Clau.Dia´s


Premium (Complete), Im Südwesten

Beim Kinderarzt

Eins noch. Danke für Euer Interesse an den alten Bildern!



Es läuft ja gerade der Monatswettbewerb "Streetart".
In den Erläuterungen steht, dass es sich um eine recht junge Art der Kunst handeln würde.
Da fiel mir mein Urlaub in Sardinien 1989 ein. Das Dorf Orgosolo war damals schon berühmt für seine öffentlichen Wandbilder, die sogenannten Murales.

Das allererste der Murales genannten Wandgemälde wurde 1968 von der anarchistischen Mailänder Gruppe Dioniso in Orgosolo gezeichnet. Nachdem er den Film Banditi a Orgosolo gesehen hatte, ließ sich der der Kommunistischen Partei Italiens nahestehende Zeichenlehrer Francesco del Casino aus Siena in Orgosolo nieder und begann 1975 in Orgosolo mit Schülern, Bilder an die Wänder der Häuser zu malen. -
Seitdem werden die Hauswände (inzwischen auch in anderen Dörfern) immer wieder neu und aktuell bemalt.

Aus diesem Anlass zeige ich hier mal ein paar fast 30 Jahre alte analoge Aufnahmen.


Orgosolo
Orgosolo
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Orgosolo II
Orgosolo II
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Kommentare 18

  • Mike JB 4. November 2018, 20:29

    schafft Vertrauen und ist Garant für einen ruhigen Schlaf ...

    LG Mike
  • Ralf aus N 30. Oktober 2018, 19:12

    Man kann ja über den pädagogischen Wert heutzutage gut streiten. Aber man sollte das alles auch in seiner Zeit sehen. Wenn ich es richtig verstanden habe, war Sardinien bis in die 1960er Jahre hinein geprägt von gewaltaffinen archaischen Strukturen und Verhalten. Blutrache war eine durchaus übliche Art der Auseindandersetzung. Was Orgosolo und die Gegend dort betrifft, wird gesagt, dass erst der gemeinsame Widerstand gegen die Errichtung eines NATO-Truppenübungsplatzes die Bevölkerung zusammengeführt und diese Zustände überwunden hat. Gewalt und Bilder der Gewalt waren - das will ich damit sagen - nichts Außergewöhnliches, und das drückt sich auch in solchen Bildern aus. Der Hinweis, dass Hunger, Epidemien und mangelnde Hygiene genauso schlimm wüten können wie Kriege, ist ja nicht völlig falsch. Das Bild des "Negers" ist zudem meist mit dem des "Mauren" konnotiert - und wenn man weiß, dass die nordafrikanischen Barbareskenstaaten bis in das 19 Jahrhundert hinein Überfälle auf Inseln und Küsten des nördlichen Mittelmeers durchgeführt haben, um Menschen als Sklaven zu entführen, kann man ahnen, dass solche Bilder auch gewisse historische Wurzeln haben Das muss man heute nicht mehr mögen und kann es heute auch nicht mehr billigen, aber ein gewisses Verständnis von Motiven und Hintergründen kann auch nicht schaden ..
    • Clau.Dia´s 5. November 2018, 20:31

      Ganz herzlichen Dank für die Erläuterung dieser geschichtlichen Hintergründe, die noch einmal eine andere Perspektive eröffnen!
  • Lumiguel56 30. Oktober 2018, 18:26

    Scheint ein wenig von Picasso inspiriert zu sein. Natürlich ist das Böse immer dunkel. Und im Western tragen die Bösen alle schwarze Hüte.
  • jeverman 30. Oktober 2018, 16:19

    Neu ist ja auch immer eine Frage der Definition ;-)
    Beeindruckende Wandmalerei!

    LG Andreas
  • blind4ever 30. Oktober 2018, 7:15

    Ist das die Hauswand einer Arztpraxis? Eine sehr drastische Wandmalerei und eine gute Fotodokumentation.
    Jürgen
  • Thomas Schimmele 29. Oktober 2018, 23:39

    Da ist unser Struwwelpeter ja noch nett dagegen ;-) Drastische Darstellung, aber street art kann ja auch ruhig mal provzieren.LG Thomas
  • _visual_notes_ 29. Oktober 2018, 20:29

    Dass der/das Virus ein "Neger" ist, finde ich ein bisschen rassistisch.
    • Clau.Dia´s 29. Oktober 2018, 21:01

      Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? Wurde vielleicht mit der Assoziation an dieses früher weit verbreiteten Kinderspiel gespielt? Das  i s t  rassistisch, finde ich.  Ich war damals schon entsetzt über dieses Wandbild und habe in verschiedenster Hinsicht nicht verstanden, wie man soetwas da anbringen kann.
  • Der Zacki 29. Oktober 2018, 19:48

    aber sowas von klasse !!!
  • Klacky 29. Oktober 2018, 18:36

    Das nenne ich mal echte Pädagogik.
    Da gehen Kinder doch gerne zum Onkel Doktor.
    hi hi
    Gruß,
    Klacky
  • Kluvich Peter 29. Oktober 2018, 18:20

    Das ist mal richtig cool .

    L:G

    Peter
  • ShivaK 29. Oktober 2018, 18:16

    oh großer Gott ... da kriegen die lieben Kleinen aber ihr Trauma für ihr Leben weg ... was für eine phantasievolle Bemalung, wenn auch sehr schaurigen Inhalts.
    Und das Foto kann sich auch sehen lassen.
    • Sundisk 29. Oktober 2018, 19:59

      Die Wirkung auf Mütter dürfte nicht gerade besser sein.
    • ShivaK 29. Oktober 2018, 20:06

      naja, aber die können noch begreifen, dass Viren für ihre Kiddies irgendwie nicht so toll sind, und dass man dann besser zum Doktor geht, aber die Kleinen denken doch, dass diese Viren so aussehen und der Doktor auch gleich einmal ... wie kann man nur!
    • Clau.Dia´s 29. Oktober 2018, 20:18

      Surviving of the fittest - auch psychisch gesehen?
      Ich hätte mich als Kind jedenfalls nicht in die Arztpraxis getraut. Es gab bei diesen Wandbemalungen aber auch andere gewaltsame Szenen. Vielleicht war man dann früh abgehärtet von diesen Anblicken, wenn man dort lebte. Heute bekommen die Kinder durch die Medien vermutlich Schlimmeres zu sehen?!
    • ShivaK 29. Oktober 2018, 21:50

      wohl wahr ...