Zur Diskussion: Hilft Technik oder steht sie im Weg?

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Matthias Haemisch Matthias Haemisch Beitrag 1 von 70
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Hilft mehr Technik wirklich noch oder steht sie uns im Weg? Vielleicht ist mein Anspruch zu hoch – aber mich nervt es, dass ich auch nach Jahren fotografieren mit mft Kameras (L+O) noch immer in Situationen komme wo ich mich frage „Was mach die Kamera gerade oder besser: Was macht sie nicht - und warum.“ Was hatte ich dagegen früher für eine Sicherheit mit meiner halbautomatischen analogen SLR“ Ich habe versucht ein Customer Menü aufzubauen, das die unglaubliche Komplexität mit seinen x Automatikfunktionen auf ein leicht beherrschbares Minimum reduziert. Der Erfolg war mäßig. Irgendwann wurde mir klar, dass die meisten dieser Programme nur benötigt werden, um die grundlegenden Automatikfunktionen (Focus, Blende, Zeit) umgehen zu können. Wenn Sie bei einer halbautomatischen Kamera die Blende oder Zeit per Handeinstellen (dauert auch nur Sekundenbruchteile) dann brauche ich kein weiteres Rad für Belichtungskorrekturen. Wenn ich Blende selbst einstelle habe ich ein „Gefühl“ für die Tiefenschärfe und brauche keine Autofocus-Funktion mit 150 Messpunkten – die Optik kann ohnehin nur eine Entfernung fokussieren – Die Steigerung liegt dann darin, dass ich zwischen 100, 25, 10, 4 oder einem Messpunkt wählen kann, den ich dann per touchscreen auch noch an jeden beliebigen Punkt schieben kann. Also ich mache das ganz old shool so: Ich focusiere den Punkt an den ich Scharf haben will, halte den Auslöser gedrückt und richte die Kamera auf den richtigen Bildausschnitt aus. Ich glaube, dass nichts einfacher und schneller geht. Die Wahl zwischen mechanischem und elektronischem Verschluss zu haben ist auch toll – bis der Blitz dann im entscheidenden Moment nicht auslöst weil er im elektronischen Modus nicht funktioniert. Apell: Welcher Hersteller traut sich eine minimalistische Digitalkamera auf den Markt zu bringen, bei der ich nicht ständig damit beschäftigt bin den „Eigenwillen“ der Kamera auszutricksen. Ich freue mich auf eine kontroverse Diskussion.
Uwe  - Ein Alzeyer in Bremen - Uwe - Ein Alzeyer in Bremen -   Beitrag 2 von 70
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Im Zweifel kann man ja den ganzen Automatik-Kram abschalten (und wenn das nicht geht, die Kamera erst garnicht kaufen) und muss sich dann nicht ärgern. Zu 90% brauche ich den ganzen tollen Kram mit 150 AF-Punkten und sowas alles nicht. Fotografiere ich dann plötzlich Sport, Schwalben oder auf mich zurasende Fahrräder, die dann zum Sprung abheben, bin ich über die AF-Punkte, den rasend schnellen Serienbildmodus und sowas verdammt froh.

Normalerweise löse ich nicht mit elektronischem Verschluß aus, brauch ich nicht. Steh ich in der Kirche und soll da ein paar Bilder machen, dann bin ich verdammt froh, dass man von mir nix hört, da ich den elektronischen Verschluß habe und nun nutze.

Ich habe Nikons und Fujis und zu 90% sind die im Modus A (Zeitautomatik), Matrix-Belichtung und mit einem AF-Punkt aktiv. Super einfach zu beherrschen und zu bedienen.

Und bei den anderen 10 % freue ich mich darüber, was die modernen Kameras so alles können, sei es Augen-AF, Objektverfolgung oder eben Auslösen ohne Geräusch.
Phil Funility Phil Funility Beitrag 3 von 70
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Mir ist das zwar nicht unbekannt was Du da ansprichst, aber als so dramatisch empfinde ich es nicht.
Von einigem neumodischen Schnickschnack bin ich sogar schwer begeistert (z.B. eye-autofocus).
Aber es stimmt schon - nichts nervt mehr, als wenn man eine Funktion nicht abstellen kann, die sich irgendwo in den unendlichen Weiten des Kameramenüs versteckt hält und man gleichzeitig nicht unbegrenzt Zeit für die Aufnahme hat. Manchmal hilft entschleunigtes logisches Drübernachdenken. Bei alten Sony-Menüs hilft auch das nicht ;-)

Deine letzte Frage kann man relativ leicht beantworten - Leica traut sich ...
Kai Mueller Kai Mueller   Beitrag 4 von 70
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Zitat: Matthias Haemisch 01.03.21, 18:47Zum zitierten Beitrag...Also ich mache das ganz old shool so: Ich focusiere den Punkt an den ich Scharf haben will, halte den Auslöser gedrückt und richte die Kamera auf den richtigen Bildausschnitt aus. Ich glaube, dass nichts einfacher und schneller geht.

Bei statischen Motiven und größerer Schärfentiefe kann man das sicherlich so machen. In den anderen Fällen hast du so schnell mal einen Fehlfokus.
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 5 von 70
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Je mehr man verstellt, umso eher vergisst man, es dann wieder zurückzustellen.

Ich für mich hab ein paar Dinge an der cam selber konfiguriert, den Rest brauch ich meist nicht.
Aber die meisten Dinge, die eine cam kann, sind für viele sinnvoll.
Jeder hat sein meistgenutztes Rezept ... so wie bei jeder Arbeit sollte man sich mit Ballast nicht abmühen. Nur das nutzen, was man gut auch in stressituationen nutzen kann.
pzinken pzinken Beitrag 6 von 70
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Alle für die Aufnahme relevanten Einstellungen (Zeit, Blende, ISO, Fokus, ggf. Belichtungskorrektur) lassen sich doch genau so einstellen und bedienen wie bei früheren analogen Kameras. Wenn man das will, da macht die Kamera auch nichts anderes als man einmal einstellt. Ich fotografiere auch weiterhin fast nur mit Zeitautomatik und stelle Blende und Belichtungskorrektur über die Einstellräder ein, wie eh und je. Allerdings finde ich z.B. die ISO-Automatik schon praktisch, die Kamera legt selbst den passenden "Film" ein ;-)

Der meiste andere Kram im Menü ist für die Aufnahme nicht wirklich relevant. Man stellt einmal ein, ob man z.B. ein Gitternetz im Sucher haben möchste, welche Anzeigen man benötigt etc. Das weitere sind überwiegend Bildbearbeitungsfunktionen, die mich nicht interessieren bei RAW. Ach ja und als erstes muss man natürlich diese nervigen Piepstöne abstellen.

Deine Kameras haben doch sicher auch eine Möglichkeit, sich ein eigenes Menü anzulegen mit den wenigen Funktionen, die man öfters braucht? Dann kann man alles andere schnell vergessen.
Brausewetter Brausewetter   Beitrag 7 von 70
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Wenn man so will, sind Kameras heutzutage (auch) kleine Computer mit einem Betriebssystem -

Ich richte meine Kamera halt nach Einsatzzweck ein und ich habe mir da auch die Bedienerprogramme (Customprogramme) entsprechend eingerichtet. Das erfordert vorher etwas Arbeit, aber wenn man dann in Action ist, sind es meist nur 2 Klicks die notwendig sind, um, sagen wir mal, von einem statischen Motiv, zu einem sich bewegenden Motiv zu wechseln, oder von einer Einzelaufnahme zu einer Belichtungsreihe zu wechseln.
Ich sehe die vielen Funktionen nicht als Hindernis, ich nutze die halt nur, wenn ich die wirklich brauche.

Ich hatte mir mal nach 2 Jahren mit einer DSLR eine Canon T90 zugelegt mit einer 50mm Festbrennweite.
In den meisten Fällen nutze ich auch eine digitale Kamera wie die analoge, Zeitautomatik und die Blende sowie die Belichtungskorrektur stelle ich dann selbst ein - Die ISO ist dann zwar FIX, aber ich nutze häufig digital die ISO Automatik, also rühre ich das da auch nicht an. Größte Unterschied war für mich das manuelle fokussieren, was ich nicht einfach fand - Also da sind die Digitalen einfacher in dieser Hinsicht (ist aber nur meine persönliche Meinung).
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 8 von 70
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Meist ist es ja nicht so, dass, wenn man eine besondere Funktion der cam nützt, dass dadurch die Bilder nicht besser werden - aber wenn sinnvoll ausgewählt, wird der fotografiervorgang für den User einfacher.
Nicht die cam macht schöne Bilder, sondern der Bediener der cam.
(Neben der guten Komposition/Szene/Licht braucht’s doch nur richtige Belichtung, Fokus.)
Markus Hack Markus Hack Beitrag 9 von 70
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Was im Weg steht räumt man weg.

Moderne Kameras bieten so viele Möglichkeiten, dass man sich einfach nur das raus suchen muss, was man für die eigenen Belange braucht. Manchmal ist das Resultat auch, dass man alle Automatiken abschaltet. Zum Glück hat man die freie Wahl was man nutzt und was nicht.

Ich betrachte eine Kamera, die Objektive und das Zubehör einfach nur als Werkzeug. Wenn die Kamera dann zum Werkzeugkasten mutiert, dann nehme ich nur raus was ich brauche. Wie bei allem ist es wichtig, dass man Routine in dem entwickelt was man tut. Seit ein paar Kameragenerationen steht nicht die Technik dem guten Bild im Weg, sondern der Mensch dahinter. Das ist fast wie der nervige Spruch: "mit einer besseren Kamera hätte ich bessere Bilder gemacht."

Zum Glück bleibt das Wesentliche beim Fotografieren immer gleich.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 70
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Wenn sich anstelle eines Films einfach ein Vollformatsensor mit 36 Megapixel in meine Nikon FE einlegen ließe, würde das für meine Zwecke vollkommen ausreichen. Ich würde dabei sogar gern auf ein Display verzichten. Doch vermutlich würde sich sowas als Nischenprodukt nicht oft genug verkaufen lassen.

An der Digitalkamera verwende ich gelegentlich mal Zeitautomatik, aber sonst ist alles soweit wie möglich abgeschaltet. Handhabung also genau so wie bei der FE.
Dirk M Dirk M   Beitrag 11 von 70
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Wenn man für sich selbst zu der Erkenntnis gelangt ist, dass man dieses moderne Zeug nicht braucht ist doch alles gut. Man behält seine alte Kamera oder sucht sich eine schlichte gebrauchte, Bleistift und Blöckchen sind billiger als ein iPad, whatsapp ist nerviger als eine Telefonzelle, Vinyl auflegen ist feierlicher als Spotify, ein alter Käfer ist hübscher als ein neuer SUV mit Airbag, ABS, Klima, Navi und solchem Kram. Warum darüber diskutieren, kann doch jeder machen wie er mag?
Matthias Haemisch Matthias Haemisch Beitrag 12 von 70
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Danke für die vielen Kommentare. Mir ist klar geworden, dass es mein Fehler ist, dass ich alle Aspekte der Kamera berrschen will. Aber das ist wahrscheinlich wirklich oldshool.
Uwe  - Ein Alzeyer in Bremen - Uwe - Ein Alzeyer in Bremen -   Beitrag 13 von 70
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Zitat: Matthias Haemisch 02.03.21, 19:43Zum zitierten BeitragDanke für die vielen Kommentare. Mir ist klar geworden, dass es mein Fehler ist, dass ich alle Aspekte der Kamera berrschen will. Aber das ist wahrscheinlich wirklich oldshool.

Nutz doch einfach was Du brauchst und den Rest vergiß. Mache ich mit jeder Kamera/Computer/Photoshop so. Ich weiß die Kisten können mehr, na und?

Ich versteh Dich aber auch gut, irgendwie will man ja wissen, was und warum die da so eingebaut haben :-)
Dirk M Dirk M   Beitrag 14 von 70
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Zitat: Matthias Haemisch 02.03.21, 19:43Zum zitierten BeitragDanke für die vielen Kommentare. Mir ist klar geworden, dass es mein Fehler ist, dass ich alle Aspekte der Kamera berrschen will. Aber das ist wahrscheinlich wirklich oldshool.
Das ist überhaupt kein Fehler sondern nachvollziehbar, ich versuche auch alle Möglichkeiten einer neuen Kamera kennen zu lernen und lese oldscoolmässig sogar Bedienungsanleitungen nutze dann aber nur das was ich wirklich brauche, z. B. interessiert mich alles was Video betrifft überhaupt nicht.
Dieter Geßler Dieter Geßler   Beitrag 15 von 70
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Eigentlich bräuchte ein Kamera für mich, wenn es schnell gehen soll, nicht mehr als schon meine analogen Canon A1 und F1 gekonnt haben und noch können. Vieles was die heutigen digitalen Hightech Kameras können verwende ich nur selten. Zwar alles mal probiert, für mehr oder weniger gut und brauchbar gefunden, aber das meiste wird selten verwendet.
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