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Kommentare 10

  • Philipp E. Schädler 16. Juni 2009, 16:49

    Jefaelltmaso, natürlich ist das so. Jedes Bild spricht quasi die Prägungen des Betrachters an und, da jeder Betrachter im Detail anders geprägt ist, kommen auch unterschiedliche Meinungen von "gefallen oder nicht gefallen". Wir werden von Bildern getriggert, in Bewegung gebracht und gehalten.

    Die Werbung nutzt das logischerweise aus. Je grösser die Schnittmenge zwischen Zielgruppe und dem was ich anbiete, desto grösser die Ansprache.

    Oder anders gesagt, Werte werden erfüllt oder nicht. Das einfachste Beispiel dafür könnte der Teller sein der vor einem steht, bevor man zu essen beginnt. Da werden Werte entweder erfüllt (die Freude steigt) oder sie werden nicht erfüllt (die Nase rümpft sich).

    Ich meinte nicht das quasi "implizite Wissen", sondern das "Explizite", jenes also, was ich als Fotograf mitbringe, weil ich das Bild gemacht habe.

    Dieses explizite Wissen kann den Ausschlag für gutes bzw. schlechtes Bild nicht geben, weil beim Betrachter nicht vorhanden. Es ist immer eine im Betrachter wohnende Instanz, die die Stimmigkeit der Werteerfüllung prüft, vor vielen Hintergründen wie zB. Kultur, Erziehung, Eigenes, Laune und und und.

    LG
    Philipp
  • Wulf P 16. Juni 2009, 16:32

    @ Jefaelltmaso

    ein sehr schöner Beitrag


  • Jefaelltmaso 15. Juni 2009, 19:00

    da bin ich anderer meinung, denn jeder betrachter verfuegt ja zwangslaeufig ueber eine gewisse und unterschiedliche art von vorkenntnissen wenn er ein bild betrachtet. ohne vorkenntnisse sehen geht nicht. daher wird es immer eine gewisse komponente geben die unklar bleibt. das man trotzdem eine hohe schnittmenge von leuten mit einer bestimmten aussage erreichen kann, wenn man das bildsprachenmaessig beherrscht, liegt wohl zum teil daran wie unser gehirn arbeitet und zum teil wie wir kulturell trainiert sind. das kann man machen (wenn man es kann) aber das ist nur eine moeglichkeit bilder zu machen...

    ich wuerde wahrscheinlich auch nicht die bildschaerfe zugunsten einer weichgespuelteren und bereinigten haut aufgeben einfach aus gruenden des realismus.
    dafuer fordert diese art der aufnahme den betrachter etwas mehr und hebt sich heraus aus dem ueblichen portraitansatz, was mir auch gefaellt.


    fuer einen albino koennte man sich auch ein spiel mit licht und schatten vorstellen (z.b. das gesicht im schatten erahnen lassen um die sonnenempfindlichkeit zu illustrieren).


  • Philipp E. Schädler 15. Juni 2009, 15:36

    @Gerry, Du hast natürlich recht mit Deinen Aussagen, da ein Bild aus sich heraus sprechen soll und keine Erklärungen, Wissen, Kennen oder sonstwas voraussetzen sollte. Alles klar, danke für Deine Mühe.

    LG
    Philipp
  • Gerhard Körsgen 15. Juni 2009, 14:52

    @ Philipp: Danke für deine Erklärungen ! In vielen Fällen bin ich mit meiner Kritik sozusagen "aufgelaufen", weil ich ja a) nicht wissen konnte dass derjenige ein Albino ist und daher seine Sonnenbrille einfach braucht, b) wiederum nicht wissen konnte dass Du seine der Sonne zu "verdankenden" Hautunreinheiten eher abgeschwächt denn akzentuiert darstellen wolltest, c) daher wohlweislich auf Schärfe verzichtet hast.
    Was wieder mal beweist: Wer mehr weiss, sieht mehr !
    Zur Persönlichkeit mit/ohne Sonnenbrille gibst Du ja selbst zu das sie für dich so oder so 'rüberkommt und dass sie das tut weil Du denjenigen kennst - was aber wohl die wenigsten FC-User von sich behaupten können...

    Aber schön dass Du alles so ausführlich erklärt hast, so verstehe ich's besser und habe nichts mehr auszusetzen, kann nun sogar das breite Passepartout nachvollziehen.

    L G Gerry
  • gükü 15. Juni 2009, 8:59

    ...und das ist gut so !!!
    LG
    Klaus
  • Philipp E. Schädler 15. Juni 2009, 8:07

    @alle, zunächst danke für Eure Aufmerksamkeit.

    Auch bei einem Portrait könnte/dürfte der portraitierte eine Brille auf haben, wenn es dann sein Wunsch ist. Ich müsste dann sehen, wie ich ihn mit Brille optimal in Szene bringe. Nur, es ist kein Portrait. Zumindest nicht in diesem Sinne entstanden.

    Die Schärfe/Unschärfe, ja, die ist so gewollt. Grund ist für mich, dass der junge Mann ein Albino ist und die Sonne, das viele Licht (deshalb auch die Brille nicht Accessoir sondern Schutz) wenn schärfer abgelichtet aus meiner Sicht unvorteilhaft gewesen ist.

    Zu Deiner Feststellung, nicht dienlich, erlaube mir bitte die nicht affektive Frage, worauf sich das dienlich sein bezieht. Was würde die schärfe bedienen?

    Wenn es auf Dich kühl wirkt, dann war es das was ich wollte. Einerseits kühl und geklärt, andererseits das was Klaus anspricht, die Nachdenklichkeit, die Zuwendung zu sich, die diese vom jungen Mann gezeigte Haltung festhalten soll.

    Es wäre übrigens egal, ob er ein Würstchen wendet oder betet, in beiden fällen wendet er sich etwas zu, so die Bildaussage für mich.

    Letztlich die Frage, ob Persönlichkeit mit oder ohne Brille, die ich mit ja beantworten kann, in beiden Fällen, sehr sogar. (Das jedoch nur weil ich Ihn kenne, nicht unbedingt weil das Bild das so transportiert.)

    Insgesamt kann man an diesem Bild bestimmt manches anders machen, je nach dem, welche Aussage oder welche Assotiation man bei einem Betrachter wecken mag oder wecken zu können glaubt.

    Grundsätzlich denke ich mir zugegebenermassen bei meinen Bildern nicht wirklich viel, sehe das jedoch nicht als Verlust. Ich prüfe, wie diese im Moment auf mich wirken, auf meine Wahrnehmung. Empfinde ich es als gut im Sinne von stimmig sein, bezogen auf was immer, stelle ich es hier zur Verfügung.

    LG
    Philipp
  • Wulf P 14. Juni 2009, 23:42

    persönlichkeit, egal ob oder mit brille - ?
  • gükü 14. Juni 2009, 23:18

    Sehe ich etwas anders.
    Ein cooles und interessantes Portrait bei dem gerade die Sonnenbrille die Nachdenklichkeit oder den in sich gekehrten jungen Mann unterstreicht. (Vllt. wendet er aber auch nur Grillwürstchen ;))) )
    Nach längerem Betrachten dürfte es doch etwas mehr Schärfe haben.
    LG
    Klaus
  • Gerhard Körsgen 14. Juni 2009, 22:38

    tja...gefällt mir eher weniger.

    Für ein Portrait sollte derjenige keine anonymisierende Sonnenbrille auf haben - hat er aber.
    Obwohl das eigentliche Pic inmitten dieses riesigen Passepartouts ja schon klein ist wirkt es dennoch nur gerade so scharf genug...so gewollt ?
    Wenn ja finde ich das nicht dienlich.
    Persönliches: ICH persönlich würde es auch etwas wärmer gestalten, muss ja nicht Sepia sein, aber so wirkt es auf mich zu kühl.

    Hast dir ja bestimmt so etliches dabei gedacht es so zu machen und zu präsentieren...die Geschmäcker sind verschieden...auf dein Statement bin ich gespannt !

    Freundliche und aufbauende Grüsse sendet Gerry