekt auf davor zu stehen, in dieser wunderbaren Stille, die diese Skulptur in ihrer Mächtigkeit umgibt, ebenso wie die Statuen an den weiteren Ein-/Ausgängen ...

    Auch wenn es in Burma wie auch in Thailand wesentlich größere Buddha-Statuen, die sehr nah erfahrbar sind, so bot sich hier, höhlengleich, schon eine besonders spektakuläre Sicht. Und das oben im Text Geschrieben mit den unterschiedlichen Gesichtsausdrücken stimmt wirklich! Ich schaue bei Zeit dafür gerne noch mal nach, ob ich eine Nahsicht-Erfahrung im Bild festgehalten habe.

    Zur Qualität fällt mir in letzter Zeit auf, dass die Photos generell recht unscharf kommen -- wenngleich ich sie bearbeite wie immer ... komisch ...

    Beste Grüsse & viel Freude beim Lesen des Textes
    wünscht Dir Sabine


    @ MERCI, Wolf!
    Imposant beschreibt es sehr treffend ;-))
  • MiBo° 19. Januar 2011, 20:36

    ich muss hier einfach was schreiben, auch wenn es nicht mit der qualität des fotos zusammenhängt, damit ich ganz egoistisch später mit zeit diesen interessanten beitrag wiederfinde...aber das bild ist spektakulär...12m..wie man sich wohl fühlt, wenn man davorsteht?