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#7/2025

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

Es handelt sich bei diesem Bild um eine Fotografie

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
https://www.fotocommunity.de/standards#miteinander

*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
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Kommentare 17

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 3. März 2025, 7:28

    Die Diskussion ist hier beendet.
    Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:
    #8/2025
    #8/2025
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 1. März 2025, 6:13

    Heimo E. schreibt:
    "Vielen Dank den Kommentierenden für Ihre Anmerkungen.

    Das Bild entstand wie vermutet in Marrakesch und es handelt sich um Straßenfotografie. Die Szene ist also spontan entstanden. Ort ist der Hauptbrunnen im Park Lalla Hasna. In Blickrichtung der Fotografierenden befindet sich das Minarett der Koutoubia Moschee. Die Aufnahme entstand 2017.

    Mein Bildtitel wäre „Unterschiede/Ähnlichkeiten“. Die Kleidung der jungen Frauen macht deutlich, dass sie aus zwei Welten kommen und unterschiedlichen gesellschaftlichen Werten und Erwartungen entsprechen müssen oder wollen. Mit ihrer Aktivität jedoch ordnen sich beide Paare in die durch die Smartphones geprägte globale visuelle Kultur ein, in der ein Bilderverbot, wie es aktuell der Islam noch kennt, nicht mehr durchgesetzt werden kann, weder in Marokko noch in Pakistan, oder Indonesien. Nicht unwahrscheinlich, dass beide Aufnahmen auf Instagram oder einem ähnlichen Dienst landen Die Szene zeigt, dass wir bei aller kultureller Differenz längst auch in einer globalen Kultur leben, die uns zu gleichem Verhalten zu gleichen Zwecken veranlasst. Ich würde es also nicht wie wittebuxe formulieren „Ich gehöre nicht dazu“, sondern „Ich komme woanders her, aber ich zeige mich wie Du“.

    Zu den technischen Anmerkungen: Ich beschneide meine Bilder grundsätzlich so, wie es für das Motiv für dienlich halte. Dass die Betrachtung heute meist auf einem Bildschirm erfolgt, geht in den Beschnitt ein. Das resultierende Seitenverhältnis ist mir dabei egal. Das Ergebnis liegt meist irgendwo zwischen Quadrat und 16:9.  Hier war die Betonung der Diagonale, die beide Paare verbindet das Ziel.

    Farblich entspricht das Bild ziemlich dem, was schon die Nikon D750-RAW-File enthielt und wurde auf einem Monitor mit 6500 K und 100 cd bearbeitet. Was mich freut ist, dass die Entfernung von drei Passanten am Weg um die Sockel nicht aufgefallen ist (zwei zwischen den Muslima und eine an der knienden Person rechts). Da ich kein Journalist bin, nehme ich mir die Freiheit zu solcher Bearbeitung, wenn es die gewünschte Bildaussage unterstützt"
    • Gerhard Körsgen 1. März 2025, 15:36

      Ich für meine Person lehne solche Praktiken wie das Entfernen (oder auch HInzufügen) von Personen oder anderen bildwichtigen Elementen im Foto ab, aber das hält nicht jeder so puristisch und es ist im nicht journalistischen Kontext auch legitim, sofern man das angibt, insofern hier alles "korrekt"...dennoch mag ich mich nicht damit anfreunden mich fortan bei jedem Foto des Bildautoren fragen zu müssen ob es denn auch wirklich so war wie zu sehen.
      Man mag mich für naiv halten, aber für mich ist das Gefühl einem Foto unvoreingenommen begegnen zu können ein essentieller Faktor für den Genuss dessen was mir da optisch geboten wird.
      Zumal ich aus der eigenen Praxis weiß dass es sehr wohl möglich ist in der Streetfotografie wahrheitsgetreu und authentisch zu bleiben und dennoch (oder gerade dann....) gelungene Fotos mit nach Hause zu bringen.
      Es ist halt der ewige philosophische Kampf in der Fotografie: Mache ich mir die Welt "schön" oder nehme ich sie so an wie sie ist (mit allen Stärken UND Schwächen).
      Ich persönlich bin da bei letzterem.
      Gemäß des eigenen Anspruchs des Bildautoren ist das Ergebnis aber gelungen und das sehe ich für die Besprechung hier als wesentlich an, zumal ja im Nachgang mit "offenen Karten gespielt" wurde.
      Danke für das gelungene Beitragsbild und das ehrliche Resümee.
    • Heimo E. 1. März 2025, 16:47

      Danke für die weiteren Anmerkungen. Was die Schatten betrifft, so ist es eigenlicht nur der untere links von der Person am rechten Bildrand, der zum Rand hin keine Fortsetzung hat, der "übrig" geblieben ist.
      Aus meiner Sicht habe ich eben keine "bildwichtigen Elemente" enfernt, sondern solche, die nicht zu der eigentlichen Szene beitrugen, aber von ihr ablenkten. So wie auch der Beschnitt unwichtiges entfernt. Die Szene, auf die mir es ankommt wurde nicht verfälscht. Das Verhalten der Personen, auf die es ankommt, ist authentisch.
      Wie hier jeder weiß, dauern manche Szenen nur Sekunden und man kann es sich nicht aussuchen, was darum herum passiert.
      Ich glaube es ist auch eine Illusion, das auch große Fotografen außerhalb des Journalismus (manche auch innerhalb) ihre Aufnahmen nicht Sinne der gewünschten Aussagen manipuliert haben. Beschnitt ist da noch das wenigste. Die Fotografie bewegt sich stets auch an der Schnittstelle zwischen Dokumentation und Kunst.
    • Clara Hase 1. März 2025, 18:13

      und, besonders angenehm ist auch, dass du zeitig Rückmeldung gegeben hattest.

      Hinter der sitzenden ist noch sowas wie eine braune Tasche... war das auch ein Spaziergänger`? Ich bewundere einerseits, das Fotografen Bildelemente löschen können, aber selbst tun? Manchmal. Abgebissene Lampen, oder ein gelber Briefkasten vor einem hellblauen schönen Gebäude stempelte ich mal mit Gebüsch zu. Schnitt ist mir meist auch egal. Naja, dann auf ein Neues.
    • Heimo E. 1. März 2025, 18:35

      Die braune Tasche gehört zu der Fotografierenden. Bei den Muslima gab es keine Überlagung mit den entfernten Passanten.
      Das mit dem Entfernen funktioniert auch nur, wenn der Hintergrund entsprechend indifferent ist. Inzwischen überlege ich mir bei manchen Szenen schon beim Fotografieren, wie ich das Foto mache, damit ich die Bildaussage störende Elemente elegant entfernen kann, wenn es anders nicht zu machen ist. Z.B. wenn irgendwelche Leitungen unmotiviert in das Bild hängen, oder auch die "angebissenen Lampen" o.ä., das nichts zum Moive beiträgt und oft nur technischer Zufall sind, weil dier erforderliche Brennweite sie mitnimmt. Es zu ganz vermeiden bevorzuge ich dennoch auch.
      Bei Architeturaufnahmen fotografiere ich oft hochkannt, um die Verzerrungen zu reduzuieren und habe schon dabei schon den Beschnitt im Kopf. Gibt auch ein etwas eigenartiges Bildformat, aber dafür sind mit wenig Entzerren die Kanten gerade.
  • wittebuxe 27. Februar 2025, 14:54

    Es treffen sich zufällig und unvermutet zwei Denk-Welten hier, an diesem sonnigen Vormittag mitten im Grünen, von Menschenhand angelegt und gepflegt, einladend, mit den konservativ muslimischen Freundinnen, die dies alles für eine schöne Erinnerung festhalten möchten, und den Fortschrittlichen, die westlich und frei und unbeschwert wirken und schon allein mit ihrer Kleidung klarmachen: ICH gehöre nicht dazu.
    Wer mag wem etwas neiden? - Auf dem Bild ist davon nichts zu merken, beide wirken offen, gelöst und unbeschwert.

    SO geht das Zusammenleben also auch!
  • Gerhard Körsgen 27. Februar 2025, 14:46

    Harmonie und Gegensatz in einem Foto.
    Alle wollen das Gleiche, nämlich fotografieren bzw. fotografiert werden.
    Schauplatz des Stelldicheins ist eine auf mich touristisch aber gepflegt wirkende Stelle an der zwanglos eine Begegnung verschiedener Kulturen und Ansätze möglich ist.
    Die beiden Frauenpaare scheinen nichts miteinander zu tun zu haben und zufällig am selben Ort zu sein, aber das Bedürfnis des Erinnerungsfotos eint sie, auch wenn sie optisch verschiedenen Lebensstilen zu entstammen scheinen.
    Das Licht erscheint mir hell aber nicht ursächlich so hart als dass es diese starken Kontraste verursachen würde, von daher gehe ich den Gedanken an Fuji Velvia sowohl vom analogen Filmoriginal als auch einer App oder einem Kamera -oder -Bearbeitungsprogramm her mit. Knackig und tendenziell leicht kühl.
    So hat man eine optische Ausgewogenheit im Foto die sich mit einer leichten, aber nicht konfrontativen Reibung verbindet und das zu Sehende interessant macht.
    Meiner Meinung nach bedarf es dieses ganz leicht überexpressiven Looks um die Aufnahme vor der Belanglosigkeit zu bewahren.
    Alles in allem die gelungene Abbildung eines Moments mit der exakt stimmigen Dosierung an "bedeuten wollen" versus "lakonisch abbilden".
    Machte mir Spaß zu betrachten und zu besprechen.
  • Matthias von Schramm 27. Februar 2025, 14:07

    Ein freundliches Bild. Man sieht Palmen, eine Art Parkgelände, verzierte Stufen auf einem zentralen Ort des Geländes vielleicht. Weil auch in die Kachellandschaft runder Stufen die
    Farbe grün verwendet wurde, herrscht in diesem Bild mit Hecken und Bäumen grün vor. Fuji-Velvia Vibes. Die Menschen aufgereiht geben ein freundliches Bild ab. Frauen fotografieren sich gegenseitig. Ein weibliches gesellschaftliches Bild in grob zwei Varianten. Junge Frauen mit Kopftüchern und langen Gewändern und Adiletten. Und solche in Jeans, Blusen und bequemen touristisch anmutenden Latschen. Eine Dame mit Sonnenbrille und offenem einladenden Lächeln hat ein Schild um den Hals hängen, was zu einem Zugangsausweis gehören könnte. Vielleicht sind alle vier Messebesucherinnen. Oder Teilnehmerinnen eines Seminars, die einen kleinen Sightseeingausflug machen. Irgendwo auf der Welt, eine genauer Zuordnung zu einem bestimmten Ort gelingt mir nicht. Aber vielleicht ist dieses Gelände mit den runden Stufen sehr bekannt. Evtl. ist links etwas im Bild was mehr Aufschluss brächte. Ein Denkmal oder ähnliches. Festzustellen, dass dies jetzt Vermutungen sind ist übrigens genauso unnötig wie zutreffend.

    Mich erinnert das Bild stark an die Handschrift eines Fotografen, den ich auf Facebook beobachte: Lutz Baumann. Alle seine als "Street" deklarierten Fotos sind sehr bunt, fast quietschig und zeigen unprätentiös anmutende Szenen. Dabei haben alle Bilder System. Es gibt eine klare quere Linie durch das Bild geschnitten, nimmt man die Kopfhöhen der Protagonistinnen. Eine Diagonale also, die rechts unten bei der hockenden Person beginnt und bei den zwei stehenden Frauen endet. Diese Linie kreuzt sich auf jeden Fall mit der graden Baumkronenlinie im Hintergrund und dem Heckenhalbkreis mit ebenfalls grünen Bänken. Farblich vervollständigt sich das bunte Farbgefühl durch den roten Rock und der blauen Jeansjacke der oben links stehenden Person.

    Ein symbolisch und gesellschaftlich aufmunterndes Bild.
  • Clara Hase 26. Februar 2025, 18:20

    eine Ruheinsel in einem Park, umstellt mit Sitzbänken und Laternen.
    Rundherum grün - Palmen oder auf Kontur geschnittene Bäume.
    Es ist lichter Tag und die Sonne scheint, heller Himmel, leicht wolkendurchzogen.
    In der Mitte ein Podest mit Dekorband - ja vermutlich arabische Region.
    Evtl hatte es geregnet, denn Wasserpfützen umspielen das Rund. Auf einer schwimmt etwas weisses, was die Europäerin mit ihrer sehr winzigen Kamera ins Auge fasst.

    4 Frauen sind dort- arabische mit Rock und Turnschuhen, Kopftuch und zweie leicht bekleidete mit Jeans und nackten Füssen.
    Sie posieren oder fotografieren. Ihnen scheint warm zu sein, auch die Oberteile bzw Arme sind knapp bekleidet, während die vermutlich arabischen Mädels sportliche dicke Jacken und lange Röcke sowie Turnschuhe anhaben. Und auf dem Kopf noch das Kopftuch. Züchtig gekleidet.
    Insgesamt strahlt das Bild eine Harmonie der Leichtigkeit aus.

    Es gibt noch den einen oder anderen Schatten, den ich kaum erklären kann.
    Neben der Dame mit dem roten Rock aber auch hinter der Fotografin die niedergekniet ist.
    Die Mädels wie Sommer und Winter.
  • N. Nescio 25. Februar 2025, 0:54

    Eine Parkanlage in einem südlichen Land mit Palmen. Für mich überraschend viel grün. Eine streng in Form geschnittene horizonale Buschreihe mit grünen Bänken und einem laternenpfahl mit behütetem Leuchtkörper davor, dahinter eine kugelbuschige Baumreihe, die im Bild ebenfalls als horizontale Farbstruktur erscheint. Ganz dahinter (im Bild darüber) bräunlich belaubte Bäume und Palmen. In der Ferne ein blaßblauer, leicht bewölkter Himmel.
    Der Vordergrund ist durch drei übereinander gestapelte runde Plateaus gegeben, die günlich verfliest sind und deren Seitenflanken mit grün-weißen, Fliesen ornamentArtig verziert sind - Ornamente sind m.E. ein Hinweis auf ein arabisches Land.  Die übereinandergestapelten Rundplateaus könnten oben außerhalb des Bildes ein Monument tragen oder zu einem Gebäudeeingang führen. Zwei Frauenpaare, eines lang berockt und mit Jacken bekleidet und mit dunklem, ungemusterten Kopftuch, das zweite sommerlich-westlich gekleidet bilden das Hauptmotiv des Fotos. Eine Frau jeden Paares fotografiert ihre Kollegin in Richtung des unsichtbaren Monumentes? Der Rock der fotografierenden Muslima? ist dunkelblau, die Jacke glattlederartig braun. Sie trägt farblich blau zum Rock und zum Kopftuch genau abgestimmte blaue Handschuhe. 
    Zwischen den Plateaus und den Büschen sind zwei Wasserlachen. in einer eine zerknüllte hellblaue Plastikmineralflasche samt deren Spiegelung und in der anderen ein zerknüllter, weißer Papiermüll samt Spiegelung. Die gesamt Szene ist durch direktes, helles, aber nicht allzuhartes Sonnenlicht beleuchtet. 

    Das Bild weist somit eine klare Struktur auf - horizontale Grünbalken durch die oben beschriebenen Buschreihen, im Vordergrund grau-grünliche Plateaus samt diagonal angeordneten/fotografierenden Frauen. 
    Ich halte das für ein bewußt gestaltetes Erinnerungsbild, das sich eher zum Beschreiben, als für Handlungsunterpretation/Extrapolation eignet. Danke fürs Zeigen.
  • _visual_notes_ 24. Februar 2025, 7:12

    Das erste, was mir an dem Bild auffällt ist, dass es breiter als 3:2 ist, jedoch schmaler als 16:9. Links, rechts und vor allen Dingen oben ist es sehr knapp geschnitten, unten hingegen ist ein gewisser "negativ space". Das sehr unorthodoxe Format lässt auf einen manuellen Beschnitt schließen, und mir ist nicht klar, warum das in dieser Weise geschnitten wurde.
    Man sieht auf dem Bild einen Park, eine grüne Hecke, grüne kleine Bäumchen, hinten etwas trocken wirkende Büsche und Palmen. Es ist kein tropisches, aber wohl ein mediterranes Land.
    Die gesamte Szenerie lässt mich darauf schließen, dass es wohl Marokko ist, wo beides, islamischer und europäischer Lebensstil gleichberechtigt gestattet ist. Die beiden Frauen und links sehen aus wie Bürgerinnen eines konservativen islamischen Landes, die beiden jungen Frauen rechts sehen exakt aus wie Safae und Hanae, zwei von drei Töchtern eines Bekannten aus Fès im Norden Marokkos. Sie sind europäisch gekleidet und sehen auch sehr viele relaxter aus, die blonde Frau sitzt und die brünette kniet, während die beiden orthodoxen Damen links sehr aufrecht und vergleichsweise steif dastehen. Die fotografierende Frau trägt eine semitransparente Bluse - soviel Sexyness ist in islamischen Staaten der äußersten Peripherie erlaubt, also z.B. Marokko im Westen oder Malaysia und Indonesien im Osten; in Saudi-Arabien oder im Iran wäre so etwas wohl undenkkbar.
    In beiden Fällen ist es so, dass die rechte der beiden Frauen die linke fotografiert, sie fotografieren exakt in dieselbe Richtung, irgendetwas muss also links außerhalb des Bildes sein, was sie als Hintergrund verwenden, möglicherweise ein Gebäude oder eine interessante Szenerie.
    Von den Linien her kann man Horizontale erkennen in den Treppenstufen, der Hecke, der Reihe Bäumchen, und man kann auf der rechten Seite sehr viele Vertikale sehen, viele Palmen im Mittelgrund und weiter hinten im Hintergrund. Und es gibt eine interessante unsichtbare diagonale Linie zwischen den Köpfen der vier Frauen.
    Ich weiß nicht ob der/die Fotograf/-in nur etwas sehen oder aber etwas deuten wollte, vielleicht wollte er/sie den Unterschied zeigen zwischen der Optik der traditionell anmutenden und den westlich anmutenden Damen. Interessant ist, dass auch die orthodox wirkenden Frauen die moderne Technik nutzen und genau das gleiche Foto machen, also bei offenbar sehr unterschiedlichem Lebensstil genau den gleichen Geschmack haben im Bezug auf Fotos. Das ist in der Tat etwas überraschend und wirft die Frage auf, warum sie sich nur in der Kleidung von den anderen abheben, aber nicht im Lebensstil, in den Werten.
    • Clara Hase 24. Februar 2025, 11:30

      was ihr immer alles so wisst, prima.
      Die Rechte Person, auch mit nackigen Füssen, fotografiert etwas in der Pfütze.

      Nur die Damen mit Kopftuch posieren bzw wird fotografiert.  Ihre Hand auf der Schulter - eine Pose?
      Die Blonde fröhlich lachende Person lacht nur.

      In Hamburg kann man sie auch sehen, fotografieren sich untereinander.
      Und auch ohne Kopftuch haben sie nichts dagegen einzuwenden fotografiert zu werden. Menschen halt. Oder wie sind wir dazu gekommen?
    • _visual_notes_ 24. Februar 2025, 12:37

      Mir fällt noch auf, dass die kontrastreichsten Stellen links im Bild sind: in Sachen Helligkeit das schwarze Kopftuch, in Sachen Farbe der rote Rock. Dadurch wird der Blick sofort nach links gezogen, aber durch die Richtung, in die die beiden Frauen fotografieren, lese ich das Bild arabisch statt lateinisch, von rechts nach links. Das verleiht dem Bild eine gewisse Spannung, verbindet aber die Elemente auch, zumal, wie schon gesagt, die unsichtbare Linie zwischen den Köpfen der Personen die Konzentration auf die Story festigt.
      Trotz einer Vielzahl einzelner Personen und Elementen (z.B. Parkbänke) wirkt das Bild auf mich harmonisch, "wie aus einem Guss".