Herzlich Willkommen zu einem Thema, welches zeigt, dass Fotografen unterschiedlicher nicht sein können, wenn es um die Anzahl der Belichtungen geht.
Da sind zum Einen die wuseligen Dauerläufer, die ruh- und rastlos sämtliche möglichen Motive abgrasen, so dass die Mehrbildanzeigen auf den Kameramonitoren fast wie Filmstreifen wirken. Sie und ihre Angehörigen werden reich beschert von ihren Kameras.
Und zum Anderen finden sich besonders unter den fortgeschrittenen, erfahrenen Fotografen auch viele, die schon beim Aufbau ihres Sets entschleunigen, liebevoll ihre Kameras streicheln und sich beim Einstellen schon an der Haptik und soliden Rasterung der Einstellrädchen und -hebelchen erfreuen.
Sie schleichen und krauchen um ihr Motiv herum auf der Suche nach dem besten Ort für den letzten Akt. Sie sind konzentriert bei der Sache, aber nur mit viel Glück lassen ihre Kameras mal ein, zwei Bilder springen ;-))) und nicht selten treten sie den Rückweg gar mit fotografisch leeren Händen an.
Wie würdet Ihr Euch diesbezüglich einordnen? Nach meinem Gefühl werden fotografische Fähigkeiten mit beiden Herangehensweisen trainiert: bei Ersterem schlichtweg durch die Häufigkeit der Belichtungen, wodurch man auch geübter und fingerfertiger respektive geschickter wird.
Aber auch der Slow -Motion-Modus trägt sicher zur fotografischen Weiterentwicklung bei und schult, wenn man mit hoher Konzentration die bestmöglichen Einstellungen an Kamera und Objektiv sowie nach einem besonders raffinierten Blickwinkel sucht.
Die dritte Fraktion sind für mich die klassischen Ansitzfotografen, die motivbedingt einen Geduldsfaden in Taustärke ausbilden.
Tragen Eurer Meinung nach alle drei Methoden zur fotografischen Reifung bei? Wie seht Ihr das und welche Erfahrungen habt Ihr diesbezüglich schon gemacht?
Da sind zum Einen die wuseligen Dauerläufer, die ruh- und rastlos sämtliche möglichen Motive abgrasen, so dass die Mehrbildanzeigen auf den Kameramonitoren fast wie Filmstreifen wirken. Sie und ihre Angehörigen werden reich beschert von ihren Kameras.
Und zum Anderen finden sich besonders unter den fortgeschrittenen, erfahrenen Fotografen auch viele, die schon beim Aufbau ihres Sets entschleunigen, liebevoll ihre Kameras streicheln und sich beim Einstellen schon an der Haptik und soliden Rasterung der Einstellrädchen und -hebelchen erfreuen.
Sie schleichen und krauchen um ihr Motiv herum auf der Suche nach dem besten Ort für den letzten Akt. Sie sind konzentriert bei der Sache, aber nur mit viel Glück lassen ihre Kameras mal ein, zwei Bilder springen ;-))) und nicht selten treten sie den Rückweg gar mit fotografisch leeren Händen an.
Wie würdet Ihr Euch diesbezüglich einordnen? Nach meinem Gefühl werden fotografische Fähigkeiten mit beiden Herangehensweisen trainiert: bei Ersterem schlichtweg durch die Häufigkeit der Belichtungen, wodurch man auch geübter und fingerfertiger respektive geschickter wird.
Aber auch der Slow -Motion-Modus trägt sicher zur fotografischen Weiterentwicklung bei und schult, wenn man mit hoher Konzentration die bestmöglichen Einstellungen an Kamera und Objektiv sowie nach einem besonders raffinierten Blickwinkel sucht.
Die dritte Fraktion sind für mich die klassischen Ansitzfotografen, die motivbedingt einen Geduldsfaden in Taustärke ausbilden.
Tragen Eurer Meinung nach alle drei Methoden zur fotografischen Reifung bei? Wie seht Ihr das und welche Erfahrungen habt Ihr diesbezüglich schon gemacht?
Diese Frage stellte sich mir vor allem aus folgender Runde und entsprechenden Beiträgen, die auch hier gut passen:
https://www.fotocommunity.de/forum/foto ... m---445729
https://www.fotocommunity.de/forum/foto ... m---445729
Ich fotografiere, wenn ich Zeit, Lust und die Gelegenheit (Motive) habe. Dann mache ich so viele Aufnahmen, wie nötig. Also 1-3. Bei Sport etwas mehr. Das, was Du beschreibst habe ich noch nie gemacht.
Manchmal habe ich Motive, wo ich mir nicht sicher bin, ob Pose, Schärfe, Licht passen, denn alles läuft rasant ab und ä Fett du h in Bruchteilen von Sekunden. Da halte ich mit dauerfeuer drauf, solang dS Motiv einigermaßen meine mindestkriteridn erfüllt.
Dann gibt es Motive, wo ich mir denke, ich weiß nicht, ob mir das, was ich in Sucher sehe, so gefällt - krampfhaftes komponieren geht meist schief - also bildgestaltung macht mein Bauch automatisch - da mach ich ein paar Bilder und schau dNn mit etwas zeitlichem Abstand, ob an einem der Bilder irgendwas besonderes dran ist.
Meistens mach ich keine Bilder, weil ich keine besondere Regung zum Fotografieren verspüre.
Hab meist keine cam dabei.
Für whatsappfamilienbilder knipse ich spontan und ohne Überlegung.
—-
Sommer
N. Nescio
01.08.23
2
2x ausgelöst, davon das erste genommen, unbearbeitet.
—-
Roma eterna
N. Nescio
28.10.18
2
Lindschuss dauerfeuer, zu Hause gerade gerichtet, beschnitten, Kontrast angepasst.
——
Dann gibt es Motive, wo ich mir denke, ich weiß nicht, ob mir das, was ich in Sucher sehe, so gefällt - krampfhaftes komponieren geht meist schief - also bildgestaltung macht mein Bauch automatisch - da mach ich ein paar Bilder und schau dNn mit etwas zeitlichem Abstand, ob an einem der Bilder irgendwas besonderes dran ist.
Meistens mach ich keine Bilder, weil ich keine besondere Regung zum Fotografieren verspüre.
Hab meist keine cam dabei.
Für whatsappfamilienbilder knipse ich spontan und ohne Überlegung.
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2x ausgelöst, davon das erste genommen, unbearbeitet.
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Lindschuss dauerfeuer, zu Hause gerade gerichtet, beschnitten, Kontrast angepasst.
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05.08.23, 06:16
Beitrag 5 von 293
Ich habe früher exzessiv fotografiert, beinahe täglich und dabei sehr viele Fotos gemacht. Das mache ich so nicht mehr. Entweder spricht mich ein Motiv an oder nicht, und dann mache ich davon vielleicht 2 oder 3 Varianten. Ich kann mich noch an Schulferien in Venedig erinnern (ist schon etwas her...), da gingen mir die vielen Touristen, die überall scheinbar wahllos alles geknipst haben, furchtbar auf die Nerven. Zwischendurch war ich selber so. Und mittlerweile eben sehr selektiv, auch durch die analoge Fotografie. Bei Touren mit anderen Fotograf:innen mache ich manchmal nur eine Handvoll Fotos.
Ich bin mir aber sicher, wenn ich mir meinem Traum von Venedig bei Nebel erfülle, werden es sehr viel mehr Fotos sein. Bis dahin lösche ich nach und nach die unzähligen langweiligen Fotos, die sich auf meinen Festplatten befinden. Auch so ein Nachteil von zu vielen Bildern. Das Sichten hinterher. Grundsätzlich möchte ich da aber keine Wertung reinbringen. Dem fertigen Foto sieht man nicht an, ob es mit dem Handy gemacht und bearbeitet wurde oder mit Vollprofi Ausrüstung und mit stets gedrücktem Auslöser. Da gibt es kein "richtig".
Ich bin mir aber sicher, wenn ich mir meinem Traum von Venedig bei Nebel erfülle, werden es sehr viel mehr Fotos sein. Bis dahin lösche ich nach und nach die unzähligen langweiligen Fotos, die sich auf meinen Festplatten befinden. Auch so ein Nachteil von zu vielen Bildern. Das Sichten hinterher. Grundsätzlich möchte ich da aber keine Wertung reinbringen. Dem fertigen Foto sieht man nicht an, ob es mit dem Handy gemacht und bearbeitet wurde oder mit Vollprofi Ausrüstung und mit stets gedrücktem Auslöser. Da gibt es kein "richtig".
Zitat: kmh 04.08.23, 22:54Zum zitierten Beitrag
So sehe ich das auch. Zudem ist mir der AP zu flach - zu undifferenziert. Mit einer analogen MF und 12 Bildern im Magazin geht man nun mal anders vor. Ist eigentlich logisch.
So sehe ich das auch. Zudem ist mir der AP zu flach - zu undifferenziert. Mit einer analogen MF und 12 Bildern im Magazin geht man nun mal anders vor. Ist eigentlich logisch.
AP?
@Dieter - ich glaube nicht, dass man mit Dauerfeuer lernen kann. Vielleicht beim Ausmisten von 1000 Bildern einer Tour die Erkenntnis, dass es mal wieder zu viel war. Beim Warten auf das richtige Licht kann man hingegen viel lernen.
Eins ist, erkennen der motivsituatiion, das andere bildgestaltung, das dritte Beherrschung der Technik.
Wenn nur eines der drei Faktoren nicht sicher beim jeweiligen bildermachen beherrscht wird, dann wird das Bild meist nachher gelöscht, oder man probiert durch mehrmaliges probieren. Dies kann dauerfeuer sein, wenn alles zu rasch abläuft, später nochmal fotografieren (wenn ein Auto ins Bild läuft oder das Licht in natura täuscht), von verschiedenen Blickwinkeln fotografieren, wenn der gute Blick fehlt, daheim am pc basteln. Wenn man ansitzend aufs Motiv wartet, kann man mal auch einen pribeschuss ohne Motiv machen. Wenn man das Motiv versäumt, kann es sein, dass man kein Foto macht.
Wenn nur eines der drei Faktoren nicht sicher beim jeweiligen bildermachen beherrscht wird, dann wird das Bild meist nachher gelöscht, oder man probiert durch mehrmaliges probieren. Dies kann dauerfeuer sein, wenn alles zu rasch abläuft, später nochmal fotografieren (wenn ein Auto ins Bild läuft oder das Licht in natura täuscht), von verschiedenen Blickwinkeln fotografieren, wenn der gute Blick fehlt, daheim am pc basteln. Wenn man ansitzend aufs Motiv wartet, kann man mal auch einen pribeschuss ohne Motiv machen. Wenn man das Motiv versäumt, kann es sein, dass man kein Foto macht.
Zitat: N. Nescio 05.08.23, 09:59Zum zitierten Beitrag
So ist es, wobei der erste Punkt am wichtigsten ist. Eigentlich muss man das Bild schon fertig im Kopf sehen, bevor man abdrückt. Natürlich gibt es auch Aufnahmen, die unerkannt auf der Festplatte schlummern, und die durch richtige Bearbeitung (Beschneidung, Tonwertkorrektur) aufblühen. Ist aber eher selten. Wenn ich irgendwo unterwegs bin, schaue ich mit den Augen. Erst, wenn mir etwas so gefällt, dass ich es später wiedersehen möchte, fotografiere ich.
So ist es, wobei der erste Punkt am wichtigsten ist. Eigentlich muss man das Bild schon fertig im Kopf sehen, bevor man abdrückt. Natürlich gibt es auch Aufnahmen, die unerkannt auf der Festplatte schlummern, und die durch richtige Bearbeitung (Beschneidung, Tonwertkorrektur) aufblühen. Ist aber eher selten. Wenn ich irgendwo unterwegs bin, schaue ich mit den Augen. Erst, wenn mir etwas so gefällt, dass ich es später wiedersehen möchte, fotografiere ich.
Zur Verdeutlichung:
So umgesetzt, wie im Kopf entstanden
Orange Orgie
kmh
09.07.21
4
Erinnerungsfoto
Dolomiten
kmh
09.07.19
4
Festplattenfund
Unterwegs
kmh
18.09.22
6
Gesehen, am nächsten Tag wiedergekommen und gewartet, bis das Licht stimmt
Costa de la Luz -…
kmh
15.09.19
4
So umgesetzt, wie im Kopf entstanden

Erinnerungsfoto

Festplattenfund

Gesehen, am nächsten Tag wiedergekommen und gewartet, bis das Licht stimmt

Ein Motiv, ca. 40 Bilder. Handygeknipse. Die Hälfte davon schon misslungen, weil man bei Gegenlicht praktisch nix auf dem Display sieht und ich ein haptischer Touchscreen-Trottel bin und die Auslöseverzögerung grausig ist. Die eigentliche Idee, mehrere Personen/Gesichter schön verteilt in den Zaunlücken zu positionieren, hat auch nach 15min nicht geklappt, ein zeigbares Bild bleibt trotzdem übrig. Dabei hätte ich auch 40 schöne Selfies vor den tollsten Sehenswürdigkeiten ganz ohne Ausschuss machen können.
roma
Silvie Manzen
05.08.23
5

Zitat: kmh 05.08.23, 11:22Zum zitierten Beitrag
Ich denke, es ist immer schon im Kopf. Manchmal schon seit Tagen oder Wochen (oder Jahren) manchmal erst seit wenigen Sekunden.
Mein Profilfoto beispielsweise, mit einer sehr langsamen und unkomfortablen Sofortbildkamera gemacht, ist quasi ein Abgleich mit Gemälden von Georges Braque und Pablo Picasso - Bldern, die ich schon lange im Kopf hatte.
Hätte ich diese Gemälde nie gesehen, hätte ich hier kein lohnenswertes Motiv gesehen und deshalb auch kein Foto gemacht. Ich hätte dann vielleicht gedacht: "Da läuft ein Mann auf der anderen Straßenseite", jedoch nicht: "Wow, dieser Teil des Gebäudes sieht in diesem einfallenden Morgenlicht aus wie ein kubistisches Gemälde".
Ich denke, es ist immer schon im Kopf. Manchmal schon seit Tagen oder Wochen (oder Jahren) manchmal erst seit wenigen Sekunden.
Mein Profilfoto beispielsweise, mit einer sehr langsamen und unkomfortablen Sofortbildkamera gemacht, ist quasi ein Abgleich mit Gemälden von Georges Braque und Pablo Picasso - Bldern, die ich schon lange im Kopf hatte.
Hätte ich diese Gemälde nie gesehen, hätte ich hier kein lohnenswertes Motiv gesehen und deshalb auch kein Foto gemacht. Ich hätte dann vielleicht gedacht: "Da läuft ein Mann auf der anderen Straßenseite", jedoch nicht: "Wow, dieser Teil des Gebäudes sieht in diesem einfallenden Morgenlicht aus wie ein kubistisches Gemälde".
Zitat: visual basics 05.08.23, 15:52Zum zitierten Beitrag
Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall (bei den hier in der fc gezeigten Fotos).
Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall (bei den hier in der fc gezeigten Fotos).