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Burg Bilstein in Lennestadt-Bilstein (1)

Burg Bilstein in Lennestadt-Bilstein (1)

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Walter Münker


Premium (World), Hilchenbach / NRW

Burg Bilstein in Lennestadt-Bilstein (1)

Aufgenommen am 21.09.2019

Die Burg Bilstein ist eine Höhenburg im Sauerland. Sie befindet sich im gleichnamigen Stadtteil Bilstein der Stadt Lennestadt. Seit 1927 dient das Gebäude als Jugendherberge.
Das Wort Bilstein (sowie sprachlich verwandte Bezeichnungen wie Beilstein, Bielstein etc.) ist als Flur- und Ortsname keine Seltenheit. Nach Förstemann bedeutet es so viel wie „ein steil aufragender oder hervorragender Stein“. Diese Beschreibung trifft auf die Felszunge des Bilsteiner Burgbergs zweifellos zu. Somit ging vermutlich der Name des aus Keratophyr (grünliches Vulkangestein) bestehenden Berges auf die Burg und die angrenzende Siedlung über. Abweichende Erklärungsversuche führen den Namen dagegen auf einen Jagdplatz, einen Götzen oder die althochdeutsche Bezeichnung billi für Schwert zurück.
Die Burg Bilstein ist eine Spornburg auf einem Ausläufer des angrenzenden Rosenbergs. Dieser fällt nach drei Seiten steil ab, so dass die Verteidigungsanlagen der Burg allein zum Berg in nordöstlicher Richtung ausgerichtet werden mussten. Die Optik der Burg wird daher von den beiden Rundtürmen, die jeweils einen Durchmesser von etwa acht Metern haben, beherrscht: Dem Kapellenturm im Nordwesten und dem Hohnekampturm im Südosten. Die Türme sind durch einen unter dem Burghof verlaufenden Tunnel verbunden, oberirdisch spannt sich ein Anfang des 20. Jahrhunderts errichteter Torbogen.
Der nordwestliche Flügel der Hauptburg sowie der Mittelbau im Südwesten sind historische Bausubstanz. Der Trakt im Südosten wurde dagegen 1978 zur Erweiterung der Jugendherberge erbaut. Dem Mittelbau ist zur Talseite ein Söller vorgelagert, auf welchem eine weithin sichtbare Linde wächst.
Über den teilweise zugeschütteten, etwa 15 m breiten Halsgraben verbindet heutzutage eine gemauerte Brücke Hauptburg und Vorburg. Letztere umfasst drei Gebäude, welche als Torhaus, Fachwerkhaus und Feierhalle bezeichnet werden.
Die Burg Bilstein wurde von 1202 bis 1225 auf dem Rosenberg unter der Regie des Edelherrn Dietrich II. von Gevore erbaut. Die älteste bisher bekannte Erwähnung der Burg Bilstein findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1225. In ihr bekundet Graf Gottfried II. von Arnsberg, dass Edelherr Dietrich von Bilstein dem Kloster Rumbeck sein voll eigenes Gut Seringhausen bei Erwitte verkauft hat.
Sitz der Herren von Gevore war ursprünglich die Burg Peperburg im wenige Kilometer entfernten Grevenbrück, die jedoch aus ungeklärten Gründen Mitte des 12. Jahrhunderts verlassen wurde. Eine These besagt, dass der Adel sich in seine Jagdreviere zurückgezogen hatte. Dietrich II. von Gevore nannte sich fortan Dietrich I. von Bilstein.
Im Jahre 1363 ging die Burg in den Besitz der Grafen von der Mark über.
Während der Soester Fehde konnte Kurköln die Burg nach mehrwöchiger Belagerung am 24. Oktober 1445 kampflos einnehmen. Bereits eine Woche vorher war ein Waffenstillstand geschlossen worden. Noch am Tag der Einnahme bestätigte Erzbischof Dietrich II. von Moers den Bilsteinern ihre angestammten Rechte und Freiheiten. Die Burg blieb bis zur Säkularisation 1802 in Kurkölner Besitz und wurde Sitz des Amtes Bilstein. Als Vertreter des Erzbischofs von Köln residierte dort der Amtsdrost. Auf Burg Bilstein wurde 1626 der bedeutende paderbornische Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg geboren.
1802 wurde das Gebiet um die Burg nach der Auflösung Kurkölns zunächst der Landgrafschaft Hessen-Kassel zugeteilt. Später, ab 1816, gehörte es zu Preußen. Die Burg war vom 16. Januar 1817 bis zum 31. Dezember 1818 Sitz des Kreises Bilstein, bevor 1819 die Verwaltung nach Olpe verlegt wurde. Bis 1920 war dort noch die Forstverwaltung untergebracht.
Seit 1927 befindet sich im Burggebäude, das seit 1979 im Besitz des Deutschen Jugendherbergswerkes ist, eine Jugendherberge. Im Jahr 1978 wurde der linke Seitenflügel komplett neu errichtet, weil er durch ein Feuer verwüstet wurde. Er beherbergt den Großteil der Gästezimmer sowie zwei Tagesräume.
Neben dem Jugendherbergsbetrieb finden auf Burg Bilstein auch seit Jahren regelmäßig Fantasy-Rollenspiel-Veranstaltungen wie LARP, Conventions und Ähnliches statt. Dazu gehören beispielsweise Events zum Tischrollenspiel Das Schwarze Auge, bei denen Charaktere aus dem Rollenspiel von Spiel-Autoren und Laienschauspielern verkörpert werden.
Die Burg ist durch eine Straße vom westlichen Ortseingang Bilsteins aus erschlossen. Ein Parkplatz für Pkw und Busse liegt zu Füßen der Burg. Ein fußläufiger Weg mit einer 99-stufigen Treppe führt Wanderer zur Burg.
An der Burg führen einige Wanderwege vorbei, zum Beispiel der Siegerlandweg (X5) und der Robert-Kolb-Weg (X6). Beide Strecken sind Hauptwanderstrecken des Sauerländischen Gebirgsvereins. Weiterhin gibt es den Rundweg Rosenberg mit dem Zeichen „O“ und einen Wanderweg zum Jäckelchen mit dem Zeichen „U“. Ebenso führt der Veischeder Sonnenpfad "V", der auf 36 km das Veischedetal umrundet, an der Burg entlang (seit 2013 zertifiziert als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland). Die Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein e.V. hat außerdem ein Faltblatt herausgegeben, auf dem sechs verschiedene Wanderrouten durch das Bilsteiner Land ausgewiesen sind.

Auszug aus Wikipedia

Kommentare 5

  • Michael Jo. 6. Oktober 2019, 19:33

    ooh, Danke, dass Du sie zeigst !

    In meiner Jugend einigemale dort
    übernachtet (Jugendherberge),
    zuvor schon mit meinem Vater
    dort Tage verbracht, wenn er zu
    Treffen seiner Jugendfreunde aus
    seiner wanderbewegten Studienzeit
    nach Bilstein fuhr .

    Mein erstes offizielles Fußballspiel
    bestritt ich auf dem nahen Wald-Sportplatz;
     und wenn ich heute noch gelegentlich
    aus Richtung Köln kommend mit Zielort
    im obere Lennetal und bei Olpe die A45
    verlasse ... schaue ich bei der Einfahrt
    nach Bilstein immer hoch und freue mich
    jedesmal wenn dort oben die Fahne weht .. !

    p.s.: bin vor 35 Jahren auch schonmal
    von Bilstein aus über die Hohe Bracht,
    Kirchhundem, das Alpenhaus (Übernachtung
    im SGV-Wanderhaus), Milchenbach, Wulwesort,
    Jagdhaus, Latrop, Schanze (Übernachtung),
    Kühude, Langewiese (Übernachtung) ,
    Kahler Asten .. bis Winterberg gelaufen
     - da gab es den Rothaarsteig  offiziell noch
    nicht !
    Und irgendwann möchte ich mit der Nebenbahn
    auch einmal von Kreuztal aus über Hilchenbach (!),
    Erndtebrück bis Berleburg fahren oder / und bis
    Bad Laasphe - habe diesen idyllischen Bahnverlauf
    bei einer meiner gemächlichen Erkundungen Deiner
    Heimat entdeckt ... und habe dieses Gebiet zwischen
    Wetzlar / Giessen und Winterberg / Medebach / Korbach
    auch schon genüsslich mit dem Fahrrad erkundet.

    LG aus Berlin, Michael
  • Lady Durchblick 5. Oktober 2019, 19:16

    sehr schön so.... herbstlich eingerahmt
    klasse Aufnahme
    LG Ingrid
  • Ruth E. 5. Oktober 2019, 17:36

    Hoch oben thront die imposante Burg. Schön von dir gezeigt.
    In meiner Jugendzeit war ich mit dem Fahrrad dort und habe
    in der Jugendherberge ein spaßiges Wochenende mit Freundinnen verbracht.
    Auch heute noch ein schönes Ausflugsziel für mich.
    LG Ruth
  • claudine capello 5. Oktober 2019, 0:55

    sono andata su internet a leggere in francese !! grazie  del bel documento interessante   ma la foto da sotto è fantastica oltre ai bei colori d autunno! complimenti cl
  • Vitória Castelo Santos 4. Oktober 2019, 23:21

    Klasse Aufnahme in tollen Farben.
    Dir eines schönes Wochenende.
    LG Vitoria

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