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Barlia Metlesicsiana (Himantoglossum metlesicsianum) in frischer Blüte

Barlia Metlesicsiana (Himantoglossum metlesicsianum) in frischer Blüte

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Joerg Hallerbach


kostenloses Benutzerkonto, Roesrath

Barlia Metlesicsiana (Himantoglossum metlesicsianum) in frischer Blüte

der Teneriffa-Endemit wurde von dem Pflanzenjäger Eugène Bourgeau (1813-1877) erstmals (1845) gefunden, in einem "Barranco del Aqua". Damals waren viele Barrancos in Teneriffa Wasser führend und hießen entsprechend. Auch die Schlucht von Masca wird auf alten Karten als "Barranco del Agua" bezeichnet. Der ursprüngliche Fundort war also wahrscheinlich nicht das Barranco del Agua bei Ifonche (= Oberlauf des Barranco del Infierno), sondern lag oberhalb von Chio (das "Barranco de Aripe / Vergara"?). Bourgeau wohnte damals hauptsächlich in Santiago del Teide, so dass ihm die Gebiete um Guia de Isora besonders vertraut waren. Außerdem ist die Barlia keine Schluchtpflanze, sondern braucht etwas Bodenbildung und eher Sonne / Halbschatten.

1847 wurde die Orchidee bei Webb-Berthelot (Phytographia Canariensis III (Section 3), S. 304) ausführlich beschrieben (als Orchis longibracteata = Barlia Robertiana). Heute zählt man sie nicht mehr zu den Knabenkräutern, sondern zu den empfindlichen Riemenzungengewächsen.

Die Inselverwaltung stuft sie (mit Recht) als "sehr gefährdet" ein (en peligro de extinción). Zum Bedrohungspotential trägt sie jedoch selber bei: durch die Veränderung des Wasserregimes (seit Jahrzehnten gibt es keine Flüsse und Bäche mehr!) - und aktuell: durch den weiterhin geplanten Lückenschluss der Autobahn (zwischen El Tanque und Santiago del Teide) sowie den unterlassenen wirksamen Schutz des Hauptverbreitungsgebietes (die alten Kulturterrassen!).

mehr Infos unter: http://bibliofil.de/ca-archiv/uploads/Die%20Teneriffa-Barlia%20in%20Not%20(3).pdf

Photo vom 22.01. 2013 oberhalb von Chirche

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Exif

Kamera NIKON D90
Objektiv AF-S DX VR Zoom-Nikkor 18-105mm f/3.5-5.6G ED
Blende 5.6
Belichtungszeit 1/80
Brennweite 105.0 mm
ISO 400