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homwico


Premium (Complete), Coburg

479 Treppenturm

Eine Detailansicht des Treppenturms im Ehrenhof der Schlossanlage. Eine bauliche Beschreibung findet man weiter vorn in der Reportage. Über Nacht sind die Zugangstore zum Binnenhof mit massiven Eisentoren verschlossen. Dies kann man durch die im Rondell angepflanzten Bäume blickend, gut erkennen. Am linken Bildrand ragt die Kante des östlichen Eckpavillons ins Bild.

Mit der Verpflichtung des Baumeisters und Architekten Christian Richter aus Weimar, der die technische Oberleitung über den Residenzbau erhielt, begannen am 23. Juni 1690 mit der Grundsteinlegung zur neuen Hofkirche die Neu- und Wiederaufbaumaßnahmen. Im Wesentlichen schuf man dabei schon die Grundflächen, die auch heute noch in weiten Teilen Bestand haben.
So setzte man die französische Idee eines dreigeschossigen Mitteltrakts, „Corps de Logis“ genannt, auf der Fläche des alten, abgebrannten Fürstenbaus um. Diesen Bau versah man an der nördlichen Fassade mit einem markanten Turm, der unter anderem das Treppenhaus beinhaltete. Im Westen und Osten baute man zwei parallel verlaufende, dreigeschossige Trakte direkt an den „Corps de Logis“ an, die nach Norden ausgerichtet waren, und in wuchtige viergeschossige Eckpavillons ausliefen, die ursprünglich als Türme geplant waren. Diese Trakte bildeten die neuen Ost- und Westflügel. Durch beide Eckpavillons führten dabei Tore hinein in den entstandenen nun geöffneten „Ehrenhof“, wobei man zugunsten dieses neugestalteten Ehrenhofs auf die Errichtung des früheren Küchentraktes mit den Räumen für die Dienerschaft verzichtete. Damit revidierte man die nach Süden geänderte Ausrichtung der gesamten Residenz, die sich ja schon einmal von einer nördlichen Ausrichtung nach Süden umorientierte, wieder in eine nördliche Ausrichtung. Diese Neuordnung ließ den vorderen Residenz-Schlosshof zu einem (hinteren) Binnenhof werden. Darüber existieren von dem damals nach wie vor beschäftigten Hofbaumeister Justinus Bieler heute noch etliche Risszeichnungen im Coburger Staatsarchiv.
Die Bauarbeiten verliefen nicht immer unproblematisch: 1697 traten Risse an der Decke des Riesensaals, wohl an auch an den reichhaltigen Stuckaturen, auf. Durch sein Auftreten und Verhalten gegenüber der Coburgischen Hofkammer aufgrund eigener Rechtfertigungen und nicht haltbarer Beschuldigungen anderer verlor dabei Justinus Bieler seine Glaubwürdigkeit und geriet deshalb in Folge ins Abseits.
Mit seinem Tod am 06. August 1699 hinterließ Herzog Albrecht nach über neunjähriger Bauzeit ein nur fast abgeschlossenes Bauwerk. Es dauerte allerdings 36 Jahre, bis seine Nachfolge, diese war hart umstritten, geklärt war. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Coburger Herzogtum gemeinsam von den Herzögen von Gotha, Meiningen und Saalfeld regiert.

Aufgenommen am 24. Mai 2019 vom Coburger Schlossplatz aus.

Vielen Dank an die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen in München für die Erlaubnis, die Bilder veröffentlichen zu dürfen.
Für Interessenten anbayerischen Schlössern - unter folgendem Link findet man Schloss Ehrenburg, die Veste Coburg und Schloss Rosenau im Reiter links unter Coburg auf der Website:

https://schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/uebers/coburg.htm

Zu empfehlen ist auch für interessierte Besucher der amtliche Führer:

https://www.bsv-shop.bayern.de/Amtlicher-Fuehrer-Schloss-Ehrenburg-Coburg

Aus diesem habe ich viel Wissenswertes und eine Fülle an Informationen erhalten, die ich bei der textlichen Gestaltung meiner Bilder mit habe einfließen lassen.

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