Ethik Leitfaden für Kinderfotos

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-Wackerstein- -Wackerstein- Beitrag 31 von 45
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Zitat: Silvie Manzen 28.11.18, 00:50Zum zitierten BeitragAlso so lange man Kinder auf der Straße sieht, so lange fotografiere ich sie auch. Natürlich bin ich darüber hinaus der Auffassung, dass Kinder zu ihrem eigenen Schutz ins videoüberwachte Kinderzimmer gesperrt gehören und nur noch per Netz mit der Umgebung Kontakt aufnehmen sollten. Vorausgesetzt, sie treffen dort nicht ausgerechnet auf Kinderbilder.

Ich finde, dieser leicht zynische und mit 7 "Dankes" ausgestattete Beitrag ist ein schönes Beispiel dafür, warum ich die Rubrik "Street" größtenteils ablehne.

Die eigene Profilneurose zu befriedigen, indem ich völlig fremde Menschen (meist) ungefragt am Rande des Erlaubten auf meinen Chip banne, halte ich grundsätzlich für ethisch fragwürdig. Das schließt Kinder im Speziellen natürlich ein.

Wackerstein
lenmos lenmos Beitrag 32 von 45
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Zitat: -Wackerstein- 29.11.18, 07:19Zum zitierten BeitragIch finde, dieser leicht zynische und mit 7 "Dankes" ausgestattete Beitrag ist ein schönes Beispiel dafür, warum ich die Rubrik "Street" größtenteils ablehne.

Offenbar gibt es ja einen Unterschied zwischen «Street» und Straßenfotografie. Mit «Street» meint man im deutschen Sprachraum offensichtlich das beliebige Knipsen fremder Leute. Straßenfotografie (Engl. «street photography») ist anders, da ist nichts beliebig.
Munjina Munjina   Beitrag 33 von 45
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Zitat: Hermann Klecker 29.11.18, 00:09Zum zitierten BeitragZitat: Munjina 28.11.18, 11:24Zum zitierten BeitragMir scheint, einen ethischen Leidfaden zu diskutieren ist schwierig, wenn die ganz banalen rechtlichen Grundlagen offensichtlich nicht bekannt sind.

Woraus gewinnst Du den Eindruck, sie seien nicht bekannt?

Ich hatte den Eindruck, es ginge Dir eher um ethische als juristische Bewertungen.


Ich habe vor allem da den Eindruck gewonnen, wo ganz frei raus gesagt wird, das Kinder auf der Straße fotografiert werden, womit schon ein Persönlichkeitsrecht eingeschränkt wird (und ich hatte nicht das Gefühl, das vorher die Eltern gefragt werden, ab dem Jugendlichenalter müssen die Jugendlichen im übrigen auch noch gefragt werden) Jetzt gibt es aber, um es zu verkomplizieren darüber hinaus noch die Veröffentlichung von Bildern, und spätestens da kann es echt kritisch werden.
Aber wie Josefka so passen beschrieben hat, mir geht es tatsächlich eher um die symbolische Tür, die ich einem Menschen mit Gehbehinderung vor der Tür zuhaue.
Liebe Grüße***
Munjina
Munjina Munjina   Beitrag 34 von 45
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Zitat: N. Nescio 29.11.18, 01:17Zum zitierten Beitragdas Wörtchen "deine" bei den persönlichen grenzen.

der to sagte ja, daß er meint, daß du die gesetzeslage nicht verstanden hast und indirekt auch, daß du bei der allgemeingültigen Ethik verständnisprobleme hast.
lg gusti


So, jetzt muss ich hier doch mal was sagen: ich fürchte, Sie verstehen hier einiges falsch: Weder Hermann noch Josefka schreiben was von "Deine" bei persönlichen Grenzen. Es geht tatsächlich um die ureigenen persönlichen Grenzen, die man sich selbst gibt. Die kann man auch öffentlich diskutieren, (was meine Intention war) aber ich will da niemandem was vorschreiben. Zuim anderen sage ich mitnichten und zu keinem Zeitpunkt, das Hermann die Gesetzeslage nicht verstanden hat oder bei der allgemeingültigen Ethik Verständnisprobleme hat! Ganz im Gegenteil: ich habe das Gefühl, das er und Josefka einige der wenigen sind, die verstehen, um was es mir hier geht. Aber zugegeben: einen Diskurs über ein Internetforum zu führen, ist wohl nicht zielführend, weil offensichtlich mißverständlich. Da habe ich wieder was gelernt.
Munjina Munjina   Beitrag 35 von 45
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Ich denke, diesen Diskurs hier weiterzuführen, ist nicht zielführend, da offensichtlich zu mißverständlich. In einem persönlichen Gespräch ist das vielleicht anders, zumindest hoffe ich das. Da habe ich wieder was gelernt.
Es freut mich aber, das mich doch einige richtig verstehen und mit diskutiert haben. Vielen Dank für Eure Gedanken und das interessante Gespräch!

Liebe Grüße, tolle Momente und eine Kamera zur Hand:)

Munjina
XYniel XYniel Beitrag 36 von 45
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die letzten jahre haben viel neues im bezug der persönlichkeitsrechte gebracht. ich denke, da werden wir noch viel verinnerlichen müssen... und es wird noch weter gehen. man denke nur an die bereiche der dsvgo.

die welt ändert sich durch die möglichkeitend er technik und dem neuen bewußtsein darüber.

das was vor jahrzehnten keinerlei fragen aufrief wird heute vor gericht ausgehandelt...
Manfred Wenzel Manfred Wenzel   Beitrag 37 von 45
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Zitat: XYniel 29.11.18, 12:44Zum zitierten Beitrag
die welt ändert sich durch die möglichkeitend er technik und dem neuen bewußtsein darüber.


So ist das heute und war es schon immer in unserer Kulturgeschichte wenn es zu technischen Entwicklungssprüngen kam, die wesentlichen Einfluss auf unser Zusammenleben hatten. Wenn dieses "Neue Bewusstsein" allerdings dazu führt, dass die Inanspruchnahme der Kunstfreiheit als "Befriedigung der eigenen Profilneurose" diffamiert wird (so wie in Beitrag 31 vorgeschlagen), dann wird mir Angst und Bange.
wittebuxe wittebuxe Beitrag 38 von 45
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Zitat: -Wackerstein- 29.11.18, 07:19Zum zitierten Beitrag. . . völlig fremde Menschen (meist) ungefragt am Rande des Erlaubten . . .

Das ist wohl des Pudels Kern: der Rand des Erlaubten. - Wobei: an einem Schwarzen Loch ist selbst der Rand nicht mehr erlaubt, auch wenn vorher höflich gefragt wurde: es frisst einen einfach auf ;-(

Zum Thema: Da Kinder ja auch irgendwo Menschen sind (jedenfalls zu einem Drittel oder so), sehe ich gar nicht ein, warum ich sie nicht ebenfalls fotografieren sollte wie alle übrigen Menschen; der Verbote sind bereits genug, jeden Tag werden es mehr, man kennt sich kaum noch aus . . .

Sollte es aber in Zukunft nur noch Fotos mit ohne Kinder geben, so würden sich spätere Generationen oder irgendwelche Aliens bei der Betrachtung derselben sicher fragen: Gab's diese ganzen Typen hier nicht auch in Klein?

Seltsame Rasse, das.
Silvie Manzen Silvie Manzen Beitrag 39 von 45
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Zitat: XYniel 29.11.18, 12:44Zum zitierten Beitragdie letzten jahre haben viel neues im bezug der persönlichkeitsrechte gebracht. ich denke, da werden wir noch viel verinnerlichen müssen... und es wird noch weter gehen. man denke nur an die bereiche der dsvgo.

die welt ändert sich durch die möglichkeitend er technik und dem neuen bewußtsein darüber.

das was vor jahrzehnten keinerlei fragen aufrief wird heute vor gericht ausgehandelt...


Ja, das ist eine der größten Errungenschaften moderner Technik. Sie schafft unzählige neue, produktive und kreative Arbeitsplätze. Bei den Strafverfolgungsbehörden, den Gerichten, den Rechtsberatern und Abmahnanwälten.
Josefka Josefka Beitrag 40 von 45
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Zitat: Manfred Wenzel 29.11.18, 00:54Zum zitierten BeitragZitat: Josefka 29.11.18, 00:27Zum zitierten BeitragWorum es hier geht, ist es, dass innerhalb der gegebenen Legalitäten persönliche Grenzen definiert werden sollen.
LG Josefka


Das heißt: Du möchtest dir genehme "persönliche Grenzen" definieren, die für alle verpflichtend sind und die über dem Gesetz stehen. Woher nimmst du dieses Recht ? Denk doch mal zu Ende, was das bedeutet ! Ansonsten kann ich Gusti hier nur beipflichten.


Sorry, aber in Sachen Textverständnis reicht das nicht für ein "Ausreichend"
Ich sprach nie davon, dass meine eigenen persönlichen Grenzen für irgendjemand anderen verbindlich gemacht werden sollen, oder?
Und meine eigenen Grenzen sind mir fallweise womöglich nicht einmal "genehm", weil ich z.B. im Widerstreit der Interessen auf ein Foto (das ich gerne machen würde)verzichte, weil das Bild nach meinen eigenen Regeln bedenklich wäre.
Und anzumerken wäre auch, dass ich als Prämisse formuliert hatte, dass diese ganzen Überlegungen unter dem Überbau der Gesetzeslage stattfinden.
Aus einem einzigen Satz drei völlig falsche Schlüsse zu ziehen ist schon eine Leistung....
Aber Nachhilfe in Deutsch zu geben ist mir denn doch zu mühselig, weshalb ich mich der TO anschließe und mich verabschiede....
Habt einen schönen Tag! :-D
Silvie Manzen Silvie Manzen Beitrag 41 von 45
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Zitat: wittebuxe 29.11.18, 17:46Zum zitierten BeitragZum Thema: Da Kinder ja auch irgendwo Menschen sind (jedenfalls zu einem Drittel oder so), sehe ich gar nicht ein, warum ich sie nicht ebenfalls fotografieren sollte wie alle übrigen Menschen; der Verbote sind bereits genug, jeden Tag werden es mehr, man kennt sich kaum noch aus . . .

Sollte es aber in Zukunft nur noch Fotos mit ohne Kinder geben, so würden sich spätere Generationen oder irgendwelche Aliens bei der Betrachtung derselben sicher fragen: Gab's diese ganzen Typen hier nicht auch in Klein?


Dito. Natürlich gibt es gute Gründe dafür, Kindern einen besonderen Schutzstatus zu gewähren und das auch gesetzlich festzuschreiben. Allerdings keinen Grund, den Status auf sämtliche Lebensbereiche auszudehnen und an Stellen zu fordern, bei denen eine erhöhte Vulnerabilität nicht gegeben ist. Das Foto eines Kindes in der Öffentlichkeit birgt für dieses kein höheres Risikopotential als das Foto eines Rentners und berührt die Persönlichkeitsrechte in keinem höheren Maße. Faktisch, abgesehen von manch hysterischen Fantasien.

Sofern es legitim ist Menschen für bestimmte Interessen (Berichterstattung, Kunst, Wissenschaft) auch ohne explizites Einverständnis zu fotografieren und das Bild ggf. zu veröffentlichen, muss das m.E. auch für Kinder gelten.

Tatsächlich dürfte die große Mehrheit aller Kinderbilder nicht gegen den Willen der Erziehungsberechtigten (oder sogar von diesen selbst) aufgenommen und verbreitet werden. Nach aktueller Rechtslage von wenigen Ausnahmen abgesehen) also vollkommen unkritisch. Die unkritische Rechtslage entbindet nicht von verantwortlichem Umgang und kritischem Hinterfragen. Das trifft für den Streetknipser genauso zu wie für die stolzen Eltern. Nicht jedes Bild muss gezeigt werden, man darf sich gerne selbst beschränken und man darf auch anderen eine gewisse Selbstbeschränkung empfehlen. So wie es derzeit vielfach geschieht, wird m.E. jedoch das Kinderbild mit dem Bade weggeschüttet. Ein weitgehendes Verbot von Kinderfotos im Netz, ob durch gesellschaftlichen Konsens oder gar von Rechts wegen, sähe ich weniger als Schutz von Kindern sondern als eine Form der Diskriminierung, in jedem Fall als eine (nicht nur fotografische) Verarmung.
Silvie Manzen Silvie Manzen Beitrag 42 von 45
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Zitat: lenmos 29.11.18, 00:33Zum zitierten Beitrag
Und die Serie als Ganzes auf der Webseite von Shin Noguchi: http://www.shinnoguchiphotography.com/p ... two_three/



Yep, die Serie war mir auch schon aufgefallen. Ziemlich.
elvisfirewolf elvisfirewolf Beitrag 43 von 45
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Zitat: Silvie Manzen 29.11.18, 19:00Zum zitierten BeitragEin weitgehendes Verbot von Kinderfotos im Netz, ob durch gesellschaftlichen Konsens oder gar von Rechts wegen, sähe ich weniger als Schutz von Kindern sondern als eine Form der Diskriminierung, in jedem Fall als eine (nicht nur fotografische) Verarmung.

Wovor genau wären denn Kinder damit auch geschützt?
Ein echter Schutz wäre es mal, wenn man das Rauchen in Autos in Anwesenheit von Kindern untersagen würde.
Die dürfen nämlich noch immer trotz sämtlicher Einschränkungen für Raucher und gebetsmühlenartig proklamiertem Nichtraucherschutz aus gesundheitlichen Gründen gnadenlos auf engestem Raum zugequalmt werden.
Das kümmert seitens der selbsternannten Gesundheitsmoralapostel keine Sau.
lenmos lenmos Beitrag 44 von 45
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Zitat: Silvie Manzen 29.11.18, 19:15Zum zitierten BeitragYep, die Serie war mir auch schon aufgefallen. Ziemlich.
Ich wurde auf Flickr über dieses Foto auf ihn aufmerksam:
http://www.shinnoguchiphotography.com/p ... woThree-32

Straßenfotografie geht also auch zwischen den heimischen vier Wänden. ;-)
Silvie Manzen Silvie Manzen Beitrag 45 von 45
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Zitat: -Wackerstein- 29.11.18, 07:19Zum zitierten Beitrag
Die eigene Profilneurose zu befriedigen, indem ich völlig fremde Menschen (meist) ungefragt am Rande des Erlaubten auf meinen Chip banne, halte ich grundsätzlich für ethisch fragwürdig. Das schließt Kinder im Speziellen natürlich ein.



Nun, jeder befriedigt irgendwie seine Profilneurose. Der eine, indem er offen mit dem Weitwinkel auf der Straße seine Opfer knipst, der andere, indem er virtuell psychische Pathologien diagnostiziert. Der einzige, relevante Unterschied, den ich hier sehe, ist, dass Zweiteres eindeutig den wackeren Menschen fordert.
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