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Der Hantelnebel im Sternbild Vulpecula

Der Hantelnebel im Sternbild Vulpecula

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Peter Knappert


Premium (Basic), VS-Mühlhausen

Der Hantelnebel im Sternbild Vulpecula

Das Bild zeigt den Planetarischen Nebel M27 im Sternbild Füchschen. M27 wurde von Charles Messier im Jahre 1779 entdeckt. M27 hat die Ausdehnung von 8 x 5 Bogenminuten. Die Entfernung des Nebels beträgt ca. 1000 Lichtjahre. Das Besondere an diesem Nebel ist seine farbliche Zusammensetzung. Ganz außen die "Ohren" leuchten speziell im OIII- Farbspektrum Grün/Blau. Die Außenkanten sind H-alpha Gebiete und der
Kern des Nebels leuchtet hellblau. Visuell konnte ich den Nebel mal bei meinem Astrokollegen Peter Wölfle in dessen Sternwarte durch seinen 31 cm Newton und OIII-Filter unter sehr dunklem Himmel beobachten. Das war atemberaubend !
Um alle Farben (vorallem die Sternfarben(!)) richtig darzustellen wurde die Aufnahme aus 3 verschiedenen Aufnahmeserien einmal mit und einmal ohne Filter zusammengesetzt.

Zuletzt war ja im Astronomieteil der FC ein Rätsel von Berhard Fink, wo es auch um M27 ging.

+++ Aufnahmedaten +++

Kamera: Canon 30d(H-Alpha mod.),ST10XME
Aufnahmeinstrument: TMB 105 mm APO-Refraktor mit Canon Konverter 1020 mm Brennweite

Luminanzaufnahme :
ST10XME, 1x1 Binning ,4x10Min,-15°C,CLS

Canon 30 d : (H-alpha mod.)
6 Aufnahmen mit je 12 Minuten BZ ISO 800 mit Filter
3 Aufnahmen mit je 10 Minuten BZ ISO 800 ohne Filter

Summenbild erstellt mit DSS 3.2.1 und Fitswork 3.78
Bearbeitet mit PS CS2
Aufnahmedatum: 27/28/30.05.08
Aufnahmeort: (Villingen-Schwenningen,Schwarzwald, 800 m Höhe)

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Kommentare 13

  • Peter Knappert 4. Juni 2008, 20:49

    @Fabian,
    Danke für Deine Anmerkung zu Bild . Das mit den längeren BZ's im H-alpha Bereich werde ich mal machen wenn die Nächte wieder länger werden. Vielleicht bringt eine 6nm H-Alpha Aufnahme mit der SBIG den äußeren Halo zum Vorschein.
    @Sebastian,
    Du schneidest ein interessantes Thema an:
    Das mit den Darks nach dem Aufnehmen später zu machen ist eine schwierige Sache. Das Problem ist der CMOS-Sensor der Canons, die ja keine echten CCD's sind.
    Für den Dunkelbildabzug brauchts die selbe Aufnahmetemperatur, die Aufnahmelänge und der selbe Dunkelstrom. Ich hab hier auch schon verschiedene Methoden erprobt. Wenn die Außentemperatur zum Beispiel unter -4° Celsius ist, benötigt man mit der Canon nur noch etwa jede 3. Aufnahme ein Dunkelbildabzug, weil die CMOS-Sensoren in diesem Temperaturbereich fast kein Verstärkerglühen mehr erzeugen. Hängt natürlich von der Belichtungszeit ab.
    Generell hab ich festgestellt, daß wenn die BZ 10 Minuten bei ISO 800 übersteigt, generell ein automatischer Dunkelbildabzug das beste Rohbild ergibt. Aber Du kannst hier ruhig mal Versuche machen und Deine Ergebnisse mitteilen, denn hier liegt bestimmt sehr viel Zeiteinspar-Potential.
    Hier bin ich auch immer für Tips dankbar.
    Ein Supertest ist immer eine Astroaufnahme durch einen alten Lumicon Deep Sky Filter. Vielleicht hat einer Deiner Astrokollegen einen solchen. Ansonsten bringt der CLS oder IDAS in heller Stadtumgebung die besten Ergebnisse. Voraussetzung sind aber noch ein paar Aufnahmen ohne Filter zur Kombination, wegen dem fehlenden Orange und Hellblau des CLS.

    LG aus dem Schwarzwald,Peter
  • Sebastian Lyschik 4. Juni 2008, 19:45

    Hallo Peter,

    ja ich bin jetzt am überlegen ob ich nicht mal damit anfange die Dunkelbilder im Nachhinein zu machen ... man hat immer so wenig Zeit für Bilder das mir das warten auf die Dunkelbilder jedesmal die Laune verdirbt ... eigentlich kann man die ja auch irgendwann mal gewinnen ... man muss eben nur die Bedingungen generieren ... (bei Rochus Hess landet die Kamera dann schon mal im Kühlschrank am nächsten Tag wenn ich das richtig gelesen habe) ...
    mal schauen, Möglichkeiten des Dunkelbildabzuges gibt es ja anscheinend genug ... DSS, Fitswork ... auch IRIS müsste das gut können ... dann benötigt man halt im Nachhinein mehr Zeit für die Bearbeitung ... aber soviel Zeit wie zwischen den Spechtelnächten liegt ... da ist das wohl kaum ein Problem.
    Deine Technik mit den Filtern und LRGBs finde ich sehr interessant ... ich werde wohl demnächst mal dazu kommen den IDAS zu testen ...
    was die äußere Halo angeht so ist die glaube ich sehr schwer zu knacken, erst recht mit f10 ... in manchen langbelichteten Fotografien findet man die höchtens ansatzweise in der Inveresion ... aber nächstes Jahr hast du die bestimmt mit drauf ;-)

    LG Sebastian
  • Neyer Fabian 4. Juni 2008, 13:18

    Hallo Peter,

    Eine wirklich gelungen Aufnahme: Guter Farbkontrast, wenig Hintergrundrauschen, schöne Sternfarben und gute Strukturen im Nebel. Einig die Schärfung der Sterne liegt gerade so am kritischen Bereich (natürlich Geschmackssache).

    Vielleicht versuchst du dich mal mit langen Belichtungszeiten im H-alpha, um den äusseren Halo von M27 auch festzuhalten?!

    LG, Fabian
  • Peter Knappert 3. Juni 2008, 21:23

    @Sebastian,
    danke für deine fachlich sehr fundierte Anmerkung
    Zu Deiner Frage: Die SBIG ist eine Schwarzweisskamera mit der ich durch eine CLS-Filter die Luminanzaufnahme mache. Dies ist ein Summenbild, meist aus 2-4 Einzelbildern und extrem gut aufgelöst sowie gestackt mit DeepSkyStacker. Dann nehm ich durch den selben CLS-Filter mit der 30d etwa 6-8 Aufnahmen auf und erstelle mit
    DeepSkyStacker ein RGB Summenbild. Zum Schluß mach ich 2-3 Aufnahmen ohne Filter, da der CLS im Orange- und Hellblaubereich etwas zu stark blockt und damit die Sternfarben zu flau werden würden. Das gibt dann wieder ein RGB Summenbild. Nun addiere ich beide RGB Summenbilder wieder mit DSS.
    Zum Schluß erstelle ich dann mit Fitworks oder mit CCDNightXp ein LRGB Komposit. Die Dunkelbilder für die SBIG ziehe ich in DSS ab. Für die Canon verwende ich den internen Dunkelbildabzug. In Fitworks kann man auch die Dunkelbilder abziehen, hab ich nur noch nie probiert. Das Öffnungsverhältnis von fast f:10 ist gerade die Grenze was die Belichtungszeit angeht.

    LG aus dem Schwarzwald,Peter
  • Sebastian Lyschik 2. Juni 2008, 14:09

    Hallo Peter,

    absolut fantastisch dein M27 und kein Vergleich mehr zu der Aufnahme vom letzten Jahr als du mit der unmodifizierten 30d doch noch Schwierigkeiten mit den Rotanteilen hattest!
    Die ST10XME ist sicher eine Schwarzweißkamera ... mit der machst du dann quasi die Luminanz und mit der DSLR die RGB sozusagen und setzt das ganze dann zu LRGB zusammen ... sehr interessant ... das spart ja schon mal eine Menge Zeit als wenn man jeden Kanal einzeln aufnehmen müsste und klappt offensichtlich hervorragend ...
    Das LRGB erstellst du quasi mit Fitswork oder... hast du damit auch schon mal Dunkelbilder abgezogen ... geht das gut???
    Das Öffnungsverhältnis mit dem Konverter liegt dann quasi bei 9,7 ... das ist ja schon mal ein Wort ... wobei M27 ja ein sehr helles Objekt ist ... aber das erklärt natürlich die Aufnahmezeiten

    sehr gut gelungen ... ich will nicht wissen wie der nächstes Jahr bei dir aussieht ;-)

    LG Sebastian
  • Gerhard Neininger 2. Juni 2008, 12:12

    Hallo Peter,
    Gratuliere, wieder eine wunderbare Aufnahme von Dir,
    sehr feine Details und Farben in M27.
    Sehr feine Sterne und dies bei dieser doch rel. hohen Brennweite!
    Die ST10XME und natürlich Deine Aufnahme- und Bearbeitungstechnik bringen wohl die feinen Strukturen.
    LG Gerd
  • Peter Knappert 1. Juni 2008, 22:36

    @Danke für eure tollen Anmerkungen !
    @Salzi, nicht auszudenken wenn ich mit der Technik mal was anderes fotografiere ... :-)
    @Sepp,
    ich hab speziell mit der 30d und cls-Filter fotografiert um im Rotteil mehr Information zu bekommen. Das Problem bei M27 ist der extrem helle OIII Teil des zentralen Nebels, der auf Deinem M27 Bild auch etwas die inneren rosa farbenen Teile überdeckt. Aber mit diesem Nebel hab ich schon öfters mit unterschiedlichen Aufnahmetechniken experimentiert und immer andere Ergebnisse erhalten.
    @Emila,Karl Heinz, freut mich, daß euch die Farben so gefallen und der Karl Heinz kennt sich mit Farben als Illusions-Maler ziemlich gut aus :-)
    @Udo, ich hab da noch eine analoge Aufnahme von M27, gemacht vor 20 Jahren auf Ektachrome. Stimmt, auf der alten Aufnahme sind die Sternfarben genial.
    @Bernhard, ich muß mich noch für meine Nichtteilnahme an Deinem M27 Rätsel entschuldigen.
    Ging vor lauter Job diese Woche komplett an mir vorbei.
    @Claus-Dieter, ich habe nun ein Verfahren gefunden um die Sternfarben extrem naturgetreu abbilden zu können.
    @Peter, heute hab ich mal wieder ein altes Buch von
    David Malin hevorgekramt "Farbige Welt der Sterne" und siehe da, da ist ein Bild von M27 vor ca. 22 Jahren
    noch analog aufgenommen und die Farben und die Struktur sind fast so wie auf meiner obigen Aufnahme.
    Mit Deiner Sternwarte machst Du mir richtig Lust auch so ein Teil zu bauen. Da kann man auch mal ein Weizen neben der Beobachtung trinken :-))
    Um 3:30 hast Du aber sicher bei M27 schon Himmelsaufhellung gehabt, da gestern die astronomische Dämmerung um 3:18 angefangen hat. Gegen 3:00 hab ich noch eine 15 Minuten Aufnahme von IC 5146 ausgelöst und der Dunkelbildabzug war dann genau um 3:30 fertig. In der Zeit des Dunkelbildabzugs von 15 Minuten hab ich meine komplette Ausrüstung schon wieder im Haus gehabt...
    Persönlicher Rekord...
    LG aus dem Schwarzwald,Peter

  • Claus-Dieter Jahn 1. Juni 2008, 18:15

    die Farben kommen sehr schön!
    Wieder in gewohnter super Qualität von Dir.

    Gruß Cl.-D.
  • Bernhard F. 1. Juni 2008, 15:55

    Schön das er jetzt wieder kommt ;-) der 27 er.
    Sehr schön eingefangen. Rot kommt wirklich sehr stark raus...(wie Josef sagte).
    lg bernhard
  • Karlchen H 1. Juni 2008, 0:45

    fantastische Farben.....
    es macht Spaß immer wieder bei Dir vorbei zuschauen..
    Lieben Gruß
    K-H
  • Gimpel Emilia 31. Mai 2008, 23:09

    Hallo Peter,
    und wieder mal eine gelungene "Reise" ins Universum!
    Was für Farben!
    Schöne Grüße, Emilia
  • Josef Käser 31. Mai 2008, 21:04

    Hallo Peter
    Schön zeigt sich Dein M27, besonders die Rotanteile kommen deutlich.

    Ja mit dem OIII und mit 12" sind die Ohren gut sichtbar und das Zentrum ist fast zu hell um die Hintergrundsterne richtig zu sehen.
    LG Sepp
    Der planetarische Nebel M 27 (Hantelnebel)
    Der planetarische Nebel M 27 (Hantelnebel)
    Josef Käser
  • der salzi 31. Mai 2008, 19:50

    wie immer technisch absolut beeindruckende aufnahme...
    gut, daß es so "verrückte" wie dich gibt... ;-)
    lg salzi