POL-Filter und das Dreieck

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Manfred Glanemann Manfred Glanemann Beitrag 1 von 11
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Hallo,
ich habe einen Hama Polfilter 67 mm ohne Behälter, leider ist mir nicht klar ob es ein Linear- oder Zirkular-Polfilter ist. Auf dem Filter ist hinter dem Schriftzug ein Dreieck, welches mit der Spitze nach vorne zeigt, abgebildet. Bedeutet das, das es ein Zirkularfilter ist?

Muß ich für die Canon 300d einen Zirkular-Polfilter verwenden?

Grüße



Nachricht bearbeitet (23.05.2004 - 05:00h)
JN30D JN30D Beitrag 2 von 11
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Hallo Manfred,

ZITAT Fotofilterversand.de:

"Polfilter sind geeignet, den Farbkontrast zu verbessern und, was sie noch viel interessanter macht, Reflektionen auf Glas oder anderen glatten Oberflächen verschwinden zu lassen. Der Farbkontrast wird verbessert, indem der Polfilter so genanntes Streulicht, welches überall von Objekten reflektiert wird, herausfiltert. Das bewirkt reinere, gesättigtere Farben. Die Filter sind farbneutral und erweitern die Aufnahmemöglichkeiten über Schwarz-Weiß hinaus auch in Farbe. Beim Farbfilm haben wir im Gegensatz zum Schwarz-Weiß-Foto keine Möglichkeit, die Kontraste oder Farbbrillianz mittels Farbfilter zu ändern. Man würde zwangsläufig auch die Farben beeinflussen.

Natürliches Licht breitet sich geradlinig in Wellenform in alle Richtungen aus. Reines Sonnenlicht ist polarisiert und besitzt eine hohe Farbreinheit. Beim Durchdringen der Atmosphäre wird ein Teil davon gestreut, was als blaugrauer Dunst alle Farben überlagert. Dieser Anteil läßt sich oft mit Polfiltern abschwächen bzw. verhindern. Fällt nun außerdem Licht in einem flachen Winkel von ca. 35° auf eine spiegelnde Fläche, wie z.B. Wasser, Glas, Kunststoffe, Farben (mit Ausnahme von metallischen Oberflächen), wird das Licht reflektiert und polarisiert. Wird nun ein richtig orientiertes Polfilter eingesetzt, werden die Reflexe absorbiert, und die reinen Farben können auf den Film gelangen. Wasseroberflächen werden durchsichtig, der Blaustich durch die Himmelspolarisation wird gedämpft, die Farben werden weitaus kräftiger und satter.

Der Lichtverlust eines Polfilters beträgt je nach Löscheinstellung 1-1,5 Blendenwerte, der je nach Kameratyp von Hand oder automatisch berücksichtigt wird. Polfilter bestehen aus einer Folie, die zwischen zwei Planscheiben verkittet ist. Die Folie ist so aufgebaut, daß sie nur in einer Richtung schwingende Strahlen durchläßt. Dieses Scheiben-Set wird in einer drehbaren Fassung geliefert, daß problemlos die gewünschte Position und Wirkung eingestellt werden kann.

Bei Spiegelreflexkameras sieht man das Ergebnis im Sucher, bei Sucherkameras muß man das Polfilter vor dem Auge einstellen und dann mit Hilfe des Zahlenkranzes, der auf fast jedem Polfilter angebracht ist, in dieselbe Position vor dem Objektiv bringen. Ist keine Wirkung sichtbar, so ist die Lichtlage nicht polarisierbar. Dann sollte von einem Einsatz abgesehen werden.

Bei Polfiltern gibt es im Prinzip zwei verschiedene Ausführungen, lineare und zirkulare Polfilter. Die Wirkung ist vergleichbar. Das Zirkulare wird benötigt, wenn bei Kamerasystemen mit Innenlichtmessung das Licht über Spiegel und Strahlenteiler geleitet und damit zum Teil polarisiert wird, wie z.B. bei allen AF-Kameras. Hier können bei linearen Filtern Fehlmessungen auftreten. Die Zirkular-Polfilter haben in ihrem Aufbau zusätzlich eine Verzögerungsfolie. Das polarisierte Licht wird in eine Rotation versetzt und kann so ungehindert die Meßsysteme passieren.

Das Arbeiten mit Polfiltern wird aber erst richtig ergiebig, wenn man mit zusätzlichen Filtern arbeitet. Ein leichtes Konversionsfilter blau (KB 1,5) ist zusammen mit einem Polfilter in der Lage, Wolkenbildungen hell und sonnig zu gestalten, dem ganzen Bild einen heiteren Charakter zu geben. Im Gegensatz dazu erzeugt ein schwaches Konversionsfilter rot (KR 1,5) eine dramatische, gewitterhafte Stimmung des Farbbildes.

Eine besondere Wirkung erzielt das Polfilter, wenn das Aufnahmelicht teilweise aus schon polarisiertem (in einer Vorzugsrichtung schwingendem) Licht besteht. Polarisiert ist das Reflexlicht von blanken Oberflächen transparenter Stoffe, wie Glas oder Wasser, aber auch Lackschichten und Oberflächen von Kunststoffen. Die älteste, allgemein bekannte Anwendung von Polfiltern ist die Reflexlöschung auf Glas. Allerdings ist der Grad der Löschung vom Aufnahmewinkel der Kamera zur Glasoberfläche abhängig.

Ein besonderes Phänomen ist die Himmelslichtpolarisation. Der Polarisationsgrad ist vom Winkel zur Sonne abhängig. Steht die Sonne im Zenit, so ist der Himmel über dem Horizont stark polarisiert. Bei schrägstehender Sonne hat man die stärkste Wirkung des Polfilters zu erwarten, wenn das Licht seitlich einfällt. Sehr stark abhängig ist der Grad der Himmelslichtpolarisation von dem Zustand der Atmosphäre. Den höchsten Wert erreicht sie in sehr reiner Luft, also in Gebieten fern von Städten und Industrie.

Nachteilig wirkt sich auf die Himmelslichtpolarisation Dunst und Trübung der Atmosphäre aus. Wenn die Sonne hinter einem ganz fahlblauen bis weißen Himmel steht, ist die Polarisationswirkung bereits sehr schwach. Ist der Himmel gelblichweiß, so ist die Himmelspolarisation erloschen. In diesem Fall ist die Anwendung eines Polfilters zur Sättigung der Himmelsfarbe nicht möglich.

Beim Himmelslicht kann, verwendet man ein Weitwinkelobjektiv, gelegentlich der Himmel unterschiedlich hell werden, er zeigt dann Ansteigen und Abfallen des Polarisationsgrades im Winkel zur Sonne. Möchte man ein Polfilter benutzen, um die Reflexe auf Wasserflächen zu beseitigen, sollte man bedenken, daß auch hier die Wirkung der Reflexbeseitigung vom Aufnahmewinkel abhängt. Bei bewegter See oder sprudelndem Gebirgswasser mit ständig wechselnden Aufnahmewinkeln ist keine erfolgreiche Anwendung möglich. Bei stillen Gewässern ist der Einsatz des Polfilters aber durchaus sinnvoll, nicht nur, um vielleicht Gegenstände unter Wasser aufzunehmen, sondern auch, um Spiegelbilder zu verstärken oder zu schwächen, je nach Stellung des Filters.

Metallflächen polarisieren Licht nur ganz schwach, eine bemerkenswerte Löschung von Spiegelungen ist dementsprechend nicht zu erreichen. Kunststoffe zeigen oft regenbogenfarbene, bizarr geformte Streifen und Farbgebilde. Ursache ist die innere Spannung dieser Kunststoffe, die durch Druck noch verstärkt werden kann."

Weitere interessante Lektüre zu Filtern und deren Anwendung findest du unter http://www.fotofilterversand.de

gut Licht
Jürgen
Manfred Glanemann Manfred Glanemann Beitrag 3 von 11
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Hallo Jürgen,

schöner langer Text. Und was ist jetzt mit meinem Dreieck auf dem Filter???


Grüße
JN30D JN30D Beitrag 4 von 11
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Hallo Manfred,

auf den von mir verwendeten Polfiltern befindet sich nicht dieses Dreieck. Anscheinend ist es eine zusätzliche Bezeichnung des Herstellers HAMA.

Gruss Jürgen
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 5 von 11
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Ich habe einen Zirkular-Polfilter von Hama. Bezeichnung "Pol-Cir".
Gruss Regula

P.S. wo sind denn deine Bilder??
Andreas Hurni Andreas Hurni   Beitrag 6 von 11
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well, ich weiss nicht, welcher natur dein polfilter ist, aber ein vorschlag meinerseits.
probier ihn einfach mal aus. mit an sicherheitsgrenzender wahrscheinlichkeit benötigt die 300d eine zirkularen filter.
wenn der af spukt ist es der falsche.

gruss andreas
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 7 von 11
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Genau,

und wenn der AF spukt, dann wäre das vielleicht auch ein guter Grund, sich mal im manuell focussieren zu üben ;-)

Geht alles.

Gruß
Hermann
Heribert Stahl Heribert Stahl   Beitrag 8 von 11
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Das Dreieck ist nur eine Markierung, um die gleiche Einstellung wieder zu finden.
Schlimmer als die AF-Unvertraeglichkeit der Linear- Polfilter ist, dass die Belichtungsmessung boese in die Hose gehen kann.
Gruss
Heribert
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 9 von 11
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Das mit der Belichtung habe ich schon oft gehört, aber noch nie -in Worten NIE- bei allen meinen alten EOSen, T-XX oder Rolleiflex beobachtet!

Daß sich die Belichtungswerte ändern, wenn man am Filter dreht liegt in der Natur des Filters. Zumindest ein Lineares läßt ja mal mehr und mal weniger licht durch, weil ein Großteil des Lichtes (draußen, wenn die Sonne scheint) nuneinmal polarisiert ist. Und das Filter ist dafür da, dieses Licht vorzugsweise durch zu lassen oder eben aus zu sperren.
Dieser Effekt alleine begründet noch kein falsches Messen.

Gruß
Hermann
Heribert Stahl Heribert Stahl   Beitrag 10 von 11
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@Hermann: das haengt auch stark davon ab, ob man integral misst oder per Matrixmessung.
Bei Spotmessung und "passender" Polfilterstellung gibt es mit ziemlicher Sicherheit Fehlmessungen, da der Schwingspiegel in der Mitte ebenfalls polarisiert.
Bei Negativfilm spielt das allerdings eher keine Rolle.
Gruesse
Heribert
Willy Brüchle Willy Brüchle   Beitrag 11 von 11
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Das Dreieck, bei anderen auch ein Pfeil, soll in Richtung Sonne zeigen, um den grössten Effekt zu haben. MfG, w.b.
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