Zurück zur Liste
Bayrische Impressionen "  Kloster Banz, aus meiner Sicht..."

Bayrische Impressionen " Kloster Banz, aus meiner Sicht..."

KHMFotografie


Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

Bayrische Impressionen " Kloster Banz, aus meiner Sicht..."

Nikon D 300s / Nikkor 17-55/2,8@17mm / F 13 / ISO 200 / Aufnahmemodus M / 1/250 Sek, -0,3 EV / Einzelaufnahme / Freihand /

Die ehemalige Benediktinerabtei Kloster Banz liegt weithin sichtbar auf dem Banzberg hoch oberhalb des Maintals in Oberfranken. Ursprünglich stand an dieser Stelle die als Bastion gegen die Ungarn errichtete Burg Banz der Markgrafen von Schweinfurt. Der Legende nach stiftete Gräfin Alberada die stark befestigte Burg 1069 zur Gründung eines Benediktinerklosters, nachdem ihr Mann, Markgraf Hermann von Vohburg, bei einem von der Kirche verbotenen Turnier zu Würzburg ums Leben gekommen war. Nach dem Tod der Stifterin verfiel Kloster Banz. Die Abtei schien vor dem Ende zu stehen, bis Bischof Otto I. von Bamberg die Erneuerung des Klosters und seine Wiederbesetzung mit Mönchen aus Kloster Hirsau initiierte. Kloster Banz erlebte einen Aufschwung.

Ein Feuer im Jahr 1505 ließ Banz bis auf die Grundmauern abbrennen. Der Wiederaufbau, durch den Bauernkrieg von 1525 mit seinen Plünderungen und Brandschatzungen erschwert, zog sich durch das gesamte 16. Jahrhundert. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) spielten schwedische und kaiserliche Truppen dem Kloster, das im Durchzugsgebiet der Heere lag, übel mit. Die schwedische Herrschaft in Franken machte die Lage für Banz existenzbedrohend.

Erst mit der Gegenreformation gewann die Benediktinerabtei wieder an geistiger und kultureller Zugkraft. In Banz entstand eine vollkommen neue, von Leonhard Dientzenhofer im barocken Stil errichtete Klosteranlage. 1719 konnte das Herzstück der Anlage, die Klosterkirche, geweiht werden. Prächtigster Raum ist der Kaisersaal mit seinen Motiven aus der Familiengeschichte der Stifterin des Klosters, Gräfin Alberada von Banz.

Mit der Auflösung des Klosters infolge der Säkularisation ging die letzte Blüte des Klosterlebens zu Ende. Im Herbst des Jahres 1802 wurde das bayerische Wappen am Klostertor angeschlagen. Im November des folgenden Jahres hob der Reichsdeputationshauptschluss die Benediktinerabtei auf Der Abbruch des gesamten Baus wurde in Erwägung gezogen.

Herzog Wilhelm in Bayern rettete die Abtei: 1814 erwarb er Kloster Banz und richtete dort seine Sommerresidenz ein. So wurde die frühere Benediktinerabtei wittelsbachisches Schloss. Die bereits abgerissenen Gebäudeteile wurden erneuert, neue Stallgebäude gebaut und eine umfangreiche, auch heute noch zu besichtigende Petrefaktensammlung angelegt. Banz nahm fortan zahlreiche bedeutende Gäste auf, so die Zarin von Russland, die Könige von Bayern und Preußen und, um die Wende zum 20. Jahrhundert, den Deutschen Kaiser Wilhelm II. Jagdgesellschaften, berühmte Gelehrte und Künstler hielten sich in Banz auf, wie Viktor von Scheffel, der im Sommer 1859 hier sein Frankenlied “Wohlauf, die Luft geht frisch und rein” schuf.

Kommentare 44