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BlendeDie Blende bezeichnet die Öffnung eines Objektivs, d.h. die Größe des "Lochs", durch das Licht durch das Objektiv hindurch auf den Film bzw. Sensor fallen kann. Die Objektive der gebräuchlichen Kameras besitzen eingebaute sich kreisförmig schließende Lamellen, die das "Loch" mehr oder weniger verschließen können; man spricht dann vom Schließen der Blende oder vom Abblenden. Damit kann die Lichtmenge, die durch das Objektiv auf den Film bzw. Sensor gelangt, gesteuert werden. Praktisch alle modernen Kameras besitzen eine so genannte Offenblendenmessung um das Motiv im Sucher bzw. auf dem Monitor mit größt möglicher Helligkeit einsehen zu können. Die Belichtungsmessung berücksichtigt jedoch bereits die manuell oder von der Kamera automatisch gewählte Blende. Erst kurz vor der Aufnahme wird die Blende (d.h. die oben erwähnten Blendenlamellen) auf den gewählten Wert geschlossen. Die Blende ist neben der Belichtungszeit das wichtigste Element, um die korrekte Belichtung der Aufnahme zu steuern. Die Blende hat weiterhin auch noch Einfluss auf die Schärfentiefe.
BlendenzahlDie Blendenzahl (meistens verkürzt als Blende oder Lichtstärke bezeichnet) ist das Verhältnis des Durchmessers der Öffnung des Objektivs zur Brennweite. Z.B. besitzt ein Objektiv mit einer maximalen Öffnung von 50mm und 100mm Brennweite die Blendenzahl 1:2. Auf Objektiven wird die Blende zur Vereinfachung meistens als Kehrwert angegeben, d.h. in diesem Fall würde die Bezeichnung 2 lauten. Wenn - um bei diesem Beispiel zu bleiben - die Öffnung durch das Schließen der Blende z.B. auf 25mm halbiert wird, bedeutet das auch eine Halbierung des Blendenwertes, also auf 1:4, wobei auch hier zur Vereinfachung von Blende 4 gesprochen wird. Damit erklärt sich, warum größere Blendenzahlen kleinere Öffnungen bedeuten. Die Lichtmenge, die durch ein Objektiv hindurch geht, hängt direkt proportional von der Fläche ab. Bei der Halbierung des Durchmessers der Blende reduziert sich - wie wir in den Grundlagen der Mathematik vor mehr oder weniger vielen Jahren gut gelernt haben - die Fläche auf 1/4 und damit auch die Lichtmenge. Möchte man nun aber die Lichtmenge nur halbieren, muss man die Blende in Schritten mit dem Faktor Wurzel aus 2 schließen (ca. 1,4). Dadurch erklären sich die auf den ersten Blick ungeraden Blendenschritte jeweils zur Halbierung der Lichtmenge von einer Blendenzahl zur nächsten: 1 - 1,4 - 2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32 Damit wird folgender Zusammenhang klar: Wenn eine Aufnahme z.B. bei Blende 8 und 1/125 Sekunde Belichtungszeit korrekt belichtet werden würde, dann auch bei Blende 5,6 und halbierter Belichtungszeit, nämlich 1/250 Sekunde, Blende 4 und 1/500 Sekunde oder aber bei Blende 16 und 1/30 Sekunde. Jetzt muss der Fotograf nur noch das für seine Zwecke optimale Paar zur korrekten Belichtung auswählen, denn die Blende hat noch einen Einfluss auf die Schärfentiefe und die Belichtungszeit auf die Verwacklungsanfälligkeit und Bewegungsunschärfe. Die verschiedenen Automatikprogramme der Kameras nehmen diese Wahl dem Fotografen mehr oder weniger ab, so dass er sich voll auf das Motiv konzentrieren kann. Der Begriff "lichtstarke Objektive" bezeichnet nun Objektive mit Blenden von 1 oder 1,4, aber auch 1,8 oder 2. Diese Objektive können viel Licht auf den Film bzw. Sensor fallen lassen, was dann kürzere Belichtungszeiten ermöglicht. Dies ist aber nur bei festen Brennweiten möglich, also z.B. bei einem Objektiv 1,4/50. Gute Zoomobjektive haben oft eine durchgehende Blende von 2,8. Einfache (lichtschwache) Zoomobjektive beginnen oft erst bei 3,5 oder 4 und enden bei 5,6 oder 6,3. Je größer diese Zahl ist, desto weniger sind sehr kurz belichtete Aufnahmen möglich oder man muss eine höhere Empfindlichkeit (ISO) einstellen. Blendenangabe und tatsächliche LichtstärkeWie schon eingangs angemerkt ist die angegebene größtmögliche Blendenöffnung eine errechnete Größe. Sie bezeichnet das Verhältnis von Blendenöffnung zu Brennweite. Die tatsächliche Lichtstärke eines Objektivs ist in jedem Falle geringer, da die Linsen eines Objektivs nicht 100% des Lichtes durchlassen und selbst höchstvergütete Linsen pro Glas/Luftfläche rund 1% Lichtverlust aufweisen (pro Linse also rund 2%). Je mehr Linsen in einem Objektiv verbaut werden, desto größer ist der Lichtverlust. Das Objektiv mit den Werten 2.8/80-200er Zoom ist also real nur ein Objektiv mit etwa Blende 3.5 oder gar 4. Siehe auch: Just how fast is that lens? - by Dante Stella (http://www.dantestella.com/technical/fast.html) Auf die kamerainterne Belichtungsmessung hat dieser Unterschied keinen Einfluss, da der Belichtungsmesser der Kamera das real durch das Objektiv einfallende Licht misst und daraus die erforderliche Zeit/Blendenkombination ermittelt. Fazit: Ein festbrennweitiges Objektiv ist aufgrund der geringeren Anzahl der verwendeten Linsen gegenüber einem Zoomobjektiv, trotz gleicher Blendenzahl, immer etwas lichtstärker! Weblinks
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