• Porträt 1 2. April 2018, 7:58

    eine Langzeitbelichtung ohne Stativ ist natürlich eine Herausforderung aber wie viele hier hatte ich im Laufe der Woche mehrere Ideen ausprobiert und wieder verworfen. Bereits früher hatte ich eine Serie von Aufnahmen gemacht, indem ich meine Kamera auf einen festen Untergrund gestellt hatte und dann ausgelöst hatte: am Bahnhof, an belebten Kreuzungen bei Tag und bei Nacht, auf Autobahnbrücken usw. Nur hatte ich in der Karwoche dazu keine Gelegenheit.
    Also habe ich mich für dieses Bild entschieden. Es ist einmal der Schärfe-Unschärfeverlauf bei diesem Bild aber auch die Lichtfülle; immerhin war es schon dämmrig aber durch den Schnee war es draußen noch relativ hell um 19.53 Uhr; außerdem hatte ich ein relativ lichtstarkes Summicron M - Objektiv mit einem Lichtwert von 1:2, das sowohl die Helligkeit im Raum, als auch die Helligkeit außerhalb des Raumes gut dargestellt hat, finde ich. Das Objektiv ist nicht mit einem Bildstabilisator ausgestattet und liefert durch seine stark ausgeprägten Focusiereigenschaften relativ gute Ergebnisse, wie man hier an der Blüte sehen kann. (immerhin für ein Weitwinkelobjektiv, das eigentlich mehr in der Landschaftsfotografie seine Stärken hat bei einer Entfernung der Blüte unter einem Meter ganz erstaunlich). Dazu kommt noch, dass es sehr selten am Tag vor Ostern noch bis zu 20 oder 30 cm schneit, also handelt es sich hier um ein seltenes Zeitdokument. Normalerweise war die Natur in den letzten Jahren an Ostern schon viel weiter. - also, obwohl man es dem Bild vielleicht nicht an sieht, genügt es doch gleich mehreren Herausforderungen. Also ich fand das Thema sehr interessant und bin mit meinem Ergebnis ganz zufrieden. Ich freue mich ebenso über kurze wie auch über ausführliche Kommentare.
  • Anette Z. 2. April 2018, 8:06

    Danke für deine Info. Du hast Recht: Man sieht dem Bild nicht unbedingt an, wie viel Arbeit du in das Thema gesteckt hast. Die Frage nach dem Sinn sollte auch nicht in erster Linie an dein Bild gehen. Mehr so an Anmerkungen (vor meiner), die so sehr mit der Frage der ruhigen Hand auseinandersetzen statt mit dem Bild. Denn du hast Recht: Du hast ein eher seltenes Zeitdokument aufgenommen.
    UND Du hast es geschafft, eine Blume mitten in den Schnee zu setzen. Beides gibt dem Foto seinen Charakter.

    Aber an der Stelle muss auch die Frage erlaubt sein: Was soll dann die Unschärfe? Wäre so ein Zeitdokument nicht scharf und in Farbe passender als ausgerechnet im Retrolook? Wenn die einzige Antwort auf die Frage ist "das Thema hat das vorgeschrieben" dann finde ich das schade. Denn egal wie das Thema lautet: Die erste Frage sollte immer sein "wie kriege ich ein gutes Foto" und nicht "Wie kriege ich das Thema bedient"