Fokusring an Objektiven fixieren?
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und brauche auch gleich mal eure Hife.
Ich verwende eine EOS 200d mit den EF-S 18-55mm Kit-Objektiv für die Astrofotografie. Im Sommer muss ich ab und zu eine Heizmanschette an meiner Gegenlichtblende befestigen, um ein Beschlagen zu verhindern. Das Problem dabei ist, dass ich durch ein Drehen an der Gegenlichtblende auch den Fokus verstelle, weil dabei auch das Fokusrad gedreht wird. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt, wenn es noch Unklarheiten gibt, bitte Fragen!
Da es allerdings sehr ärgerlich ist, wenn sich der Fokus Nachts ständig ändert, suche ich nach einer Möglichkeit dieses zu fixieren, sodass er nicht verrutscht. Autofokus geht leider nicht, dafür sind die Sterne einfach zu schwach. Festkleben könnte ich zwar machen, aufgrund der Bauart (an der Stelle geht es etwa 3-4mm runter) wird das aber nicht allzu Stabil werden, sodass da trotzdem ein Restrisiko besteht. Ich hoffe, dass ihr noch einen Ratschlag für mich habt!
Freundliche Grüße
Gerrit
ich bin neu hier im Forum und brauche auch gleich mal eure Hife.
Ich verwende eine EOS 200d mit den EF-S 18-55mm Kit-Objektiv für die Astrofotografie. Im Sommer muss ich ab und zu eine Heizmanschette an meiner Gegenlichtblende befestigen, um ein Beschlagen zu verhindern. Das Problem dabei ist, dass ich durch ein Drehen an der Gegenlichtblende auch den Fokus verstelle, weil dabei auch das Fokusrad gedreht wird. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt, wenn es noch Unklarheiten gibt, bitte Fragen!
Da es allerdings sehr ärgerlich ist, wenn sich der Fokus Nachts ständig ändert, suche ich nach einer Möglichkeit dieses zu fixieren, sodass er nicht verrutscht. Autofokus geht leider nicht, dafür sind die Sterne einfach zu schwach. Festkleben könnte ich zwar machen, aufgrund der Bauart (an der Stelle geht es etwa 3-4mm runter) wird das aber nicht allzu Stabil werden, sodass da trotzdem ein Restrisiko besteht. Ich hoffe, dass ihr noch einen Ratschlag für mich habt!
Freundliche Grüße
Gerrit
Ist die Kamera so viel kälter als die Umgebung, dass sie beschlägt?
Es gibt Objektive, die sich vorn nicht drehen beim Fokussieren.
Es gibt Objektive, die sich vorn nicht drehen beim Fokussieren.
Du könntest beispielsweise genauso gut auf ein fernes Licht (beispielsweise Ortschaft oder Funkturmbefeuerung) fokusieren. Bei kurzen Brennweiten ist das kein Problem, da die Schärfentiefe dieser Objektive sehr weit ist.
Wenn gar nichts mehr geht, habe ich meinen kleinen Laser dabei. Den Leuchtpunkt richte ich auf ein relativ weit entferntes Objekt und fokusiere diesen dann. Das klappt immer.
Lg Jochen
Wenn gar nichts mehr geht, habe ich meinen kleinen Laser dabei. Den Leuchtpunkt richte ich auf ein relativ weit entferntes Objekt und fokusiere diesen dann. Das klappt immer.
Lg Jochen
Zitat: gerrit_erdt 03.06.20, 13:23Zum zitierten Beitrag
Das war wohl nicht das aktuelle Kit-Objektiv zu der Kamera. Das wäre das 18-55 f4-5.6 IS STM gewesen. Dieses dreht vorne nicht mit. Und ist von Leuten, die es im Set gekauft haben, aber nicht brauchen, im Neuzustand um weniger als € 100 zu haben.
Das war wohl nicht das aktuelle Kit-Objektiv zu der Kamera. Das wäre das 18-55 f4-5.6 IS STM gewesen. Dieses dreht vorne nicht mit. Und ist von Leuten, die es im Set gekauft haben, aber nicht brauchen, im Neuzustand um weniger als € 100 zu haben.
Was mir dazu einfällt:
Hast Du mal versucht, im Liveview mit maximaler Zoom-Lupe manuell scharf zu stellen? Auch wenn das Bild gruslig aussehen wird, in all dem Rauschen sollte man schon einen unscharfen Stern/Planeten von einem scharfen unterscheiden können.
Ansonsten Mut zum Klebeband.
Das mit dem Beschlagen des Glases kommt mit etwas befremdlich vor. Bring' Deine Kamera halt früher auf Außentemperatur.
Viel Erfolg
Thomas
Hast Du mal versucht, im Liveview mit maximaler Zoom-Lupe manuell scharf zu stellen? Auch wenn das Bild gruslig aussehen wird, in all dem Rauschen sollte man schon einen unscharfen Stern/Planeten von einem scharfen unterscheiden können.
Ansonsten Mut zum Klebeband.
Das mit dem Beschlagen des Glases kommt mit etwas befremdlich vor. Bring' Deine Kamera halt früher auf Außentemperatur.
Viel Erfolg
Thomas
Zitat: gerrit_erdt 03.06.20, 13:23Zum zitierten Beitrag Ich gebe zu das ich mit Astrofotografie nicht auskenne, aber wieso ist das Glas kühler als die umgebende Luft?
Wird die Kamera gekühlt?
Wird die Kamera gekühlt?
Warum machst Du nicht die Heizmanschette zu Beginn dran, stellst den Focus ein und drückst auf den An/Aus-Knopf für die Heizung nach Bedarf?
Beschlagen im Sommer ? War das Objektiv vorher gekühlt?
Antemperiert mit Umgebungstemperatur ist doch ein Beschlagen physikalisch schwer möglich .....
Antemperiert mit Umgebungstemperatur ist doch ein Beschlagen physikalisch schwer möglich .....
Das Problem mit dem Beschlagen ist im Prinzip der gleiche Effekt, der nachts für Tau sorgt. Insbesondere bei klarem Himmel (Astrofotografie findet ja meist genau dann statt) ist die körpereigene Wärmeabstrahlung groß genug, so dass der Taupunkt erreicht wird. Es reicht schon mit dem angesprochenen Wärme-ring/-kragen um die Gegenlichtblende ein wenig Strahlungswärme auf die Frontlinse zu bringen, damit diese nicht mehr beschlägt.
Zitat: Thomas Kempkes 06.06.20, 12:36Zum zitierten Beitrag
Ah ja. Tau. Da kühlt die Luft gemeinsam mit den Dingen ab. Kalte Luft kann weniger Flüssigkeit aufnehmen und deshalb kondensiert Wasser an so ziemlich allen Oberflächen. Außer an warmen.
Ah ja. Tau. Da kühlt die Luft gemeinsam mit den Dingen ab. Kalte Luft kann weniger Flüssigkeit aufnehmen und deshalb kondensiert Wasser an so ziemlich allen Oberflächen. Außer an warmen.
08.06.20, 18:49
Beitrag 11 von 13
Zitat: Thomas Kempkes 06.06.20, 12:36Zum zitierten Beitrag
Bis auf den ersten Satz ist das nicht richtig. Der Taupunkt ist die Lufttemperatur, bei der die relative Luftfeuchtigkeit 100% erreicht. Kühlt man diese Luft weiter ab, kann sie die Feuchtigkeit nur noch abgeben, zum Beispiel als Tautröpfchen auf noch kälteren Gegenständen. Kann diese Luft die Feuchtigkeit nicht so einfach abgeben, bildet sich Nebel.
Im Herbst, Winter, Frühling kann man zum Beispiel in klaren Nächten gut beobachten, dass sich der Tau zuerst auf weiter von Häusern entfernt stehenden Autodächern bildet. Also auf den Dächern und dann auf der sehr schrägen Frontscheibe. (Diese beiden Flächen werden deswegen kälter als die umgebende Luft, weil sie besonders viel Wärme in Form von Strahlung an das Weltall abgeben.) Aber auch Grashalme sind deswegen Taufänger, weil sie kälter sind als die Luft drumherum.
Oder wenn man mit einer Brille auf der Nase aus kalter Winterluft in ein Tropenhaus geht, bildet sich Tau auf der Brille, weil die Luft unmittelbar über den Brillengläsern den Taupunkt erreicht.
Und beim Beschlagen der gegen den nächtlichen Himmel gerichteten Kamera verhält es sich ähnlich wie bei den erwähnten Autodächern: Die Frontlinse kühlt sich nach hinreichend langer Zeit auf Grund abgehender Wärmestrahlung unter die Lufttemperatur ab. Wenn dann die Luftfeuchtigkeit bereits nahe dem Taupunkt liegt (also bei 80% o.ä.), dann schlägt sich Tau auf der kälteren Frontlinse nieder.
Eine aufgesetzte Gegenlichtblende wird diesen Effekt kaum bzw. nur unmerklich behindern. Was hilft, ist nur eins: zwischen den Aufnahmen die Kamera etwas aufwärmen.
Bis auf den ersten Satz ist das nicht richtig. Der Taupunkt ist die Lufttemperatur, bei der die relative Luftfeuchtigkeit 100% erreicht. Kühlt man diese Luft weiter ab, kann sie die Feuchtigkeit nur noch abgeben, zum Beispiel als Tautröpfchen auf noch kälteren Gegenständen. Kann diese Luft die Feuchtigkeit nicht so einfach abgeben, bildet sich Nebel.
Im Herbst, Winter, Frühling kann man zum Beispiel in klaren Nächten gut beobachten, dass sich der Tau zuerst auf weiter von Häusern entfernt stehenden Autodächern bildet. Also auf den Dächern und dann auf der sehr schrägen Frontscheibe. (Diese beiden Flächen werden deswegen kälter als die umgebende Luft, weil sie besonders viel Wärme in Form von Strahlung an das Weltall abgeben.) Aber auch Grashalme sind deswegen Taufänger, weil sie kälter sind als die Luft drumherum.
Oder wenn man mit einer Brille auf der Nase aus kalter Winterluft in ein Tropenhaus geht, bildet sich Tau auf der Brille, weil die Luft unmittelbar über den Brillengläsern den Taupunkt erreicht.
Und beim Beschlagen der gegen den nächtlichen Himmel gerichteten Kamera verhält es sich ähnlich wie bei den erwähnten Autodächern: Die Frontlinse kühlt sich nach hinreichend langer Zeit auf Grund abgehender Wärmestrahlung unter die Lufttemperatur ab. Wenn dann die Luftfeuchtigkeit bereits nahe dem Taupunkt liegt (also bei 80% o.ä.), dann schlägt sich Tau auf der kälteren Frontlinse nieder.
Eine aufgesetzte Gegenlichtblende wird diesen Effekt kaum bzw. nur unmerklich behindern. Was hilft, ist nur eins: zwischen den Aufnahmen die Kamera etwas aufwärmen.
08.06.20, 18:52
Beitrag 12 von 13
Zitat: Andreas Oestereich 04.06.20, 12:53Zum zitierten BeitragZitat: gerrit_erdt 03.06.20, 13:23Zum zitierten Beitrag Ich gebe zu das ich mit Astrofotografie nicht auskenne, aber wieso ist das Glas kühler als die umgebende Luft?
Wird die Kamera gekühlt?
Ja, siehe mein Beitrag Nr. 11. Die Kamera wird aber nicht (aktiv) gekühlt, sondern sie kühlt sich wegen des Wärmeverlustes durch Strahlung ab.
Wird die Kamera gekühlt?
Ja, siehe mein Beitrag Nr. 11. Die Kamera wird aber nicht (aktiv) gekühlt, sondern sie kühlt sich wegen des Wärmeverlustes durch Strahlung ab.
08.06.20, 19:41
Beitrag 13 von 13
Zitat: gerrit_erdt 03.06.20, 13:23Zum zitierten Beitrag
Mein Rat: kaufe dir ein Objektiv mit guter manueller Fokussierung, ggf. eine manuelle Festbrennweite mit Adapter.
Mein Rat: kaufe dir ein Objektiv mit guter manueller Fokussierung, ggf. eine manuelle Festbrennweite mit Adapter.