#8/2025
Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.
Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -
Es handelt sich bei diesem Bild um eine Fotografie
~.~.~.~
Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen
1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)
~.~.~.~
Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.
*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
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*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *
Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 10. März 2025, 7:02
Die Diskussion hier ist nun beendet.Agora wird unter dem folgenden Foto fortgesetzt:
#9/2025
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensivgubra 8. März 2025, 17:33
... und hier auch noch die Hochformat-Version:Olympiapark
gubragubra 8. März 2025, 17:26
Ich habe mal einigen Anregungen folgend das Bild auch in SW und mit engerem Bildschnitt bearbeitet. Hier das ErgebnisAgora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 8. März 2025, 7:21
gubra schreibt:"Liebes Agora-Team, liebe Diskussionsteilnehmer,
zunächst meinen Dank an alle, die sich mit Ihren Gedanken an der Diskussion beteiligt haben und Anregungen zur Bildgestaltung gaben!
Das Bild entstand an einem Morgen Ende November auf dem Olympiagelände in Barcelona mit dem Palau Sant Jordi im Hintergrund. Die riesige rot gepflasterte Fläche zwischen den ("nutzlosen") Säulen war praktisch menschenleer. Die markanten Schatten unterteilen die Fläche und geben räumliche Tiefe. Die Frau, deren Haare genau wie das Dach des Palau in der Sonne aufleuchten, bildet mit Ihren 2 Hunden eine Dreiecksformation (dazu brauchte es ein paar Aufnahmen...).
Beim Aufnehmen des Bildes haben mich sicher keine gesellschaftskritischen Gedanken bezüglich des Molochs Olympia geleitet ;-) Vielmehr haben mich die Gegensätze beschäftigt: Die gleißende Sonne auf dem Dach - der tiefe Schatten der Säulen, das kühle Blau des Himmels - das warme Rot der Freifläche. Aber vor allem die riesige Leere der Fläche (an dem Morgen waren vielleicht noch 2 weitere Jogger unterwegs), die durch die einzelne Frau, die aber auch in großem Abstand zu ihren Hunden steht, noch bewusster wird.
Ganz ausdrücklich zustimmen möchte ich dem Vorschlag, das Bild noch weiter zu beschneiden - mindestens die zwei linken Säulen müssen noch weg!
Das "Abkippen" der Linien im rechten Bildteil kommt tatsächlich von der Weitwinkelperspektive (24mm) und ist auch auf dem unkorrigierten RAW-Bild genauso zu sehen. Für mich hat das die Weite der Fläche noch verstärkt, weil es so nach unten "rausrutscht".
Euch allen weiter viel Spass und LG, gubra"
Gerhard Körsgen 7. März 2025, 12:50
Dieser lange schwarze Schatten der Säule entfacht auf mich eine Art "Sogwirkung", zieht mich zu der Frau mit den Hunden. Dies sähe ich gerne noch intensiviert. Wenn es mein Foto wäre hätte ich wohl einen engeren Beschnitt gewählt, wobei mehrere Varianten möglich wären die ich links ansetzen (dabei rechts neben der "kleinen" Stele ganz außen, diese also weglassend) würde. Das könnte dann alles von 4:5 über 3:4 bis 5:7 sein, nur eben nicht dieser hier zu sehende 2:3 Schnitt, der mir zu sehr die Schräge nach rechts außen betont und so den angesprochenen "Sog" verringert.Das Querformat würde ich belassen.
Die dunkle Anmutung mit dem Farbkontrast gefällt mir gut, wobei bei der Silhouettenhaftigkeit insgesamt auch eine sw-Darstellung in neutralen Grauwerten dienlich wäre, in meinen Augen.
Insgesamt wirkt es etwas skizzenhaft auf mich, eher "en passant" gemacht, es dabei bewusst weit gehalten um später zu sehen "was kann man noch draus machen".
Definitiv ein Platz der bei verschiedenen Lichtverhältnissen sich radikal unterscheidende Sichtweisen zulässt und insofern mehrere Besuche lohnt.
So wie hier zu sehen werden Drama und Weite betont mit den kleinen Figuren des Menschen und der Hunde als Gegenpol.
Das wird eine seltener anzutreffende Sicht sein, insofern ist der individuelle Blick und die unkonventionelle Art dessen zu loben.
Matthias von Schramm 4. März 2025, 14:52
Ein Potpourri von Linien im sonnigen Gegenlicht vor einer "historischen Pyramide". Nur ist das Gebäude hinter den Säulen im Hintergrund eine Art Mehrzweckhalle, schimpft sich Palau Sant Jordi und wurde für die Olympischen Spiele in Barcelona 1992 errichtet. Ein modernes Gebäude, ein wenig wie ein U-Boot mit Noppen auf dem Panzer. Im Gegenlicht erscheint die Arena gänzlich schwarz, was nicht der Wirklichkeit entspricht. Man sieht also mehr oder weniger einen Schattenriss auf einem "Olympiaberg".Eine sehr würdige, artifizielle Art so ein Gebäude so zu sehen und abzubilden. Davor gibt es helle Linien auf roten Gehplatten und besonders in der Mitte einen tiefen langen Schatten, welcher auf den Betrachtenden zuläuft. Er wird zum unteren Bildrand immer breiter und baut sich zum zentralen Punkt des Vordergrundes auf. Es ist der Schatten einer Säule in der Mittagssonne. Auf dem Gelände zwischen den Trums aus Stein und Stahl ist im Gegenlicht eine Person auszumachen, die offenbar mit zwei Hunden unterwegs ist. Das Bild kippt ein wenig nach rechts, was der Aufnahme Dynamik verleiht. Die Muster werden weitwinklig verzerrt. Die rote Farbe dazwischen lässt mich unwillkürlich an rote Erde denken, an das Gefühl auf roten Aschenbahnen unterwegs zu sein, oder auf so etwas wie dem alten Stadion mit dem Namen "Rote Erde" in Dortmund nebst der heutigen Profi-Arena.
Das zum Teil ein wenig beiläufig wirkende Bild zeigt mir einerseits gut funktionierende Gegenlichtfotografie und andererseits ein recht präzises Auge. Alles ergänzt sich sehr schön, besonders die auf den Betrachtenden zulaufenden Linien, die sich kreuzen, die auf einen zeigen, die sich bahnen sozusagen. Die gleißende Sonne und der blaue strahlende Himmel machen das Bild dabei ein wenig futuristisch (hätte man früher gesagt), aber zugleich auch suggerieren sie etwas wie eine Sonnenuhr. Ich habe das Gefühl dabei in einen etwas in die Jahre gekommenen Sciencefictionfilm zu schauen.
Ein Bild bei dem ich sehr schnell auch auf die Idee komme, von einem guten Auge zu sprechen und von einer Anordnung der Elemente, die mir nicht selten in Museen usw. vorgekommen sind. Klassisch modern ergreifend sozusagen.
GL photo 4. März 2025, 14:09
Ich sehe einen mit modernen Säulen aus Stahl versehenen offenen Platz im Gegenlicht.Im Hintergrund befindet sich der Palau Sant Jordi, eine Multifunktionsarena auf dem Olympiagelände in Barcelona. Im Foto ist der Palau unterbelichtet und soll den Blick wohl nicht zu sehr auf sich lenken.
Der durch das Gegenlicht von einer der Säulen gebildete pfeilartige Schatten weist auf das Zentrum des Fotos und die sich dort befindende weibliche Person. Die beiden Hunde sind wahrscheinlich Freigänger, was in Spanien keine Seltenheit ist. Angeleint sind sie jedenfalls nicht.
Fotografiert wurde vermutlich schräg aus der Froschperspektive mit einem Weitwinkelobjektiv. Das könnte erklären, warum die Säulen senkrecht und der Horizont leicht schräg verlaufen.
Emotional betrachtet wurde vielleicht der ausgeprägte Schatten zum eigentlichen Grund des Fotos.
Eine eindeutige Geschichte erkenne ich in dem Foto nicht sofort. Die Frau bildet mit den beiden Hunden ein Dreieck, welches man in Beziehung zu dem dreieckigen Schatten bringen könnte. Um diese Dynamik mehr zu betonen, hätte man das Foto aber radikal zu einem Hochformat beschneiden müssen, etwa vom Ende des Schattens rechts bis zur zweiten großen Säule links. Der Palau Sant Jordi wäre trotzdem immer noch erkennbar.
Gerne würde ich das Ergebnis dann in einer schwarzweißen Version sehen, welche die Lichtverhältnisse noch etwas mehr ausreizt.
Ich finde das originale Foto wegen der Lichtsituation, der graphischen Bestandteile und der Farben aber durchaus interessant. Den Platz vor diesem bekannten Bauwerk so leer vorzufinden dürfte nicht alltäglich sein.
framebyframe 4. März 2025, 10:37
Sieht aus wie eine eher utopische Kultstätte neuerer Art in einem fernen Land. Einem Sonnenkult dient diese Architektur sicher nicht, denn warum musste dann das einzig erleuchtende Element, die Sonne, so radikal rausgeschnitten werden? Eher sollen wir in ein Schattenreich geführt werden, könnte man vermuten. Der zentrale Schatten, den eine metallische, mit schwarzen Ringen verzierte, Säule auf den rot gepflasterten weiten Pfalz wirft, wirkt eher Unruhe auslösend. Fünf dieser metallenen Säulen ziehen sich im hinteren Drittel durch das Bild. Vermutlich stehen da noch viel mehr rum. Die Sonne steht sehr tief und der Schattenwurf ist entsprechend lang. Eine kompositorische Zuordnung zu der quadratischen Struktur des weitläufigen Platzes kann wohlwollend unterstellt werden, ein zwingender anordnender Zuschnitt drängt sich hingegen nicht auf. Das Bild wirkt gerade noch stabil. Es scheint frühmorgens zu sein, zwei Hunde werden von einer Frau ausgeführt. Vielleicht war es so gedacht, dass die Richtung des Schattens auf dieses sonderbare Kuppelgebilde führen sollte. Später des Tages ginge das sicher etwas symmetrischer, dann wäre der Sonnenstand auch kein Thema mehr. Welcher moderne Tempel ist das?felixfoto01 3. März 2025, 21:50
Ich sehe eine große, urbane Fläche, rote Wegplatten, mehrere Säulen und eine Kuppel im Hintergrund. Die Sonne, hinter einer Säule, wirft einen immensen Schatten über die Fläche und teilt das Bild in quasi zwei Hälften. Das macht für mich das Bild aus - ich betrachte es abstrakt - die Flächen, die Linien und Formen. Wie eine abstrakte Malerei wird für mich hier der Raum im Bild gestaltet.Etwas, für das man ein Auge braucht, um es zu sehen. Malen mit Licht.
N. Nescio 3. März 2025, 21:44
Die Agora. ich sehe durch die Augen eines antiken Architekten, der ein Forum mit Markthalle gestalten durfte. Säulen auf der Agora wie in Pompeii, Luxor, Rom, Milos, Pamukkale, Ninive ... mir ist der Zweck unbekannt, aber die Markthalle erinnert mich an die Flughafengebäude in Seoul, Peking, Istanbul. Vormittagslicht erzeugt eine warme Stimmung und zwei Hunde dürfen wohl die Säulen markieren. Ich weiß wie es sich anfühlt und riecht, wenn man sich am Boden hinsetzt oder schläft oder sich an die Säule lehnt. Ich hoffe auf den nächsten Regen. Die Säulen sind ziemlich gut vertikal ausgerichtet und die Frisur der Dame leuchtet im Gegenlicht. Die Vegetation im Hintergrund erzeugt bei mir ein mediterranes Feeling, und das Weitwinkel erzeugt bei mir eine sehr dynamische Wirkung ... Die drei Säulenschatten zeigen deutlich in unterschiedliche Richtungen, der mittige davon ist sehr dominant und bildbestimmend. Fluchtlinien der Bodenfließen, Größenverjüngung der Säulenreihe nach links... der Bildbeschnitt der Weitwinkelszene stellt mit mir optisch täuschend was an, das ich derzeit nicht beschreiben kann. Ist der Horizont schief, oder scheint das nur so aufgrund der extremen Weitwinkelwirkung, die unterschiedlich weit entfernte Details sehr verzerrt darstellt? Wurde die optische Objektivachse in Richtung Zentralschatten ausgerichtet, oder doch weiter nach rechts und das Bild rechts beschnitten? Ich finde jedenfalls, daß die antiken Architekturvorbilder mir hier eine gute, wohlige Stimmung bereiten und der Fotograf ein spannendes Verzerrungs- und Gleichgewichtsabenteuer mit Schatten, Gegenlicht, Farben, Linien und gut, Hunden.Ich genieße das Bild sehr, das mit mir Dinge anstellt, die ich mir nicht ganz erklären kann. ich kann nur jeden einladen, nicht in den Kategorien von richtig und falsch, Kunst oder NichtKunst, sondern nach Kriterien von visuellen Abenteuern samt Fühlen sich dem Bild zu nähern.
kmh 3. März 2025, 18:49
1. Was nehme ich wahr? (analytisch)Ich sehe eine ebene Fläche, aus der senkrechte Säulen aufragen. Im Hintergrund ein großes Hallengebäude. Zum Gebäude hinführend ein weißes Linienmuster auf den Bodenplatten. Die Säulen werfen Schatten in der schräg stehenden Sonne, welche fast noch abgebildet ist. Der Schatten der mittig abgebildeten Säule führt dunkel und breit zum Betrachter. Links im Hintergrund ein bewaldeter Hügel. Auf dem Platz geht eine Frau mit 2 frei laufenden Hunden. Es handelt sich um eine Gegenlichtaufnahme, welche mit Weitwinkel schräg auf die Halle gerichtet erstellt wurde. Alle der Sonne abgewandten Bildteile sind sehr dunkel, fast schwarz. Auch die Fläche und der Himmel sind eher dunkel. Die Halle ist gerade ausgerichtet, genauso, wie die Säulen. Die Fläche steigt nach links an.
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
Der von der zentralen Säule ausgehende Schatten führt in das Bild, stoppt aber an der Säule ohne weiter zur Halle zu führen. Weitere Interaktionen gibt es nicht.
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
Bei mir stellt sich Unzufriedenheit ein, da ich dem Bild weder dokumentarisch noch erzähltechnisch etwas abgewinnen kann.
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)
Der Fotograf war offensichtlich zur Mittagszeit am Palau Sant Jordi und hat ein Erinnerungsfoto geschossen. Teil der Geschichte ist auch, das er das nicht besonders gut hinbekommen hat, denn das Bild ist zu dunkel und leider auch schief. In Wirklichkeit ist die große Fläche eben und nicht ansteigend. Das könnte gewollt sein oder dem Bild einen besonderen Reiz geben, tut es aber nicht. Die fast schwarzen Bildanteile sind störend gund eben Anlass zu denken: das hätte ich anders fotografiert.