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MW - Martin Werner


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Brandung

AM ENDE DER WELT

Wie mag man es sich vorstellen, das Ende der Welt?

Eine große Scheibe Erde, die mit einem Male zu Ende ist und von deren Rand aus man in die Weiten des unendlichen Weltenraumes stürzen kann?

Nun, fast so war es tatsächlich – am Slope Point, dem südlichsten Punkt des Festlandes von Neuseeland. Nur dass es keine flache Scheibe Erde war, die plötzlich zu Ende ist, sondern steile Klippen, an denen sich gigantische Wellen des schier endlosen Ozeans brachen und zu meterhohen Fontänen aufpeitschten.

Wer dort oben steht auf den zerklüfteten Felsen und die Meereswogen weit in die Höhe vor sich auftürmen sieht, der begreift, dass die Mächte der Natur weitaus gewaltiger sind, als wir kleinen Menschen uns das manchmal eingestehen wollen, und spürt zudem unweigerlich das Verlangen, sich selbst keineswegs vom Rand der Erde in die kalten Fluten zu stürzen, sondern diesem schaurig schönen Spektakel minutenlang, gar stundenlang einfach zuzuschauen – und zu staunen…

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